Maisgrieß – goldgelb und vielseitig

Maisgrieß in einer Schüssel.

Maisgrieß kennst du vielleicht als Grundlage für Polenta – der Maisbrei ist als Beilage oder Hauptgericht in vielen Länder der Welt beliebt. Aber der goldgelbe, feinkörnige Maisgrieß eignet sich für viele spannende Rezepte. Wie wird Maisgrieß also noch verwendet? Woher kommt das Getreideprodukt ursprünglich und wie gesund ist Maisgrieß?

Was ist Maisgrieß?

Maisgrieß ist ein Getreideprodukt, das aus gemahlenem Mais hergestellt wird und das in verschiedenen Mahlgraden erhältlich ist. Bei uns kennt man Maisgrieß auch als Polenta-Grieß, da wir ihn fast ausschließlich zum Kochen von Polenta verwenden. In den Regionen, aus denen Mais ursprünglich stammt, also Süd- und Mittelamerika, gehören Maisgrieß und Maismehlzu den Grundnahrungsmitteln. Hier wird Maisgrieß nicht nur mit Wasser gekocht, sondern auch zum Backen von Brot und Tortillas sowie zum Panieren und für süßes Gebäck verwendet.

Gut zu wissen

Bei uns ist Maisgrieß meist gelb. Es gibt aber auch weiße, lilafarbene oder schwarze Maissorten, die vor allem in Südamerika zu Maisgrieß und Maismehl verarbeitet werden.

Feiner Maisgrieß erinnert an Mehl und wird häufig zum Backen verwendet, während gröbere Mahlgrade meist zum Kochen und für Aufläufe eingesetzt werden. Maisgrieß ist hellgelb bis goldgelb und hat einen milden, leicht nussigen Geschmack. Der Grieß hat mehr Eigengeschmack als Grieß aus Weizen oder Dinkel, lässt sich aber ebenso vielfältig würzen und verfeinern.

Gut zu wissen

Mais ist von Natur aus glutenfrei. Daher eignet sich Maisgrieß als Alternative zu Weizengrieß und Weizenmehl, etwa für die Herstellung von glutenfreiem Brot, Brötchen und Gebäck.

Herkunft und Geschichte von Maisgrieß

Die Maispflanze stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Die indigenen Völker bauten das Getreide schon vor über 5000 Jahren an und nutzten es über Jahrtausende als Grundnahrungsmittel. Schon damals wurde der Mais gekocht oder gemahlen und zu den verschiedensten Gerichten verarbeitet. Bis heute sind Mais und Maisgrieß auf dem amerikanischen Kontinent besonders verbreitet.

In Europa wurde Mais erst im 15. Jahrhundert bekannt, als europäische Eroberer das Getreide von ihren Reisen mitbrachten. Die ursprünglichen Maissorten brauchten ein warmes, trockenes Klima. Darum verbreitete sich Mais zunächst vor allem in Südeuropa und in der Türkei. Man verarbeitete den Mais genauso wie man es von anderen Getreidesorten wie Weizen und Gerste kannte: Die Körner wurden getrocknet und gemahlen. Da Mais kein Gluten enthält, eignete sich das Maismehl nur bedingt zum Backen. Dafür wurde Polenta, ein sättigender Brei aus Maisgrieß, vor allem in Spanien und Italien beliebt.

Mit der Züchtung neuer, kälteresistenter Sorten begann man Mais auch im restlichen Europa zu kultivieren. Heute wird fast überall auf der Welt Mais angebaut und viele Länder haben regionale Spezialitäten aus Maisgrieß. In Deutschland spielt Maisgrieß bis heute eine untergeordnete Rolle – für viele klassische Rezepte verwenden wir eher Weizengrieß. Dennoch gibt es Maisgrieß in jedem Supermarkt zu kaufen. Insbesondere für Menschen, die sich glutenfrei ernähren, sind Maisgrieß und Maismehl eine gute Alternative zu Weizenprodukten.

Gut zu wissen

Insbesondere im Süden der USA ist gekochter weißer Maisgrieß eine Art Nationalgericht. „grits“ wird meist herzhaft mit Käse oder mit Garnelen serviert, es gibt aber auch süße Varianten.

Herstellung von Maisgrieß

Maisgrieß wird im Grunde genauso hergestellt wie andere Mehl- oder Grießarten. Vermahlen wird nur der sogenannte Mehlkörper des Maiskorns – das ist das, was übrigbleibt, wenn Schale und Keimling entfernt werden.

Zunächst kommen die ganzen Maiskörner in den sogenannten Getreidereiniger. Dort werden Schale, Mehlkörper und Maiskeimling maschinell voneinander getrennt. Die Keimlinge können zu hochwertigem Maiskeimöl weiterverarbeitet werden. Der geschälte und entkeimte Mais wird anschließend in der Mahlmaschine gemahlen, entweder zu sehr feinem Maisgrieß, der in den USA als „cornmeal“ bekannt ist, oder zu gröberem Grieß, aus dem man Polenta kocht.

