Polenta – weltweit beliebter Maisbrei
Sie mag unscheinbar aussehen, aber Polenta ist ein internationaler Star. In Italien und Spanien, in Österreich und in Rumänien ist der Maisgrieß fester Bestandteil der Alltagsküche. Polenta kann weich wie Kartoffelpüree oder als feste Schnitten serviert werden, als Hauptspeise, Beilage und gelegentlich sogar als reichhaltiges Frühstück. Aber woher kommt Polenta eigentlich genau? Wie wird der Maisgrieß hergestellt und wie gesund ist Polenta?
Was ist Polenta?
Polenta ist ein Gericht, das auf Basis von Maisgrieß hergestellt wird. Umgangssprachlich bezeichnet man aber auch den Maisgrieß selbst als Polenta oder Polentagrieß. Er besteht aus vorgegarten, fein vermahlenen Maiskörnern, die mit Wasser oder Brühe zu einem festen Brei gekocht werden. Im Gegensatz zu Weizen- oder Dinkelgrieß ist Polenta leuchtend gelb und schmeckt intensiver als andere Grießsorten. Zubereitete Polenta schmeckt herzhaft und leicht nussig, mit deutlichem Mais-Aroma.
Im Supermarkt bekommst du meist Instant-Polenta, die in kochende Flüssigkeit eingerührt wird und etwa 10 Minuten quellen muss. Traditionelle Polenta muss 30–60 Minuten bei niedriger Hitze köcheln und dabei ständig umgerührt werden, bis der Maisgrieß gar ist. In der Regel wird Polenta mit Butter, Salz und etwas Käse als warme Beilage serviert oder abgekühlt in Scheiben geschnitten und gebraten. Auch für Aufläufe, Kuchen oder zum Grillen eignet sich Polenta.
Herkunft und Geschichte von Polenta
Polenta bzw. ein dicker, gekochter Brei aus geschrotetem Getreide, gehört zu den ältesten Gerichten der Menschheitsgeschichte. Schon vor mehreren tausend Jahren aß man im Orient Polenta, die aus Hirse oder Dinkel hergestellt wurde. Auch im alten Rom war Getreidebrei aus Gerste oder Dinkel ein Alltagsessen. Polenta aus Maisgrieß, wie wir sie heute kennen, kam erst mit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus nach Europa. Insbesondere in den Handelshäfen in Italien und Spanien verbreitete sich das neue Getreide schnell – vor allem in Norditalien ist Polenta heute Teil vieler traditioneller Gerichte.
Nach und nach verbreitet sich Polenta auch nach Mitteleuropa. In Rumänien und Bulgarien, in Österreich und in Teilen der Schweiz sind Polenta-Gerichte heute weit verbreitet. In Deutschland kennt man Polenta zwar, der Maisgrieß wird aber viel seltener zubereitet als Nudeln, Kartoffeln oder Reis.
Wie wird Maisgrieß für Polenta hergestellt?
Maisgrieß wird, genau wie Weizen- oder Dinkelgrieß, aus dem Mehlkörper des Getreidekorns gewonnen. Der Mehlkörper ist das, was übrigbleibt, wenn die Maiskörner von der Schale und vom Keimling befreit werden. Traditionell wird der Mais nun in Steinmühlen zu feinem Maisgrieß vermahlen und kann zu Polenta verarbeitet werden. Bei der traditionellen Herstellungsmethode dauert es allerdings bis zu einer Stunde, bis die Polenta fertiggekocht ist. Daher bekommt man im Handel heute meist sogenannte Instant-Polenta. Dafür werden die Maiskörner gedämpft, getrocknet und dann erst zu Grieß vermahlen. Durch das Vorgaren ist die Polenta innerhalb von 10–15 Minuten fertig.
Nährstoffe: Wie gesund ist Polenta?
Maisgrieß ist ein reines Getreideprodukt. Dementsprechend ist Polenta reich an Kohlenhydraten. Zudem liefert sie Ballaststoffe, die lange satt machen und zu einer normalen Verdauung beitragen. Der Eiweißgehalt von Maisgrieß ist etwas geringer als der von Weizen- oder Dinkelgrieß. Dennoch liefert Polenta mit knapp 9 mg auf 100 g mehr Eiweiß als Reis und fast doppelt so viel wie Nudeln.
Gut zu wissen
Mais enthält kein Gluten. Damit ist auch Polenta glutenfrei und eignet sich gut als Beilage oder Hauptgericht für Menschen mit einer Gluten-Unverträglichkeit.
Bei den Vitaminen ist vor allem der Vitamin B3-Gehalt von Polenta erwähnenswert. Vitamin B3, auch Niacinäquivalent genannt, trägt entscheidend zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei und unterstützt den Energiestoffwechsel der Zellen. Große Mengen an
Mineralstoffen liefert Polenta nicht, allerdings sind geringe Anteile an Calcium, Kalium und Magnesium im Maisgrieß enthalten.
Nährwerte pro 100 g Polenta (roh)
Kalorien | 339 kcal |
Eiweiß | 8,8g |
Fett | 1,1 g |
Kohlenhydrate | 73,5 g |
Ballaststoffe | 5 g |
Vitamin B3 | 2,3 mg |
Calcium | 4 mg |
Magnesium | 20 mg |
Kalium | 80 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Polenta
Genau wie Mehl, Nudeln und andere trockene Getreideprodukte ist auch Polentagrieß mehrere Jahre haltbar, wenn du ihn kühl und trocken in einem luftdicht verschlossenen Gefäß aufbewahrst. Auf der Verpackung ist in der Regel ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt: Meist ist der Maisgrieß aber noch deutlich länger haltbar als dort angegeben. Verlass dich im Zweifelsfall auf Augen und Nase: Wenn die Polenta gut aussieht, keine Verfärbungen oder Spuren von Schädlingen zeigt und angenehm riecht, kannst du sie normalerweise bedenkenlos essen.
Fertig zubereitete Polenta bewahrst du am besten im Kühlschrank auf und verzehrst sie innerhalb von drei Tagen.
Wie wird Polenta zubereitet?
Für das Polenta-Grundrezept rührst du Polentagrieß mit einer Prise Salzin kochendes Wasser ein. Reduziere die Hitze sofort auf die niedrigste Stufe und lass die Polenta unter ständigem Rühren andicken. Das Rühren ist auch bei Instant-Polenta wichtig, damit die Masse nicht verklumpt oder anbrennt.
Gut zu wissen
Für schnittfeste Polenta benötigst du etwa 2,5 Mal so viel Wasser wie Maisgrieß, also z. B. 250 ml Wasser auf 100 g Polenta. Cremige Polenta wird mit etwa der fünffachen Menge an Wasser zubereitet, also 450 – 500 ml Wasser auf 100 g Polenta.
Cremige Polenta wird vor dem Servieren oft mit Butter, geriebenem Käse, Pfeffer und Muskatnuss abgerundet. Schnittfeste Polenta lässt du erst abkühlen, bevor du die Masse in Scheiben schneidest und sie in Butter oder Olivenöl von beiden Seiten knusprig brätst. Zu den typischen Gerichten mit Polenta zählen:
- Cremige Polenta als Beilage oder als Hauptgericht, z. B. mit Pilzen und Serranoschinken
Gebratene Polentaschnitten zu Fisch und Fleisch oder mit einem cremigen Gemüsecurry
Süße Polenta-Schnitten
Süßer Maispudding aus Polenta, mit Milch gekocht und mit Früchten serviert
Polenta-Kuchen
Polenta-Pizza, auch als glutenfreie Pizza-Alternative