Haferflocken: Alle Infos zum Trend-Getreide
Als Frühstück, in der Backstube oder, zum Schlürfen: Haferflocken haben ganz schön was drauf – und drin! Die kleinen Power-Pakete strotzen vor gesunden Nährstoffen. Doch erst mit den richtigen Tipps und Rezepten, holt man wirklich das Beste aus Haferflocken heraus.
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Was sind Haferflocken?
Haferflocken sind ein Getreideprodukt, das aus gereinigtem, gedämpftem und getrocknetem Rohhafer hergestellt wird. Für die Flocken werden alle Teile des entspelzten Haferkorns verwendet – vom Mehlkörper über den Keimling bis zur Samenschale. Darum handelt es sich bei allen Haferflockensorten um Vollkorn-Lebensmittel.
Je nachdem, wie stark die Haferkerne im Herstellungsprozess vermahlen wurden, entstehen drei unterschiedliche Flockensorten:
- Kernige Haferflocken
Auch Großblattflocken genannt. Sie werden aus dem ganzen Haferkern gemacht, haben einen festen Biss und quellen von allen Sorten am langsamsten auf.
- Zarte Haferflocken
Für die sogenannten Kleinblattflocken werden Haferkörner kleingeschnitten und zu Hafergrütze verarbeitet. Sie quellen durch Kochen und Einweichen schneller und stärker auf.
- Schmelzflocken
Die feinste Haferflocken-Variante wird aus Hafermehl Schmelzflocken sind wasserlöslich und daher nach dem Einrühren in Flüssigkeittrinkbar. In dieser Form wird das Getreide häufig für Säuglingsnahrung (ab dem fünften Lebensmonat) und Schonkost verwendet.
Wie gesund sind Haferflocken?
Haferflocken werden seit einiger Zeit wieder als echtes Superfood gefeiert. Ein Hauptgrund dafür sind die enthaltenen Ballaststoffe, die das Sättigungsgefühl verbessern, sich positiv auf die Darmgesundheit und die Verdauung auswirken können.
Vor allem der lösliche Ballaststoff Beta-Glucangilt als wertvoll in der täglichen Ernährung. Wegen seiner geringen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel ist Hafer auch in der Diabetiker-Küche ein geschätztes Lebensmittel.
Aber nicht nur auf das Ballaststoffkonto zahlen Haferflocken ein: Sie versorgen uns auch mit entzündungshemmenden Antioxidantien, Vitamin B2, Vitamin B6, dem Mineralstoff Magnesium und dem Spurenelement Zink.
Haferflocken: Nährwerte & Kalorien
Nährwert pro 100 g | |
Kalorien | 360 kcal |
Fett | 6,50 g |
Eiweiß | 14,00 g |
Kohlenhydrate | 55,00 g |
Ballaststoffe | 9,50 g |
Sind Haferflocken immer glutenfrei?
Mutter Natur hat der Getreidesorte Hafer kein Gluten mitgegeben. Trotzdem sind Menschen, die an Zöliakie leiden oder auf das Klebereiweiß empfindlich reagieren, mit den Flocken nicht immer auf der sicheren Seite: Hafer kann beim Anbau mit Gluten kontaminiert werden.
Es gibt spezielle glutenfreie Haferprodukte, die auch so gekennzeichnet sind. Sie tragen entweder einen entsprechenden Hinweis und/oder das Glutenfrei-Label, das eine durchgestrichene Getreideähre zeigt.
Sind eingeweichte Haferflocken gesünder?
Haferflocken enthalten Phytinsäure. Diesebindet verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente im Körper, macht sie also schlechter verfügbar. Durch etwa 30-minütiges Einweichen wird der Phytinsäuregehalt gesenkt und die Nährstoffe können besser aufgenommen werden.
Bei Menschen mit empfindlicher Verdauung, die auf Vollkorn mit Beschwerden reagieren, kann das Einweichen der Flocken ebenfalls empfehlenswert sein. Es macht die ballaststoffreichen Flocken zum gut bekömmlichen Bauchschmeichler. Leicht verdaulich sind zum Beispiel Haferflockensuppe und Overnight Oats.
Kann man mit Haferflocken abnehmen?
Haferflocken zählen zu den kohlenhydratreichen Lebensmitteln und sind kalorientechnisch keine Leichtgewichte. Trotzdem gelten sie wegen ihrer guten Sättigungseigenschaften als empfehlenswert zum Abnehmen und als hervorragende Heißhunger-Bremse.
Damit Haferflocken nicht vom Gesund- zum Dickmacher werden, sollten sie nicht mit zu viel Zucker aufgetischt werden. Bei fertigen Müslimischungen lohnt sich ein kurzer Blick auf die Zutatenliste – hier versteckt sich oft jede Menge Zucker.
Gut zu wissen
Es gibt viele unterschiedliche Bezeichnungen, hinter denen sich Zucker verbergen kann. Eine hilfreiche Faustregel, um sie in Lebensmitteln aufzuspüren, lautet: Alles, was auf „-ose“, „-sirup“ oder „-dicksaft“ endet, ist eine Zuckerform.
Was ist besser: Haferflocken mit Wasser oder mit Milch?
Viele Menschen essen Haferflocken zum Frühstück gern mit Milch und Joghurt. Eindeutig lecker – aus ernährungswissenschaftlicher Sicht aber nicht die ideale Gesund-Kombi.
In Hafer steckt eine gute Portion Eisen, das wir für den Sauerstofftransport im Körper und die Blutbildung benötigen. DasCalcium aus Milchprodukten kann die Aufnahme des Mineralstoffs etwas hemmen. Es wird daher empfohlen, Porridge und Müsli nicht ausschließlich mit Milch und Joghurt zu genießen, sondern gelegentlich auf pflanzliche Alternativen oder die Zubereitung von Haferbrei mit Wasser zurückzugreifen.
Soll es doch ein calciumreiches Milchprodukt sein, kann man mit Zitrusfrüchten oder Sanddorn gegensteuern: Das darin üppig enthaltene Vitamin C kann die Aufnahme von pflanzlichem Eisen verbessern.
So schmecken Haferflocken am besten
Wer Hafer bisher nur als Porridge, Müsli oder Haferbrei kannte, hat noch einiges zu entdecken! Die Powerflocken eignen sich für die unterschiedlichsten Gerichte.
In der süßen Küche kommen sie in ganzer Form oder als Hafervollkornmehl in Kuchen, Muffins, Keksen und Pfannkuchen zum Einsatz. Für ein kleines Extra an Nährstoffen landen die Flocken auch häufig in Smoothies und Shakes.
Wer es lieber herzhaft mag, kann Haferflocken in Aufläufen, als Füllung für Kohlrouladen, für kernige Brote und Brötchen oder als Knusper-Topping auf Salaten verwenden. Haferflocken haben außerdem sehr gute Quelleigenschaften, können darum Frikadellen, Bratlingen und Suppen Bindung verleihen.