Gut zu wissen

Traditioneller Maisgrieß muss bis zu einer Stunde kochen, bis er gar ist. Der Maisgrieß, der bei uns im Handel erhältlich ist, ist meist vorgedämpft und wird oft als „Instant-Polenta“ verkauft. Er ist in der Regel in 10 Minuten fertig.

Nährstoffe – Wie gesund ist Maisgrieß?

Wie die meisten Getreideprodukte besteht auch Maisgrieß zum größten Teil aus Kohlenhydraten. Zudem enthält Maisgrieß mehr Eiweiß als zum Beispiel Nudeln, Reis oder Kartoffeln. Auch Ballaststoffe liefert der Grieß – sie machen lange satt und unterstützen eine normale Verdauung.

Obwohl Maisgrieß nur aus dem Mehlkörper des Maiskorns gewonnen wird, enthält er eine Reihe an Vitaminen und Mineralstoffen. Nennenswert sind Vitamin B1, Vitamin B3 und Vitamin B6. Auch Magnesiumund Kaliumsind in Maisgrieß enthalten. Nicht zuletzt liefert das Getreideprodukt Eisen, das unverzichtbar für die Bildung roter Blutkörperchen ist.

Gut zu wissen

Maisgrieß hat einen niedrigeren glykämischen Index als viele andere Getreidesorten. Das bedeutet, dass er den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lässt und den Körper längerfristig mit Energie versorgt.

Nährwerte pro 100 g Maisgrieß (roh)

Kalorien 

365 kcal 

Eiweiß 

7,3 g 

Fett 

1,2 g 

Kohlenhydrate 

76 g 

Ballaststoffe 

3,2 g 

Vitamin B1 (Thiamin) 

0,29 mg 

Vitamin B3 (Niacin) 

1,7 mg 

Vitamin B6 

0,34 mg 

Eisen 

3,8 mg 

Magnesium 

127 mg 

Kalium 

121 mg 

Lagerung und Haltbarkeit von Maisgrieß

Maisgrieß lagerst du am besten so wie alle trockenen Getreideprodukte: kühl und lichtgeschützt in einem luftdicht verschlossenen Behälter. Auf diese Weise kannst du den Grieß 6–8 Monate aufbewahren. In der Regel ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung angegeben, oft ist der Maisgrieß aber noch lange darüber hinaus genießbar. Solange das Lebensmittel normal aussieht, angenehm riecht und gut schmeckt, kannst du es problemlos verzehren. Gekochten Maisgrieß oder Gerichte mit Maisgrieß solltest du im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von zwei Tagen verbrauchen.

Gut zu wissen

Maisgrieß wird im Supermarkt oft als „Polenta“ verkauft. Streng genommen ist mit Polenta aber nur das zubereitete Gericht gemeint. Das Getreideprodukt, aus dem man Polenta kocht, ist Maisgrieß.

Was kann man mit Maisgrieß in der Küche machen?

Ein echter Maisgrieß-Klassiker ist Polenta. Das Gericht aus Maisgrieß, Wasser und Salz sowie anderen Gewürzen kann entweder als sämiger Brei oder als schnittfeste Masse zubereitet werden. Schnittfeste Polenta wird nach dem Kochen oft in Scheiben geschnitten und gebraten oder frittiert. Sämige Polenta isst man als Hauptgericht, zum Beispiel mit Pilzen und Schinken. Aber es gibt noch viele weitere Zubereitungsarten für Maisgrieß:

  • „Grits“ ist die US-amerikanische Variante der Polenta, die oft mit viel Butter und Käse zubereitet wird
  • Süßer Maisgrieß wird mit Milch gekocht und mit Zimt, Honig oder Früchten serviert

  • Im Ofen gebackener Maisgrieß-Auflauf mit Gemüse oder Obst

  • Maisgrieß-Klößchen als Einlage in Suppen

  • Maisbrot oder Maisbrötchen

  • Maisgrieß-Kuchen oder Maisgrieß-Muffins

In der glutenfreien Küche wird feiner Maisgrieß zudem auch als Pizzaboden, zum Panieren oder zum Andicken von Suppen und Eintöpfen verwendet.

Leckere Rezepte mit Maisgrieß

Corn Dogs
    18min
    Einfach
    Süßkartoffelknödel
    • Vegetarisch
    • Laktosefrei
    • Glutenfrei
    30min
    Mittel
    Polentatarte mit Bärlauchpesto
    • Vegetarisch
    1h 20min
    Mittel
    Milch-Mais mit Zimt und Zucker
    • Glutenfrei
    • Kalorienarm
    30min
    Einfach