Kamut – was das vielseitige Urgetreide so besonders macht
Kamut klingt exotisch und modern, doch eigentlich handelt es sich bei der Getreideart um einen alten Hut: Das Getreide aus Hartweizen und einer Weizen-Wildform, das auch als Khorasan-Weizen bekannt ist, gibt es nämlich schon um einige Jährchen länger als den weitverbreiteten modernen Weizen. Doch wo kommt Kamut her und wie gesund ist das Urkorn? Alle spannenden Fakten rund um den Vorfahren des Weizens findest du hier.
Was ist Kamut?
Kamut gehört neben Emmer und Einkorn zu den sogenannten Urgetreiden. Bekannt ist er auch als Khorasan-Weizen; es handelt sich um eine uralte Kulturform des modernen Weizens. Der ägyptische Name Kamut bedeutet „Seele der Erde“. In Deutschland sind beide Begrifflichkeiten geläufig.
Doch was ist der Unterschied zwischen Kamut und Weizen? Kamut ist eine hybride Weizenart aus Hartweizen und einer Weizen-Wildform. Die Körner dieser Getreidesorte sind etwa doppelt bis dreifach so groß wie Weizenkörner. Beide Sorten gehören aber zur Familie der Süßgräser und sind sich geschmacklich sehr ähnlich. Kamut schmeckt mild und leicht nussig. Da Kamut-Getreide weniger anfällig für Schädlinge ist, eignet es sich besonders gut für den biologischen Anbau.
Anbau von Kamut
Da Kamut kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist, eignet er sich hervorragend für den nachhaltigen, ökologischen Anbau. Auf Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel reagiert er nicht, weshalb er für den konventionellen Anbau ungeeignet ist. Die Weizenart bevorzugt ein warmes und trockenes Klima, weshalb sie sich in Deutschland nur schwer kultivieren lässt. Die Hauptproduzenten befinden sich heutzutage in den USA und im Süden Europas.
Welche Produkte aus Kamut gibt es?
Du kannst Kamut nicht nur als ganzes Korn kaufen, sondern findest im Handel viele interessante Produkte. Besonders beliebt ist Kamutmehl, das sich hervorragend zum Backen eignet. Im Folgenden findest du eine Liste der wichtigsten Kamut-Produkte:
- Kamutmehl
- Kamutflocken
- Kamutgrieß
- Kamut-Couscous
- Kamutbrot
- Kamutkekse
- Kamut-Pasta
Nährstoffe: Ist Kamut gesund?
In den Kamut-Körnern stecken viele wertvolle Nährstoffe. Das Getreide zeichnet sich vor allem durch seinen hohen Eiweißgehalt aus. Khorasan-Weizen macht dich dadurch besonders lange satt und kann den Muskelaufbau und die Zellregeneration unterstützen.
Bemerkenswert sind auch die enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine: In den Körnern stecken zum Beispiel Selen, Vitamin C, Vitamin E und Betacarotin, die freien Radikalen mit ihrer antioxidativen Wirkung den Garaus machen sollen. Ebenfalls enthalten sind Magnesium und Zink.
Nährwerte pro 100 g Kamut
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 337 kcal |
Kohlenhydrate | 60,5 g |
Eiweiß | 14,5 g |
Fett | 2,1 g |
Ballaststoffe | 11 g |
Magnesium | 1174 mg |
Selen | 1,49 mg |
Zink | 30 mg |
Vitamin C | 10 mg |
Vitamin E | 1,7 mg |
Betacarotin | 0,3 mg |
Gut zu wissen
Wer unter Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit leidet, sollte auf Kamut lieber verzichten. Der Urweizen enthält nämlich Gluten, soll ansonsten allerdings etwas bekömmlicher sein als moderner Weizen.
Lagerung und Haltbarkeit von Kamut
Bei korrekter Lagerung halten sich Kamut-Körner, Mehl und Co. problemlos bis zu einem Jahr. Fülle sie ihm besten in eine luftdichte Verpackung um und bewahre sie an einem trockenen, kühlen und lichtgeschützten Ort auf.
Verarbeitung von Kamut
Kamut ähnelt in seinem mild-nussigem Geschmack modernem Weizen und lässt sich ebenso gut in der Küche verwenden. Neben ganzen Körnern findest du im Handel Produkte wie Kamutmehl, -grieß, -flocken, -Couscous oder -nudeln.
Da das Urgetreide Klebereiweiß enthält, verfügt Khorasan-Weizen über gute Backeigenschaften: Als Mehl eignet es sich hervorragend für verschiedene Backwaren wie Brote, Kekse, Kuchen oder andere Leckereien und auch für die Herstellung von Pasta.
Kamutgrieß eignet sich für köstlichen Brei oder Porridge, den du mit Honig, Nüssen und Früchten verfeinern kannst. Mit Kamut-Couscous lassen sich leckere Salate, Bowls oder Beilagen zu herzhaften Gerichten zaubern. In unserer Sammlung findest du Kamut-Rezepte, die dich sicher inspirieren werden.
Herkunft und Geschichte von Kamut
Um die genaue Herkunft des Khorasan-Weizens ranken sich bis heute zahlreiche Legenden. Historiker:innen gehen davon aus, dass er bereits vor 6.000 Jahren in Zentralasien kultiviert wurde. Die namensgebende Region „Chorasan“ lag in Teilen des heutigen Irans und Afghanistans.
Dass diese Weizensorte immer populärer wird, haben wir dem amerikanischen Farmer Bob Quinn aus Montana zu verdanken. Er entdeckte Khorasan-Weizen in den 1970er Jahren und begann, ihn als Kamut zu vermarkten. 1990 ließ er den Namen patentieren und ist bis heute der größte weltweite Produzent.