Grieß – der Getreideklassiker aus Kindertagen
An kaum einem Gericht scheiden sich die Geister so sehr wie an Grieß. Viele Menschen verbinden damit unvergessliche Kindheitserinnerungen, für manche ist der allseits bekannte Grießbrei alles andere als ein kulinarisches Erlebnis. Egal zu welcher Gruppe du gehörst, am Ende dieses Texts warten leckere Rezepte auf dich. Denn Grieß kann viel mehr als nur Brei und muss nicht immer nur cremig sein – Stichwort Grießkuchen! Außerdem erfährst du, welche Arten von Grieß es eigentlich gibt und wie gesund das Getreideprodukt ist.
Was ist Grieß?
Grieß ist ein mehlartiges Produkt, welches durch das grobe Mahlen von Getreidekörnern hergestellt wird. Am bekanntesten ist Weizengrieß, der aus gemahlenen Weizenkörnern besteht. Die können abgerundet oder eckig sein und haben je nach Stärke des Mahlgrads eine Größe zwischen 0,3 mm (fein) und 1 mm (grob). Der Geschmack von Grieß ist recht neutral, kann aber durch die Zugabe weiterer Zutaten wie Zucker oder frischer Kräuter nahezu die gesamte Geschmackspalette von süß bis würzig abdecken. Das Farbspektrum reicht von weiß über gelb bis hin zu beige und hellbraun.
Fun Fact
In Italien ist nicht Weizengrieß verbreitet, sondern Maisgrieß. Er ist die Hauptzutat für einen cremigen italienischen Klassiker, der sowohl in süßer als auch herzhafter Form schmeckt: Polenta.
Herstellung von Grieß
Grieß kann aus verschiedenen Getreidesorten wie Weizen und Mais hergestellt werden. Nach der Ernte des Getreides werden die Getreidekörner zunächst manuell oder mithilfe von speziellen Maschinen verlesen, gereinigt und von ihrer Schale befreit. Eine Ausnahme ist Vollkorngrieß, bei dem auch Teile der Schale mit verwertet werden. Anschließend kommen Stahlwalzen zum Einsatz, die die Körner mahlen. Dabei können abhängig von der gewünschten Grobheit mehrere Mahl- und Siebvorgänge erfolgen. Gesetzlich festgehalten ist neben einer gleichmäßigen Körnung des Grießes auch der maximal zulässige Mehlgehalt des Endprodukts (< 1 %). Luftdicht und trocken verpackt gelangt der Grieß schließlich in den Handel.
Gut zu wissen
Am weitesten verbreitet ist fein gemahlener Grieß mit einem Korndurchmesser von bis zu 0,5 mm. Groben Grieß findet man eher selten in Supermärkten.
Welche Sorten von Grieß gibt es?
Bei uns genießt der Weizengrieß die größte Bekanntheit. Daneben wird Grieß allerdings aus zahlreichen weiteren Getreidesorten, wie Dinkel, Mais oder sogar Reis, hergestellt . Auch Buchweizengrieß oder Hirsegrieß erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Der weit verbreitete Weizengrieß lässt sich abhängig von der Glutenstruktur in zwei Kategorien einteilen:
Hartweizengrieß: Die Variante aus Hartweizen hat einen höheren Glutenanteil und damit bessere Bindeeigenschaften. Sie eignet sich aufgrund ihrer guten Kochfestigkeit für die Herstellung von Nudeln, Grießklößchen, Knödeln, Mürbeteig oder Polenta.
Weichweizengrieß: Grieß aus Weichweizen hat einengeringeren Glutenanteilund damit verbunden eine verminderte Kochfestigkeit. Er ist daher ideal für Grießsuppe, Grießbrei, Grießpudding, süße Nachspeisen und Teigwaren geeignet.
Gut zu wissen
Aufgrund des enthaltenen Glutens sind weder Hartweizengrieß noch Weichweizengrieß empfehlenswert für Menschen, die an Zöliakie leiden.
Nährstoffe: Wie gesund ist Grieß?
Nicht umsonst ist Grieß ein Klassiker in der Ernährung von Babys und Kindern: Als Brei oder Suppe gilt er als magen- und darmschonend. Außerdem enthält Grieß nur wenig Fett und eine gute Menge an Proteinen und Ballaststoffen. Er liefert auch Vitamin B3. Für Muskel- und Knochengesundheit wichtige Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium sind ebenfalls vorhanden. Trotzdem sollte man Grieß nur in Maßen genießen: Mit fast 70 Gramm pro 100 Gramm enthält er sehr viele Kohlenhydrate. Zudem können während der Zubereitung zugesetzte Zucker oder besonders fetthaltige Milch den Kaloriengehalt schnell in die Höhe schießen lassen.
Nährwerte von Weizengrieß pro 100 g
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 329 kcal |
Eiweiß | 11 g |
Fett | 1 g |
Kohlenhydrate | 69 g |
Ballaststoffe | 7 g |
Vitamin B3 | 1 mg |
Magnesium | 30 mg |
Calcium | 17 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Grieß
Wie die meisten Getreidemehlprodukte ist auch Grieß bei korrekter Lagerung sehr lange haltbar. Beste Lagerverhältnisse herrschen an trockenen, dunklen und kühlen Orten wie der Speisekammer oder dem Vorratskeller. Achtung: Wird Grieß feucht, droht die Gefahr von Schimmel oder Mottenbefall.
Frisch zubereitete Gerichte wie Grießbrei, Grießpudding oder Grießsuppe sind bei Aufbewahrung im Kühlschrank mehrere Tage lang genießbar.
Verarbeitung | Haltbarkeit | Wie lagern? |
Grießmehl | mindestens 6 Monate | kühl, trocken, dunkel |
Grießbrei | ca. 2–4 Tage | im Kühlschrank |
So verwendest du Grieß in der Küche
Den meisten ist Grieß sicherlich als Dessert bekannt. Zu den Klassikern zählen süßer Grießbrei, Grießpudding oder eine cremige Grießsuppe. Für diese Speisen wird der Grieß beispielweise mit Milch oder Wasser, Zucker, Vanillezucker und einer Prise Salz aufgekocht und quellen gelassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Wenn dir diese Art der Zubereitung nicht zusagt, versuche dich doch einmal an leckeren Backwaren wie einem Grießkuchen oder an traditionellerweise mit Zimt und Zucker servierten Grießschnitten. Oder wage dich an herzhafte Gerichte, die auf Grießbasis ganz wunderbar schmecken. Dazu zählen zum Beispiel:
- Pasta
- Kroketten
- Knödel
- Nocken oder Grießklößchen (als Suppeneinlage)Polenta (am besten aus Maisgrieß)