Der Nutri-Score ist eine Nährwertkennzeichnung, die sowohl Nähr- und Inhaltsstoffe wie Kalorien, Eiweiß, Fett, Ballaststoffe als auch den Gemüse- und Obstanteil eines Lebensmittels bewertet und anhand dieser Eigenschaften einen Wert ermittelt. Die Skala startet beim grünen A und geht bis zum roten E. Wie die klassische Nährwertkennzeichnung auf der Rückseite der Verpackung bezieht sich der Nutri-Score auf 100 g bzw. 100 ml des zu Grunde liegenden Produkts. Im Gegensatz zur Nährwertkennzeichnung wird er jedoch vorne auf der Packung angebracht. Das macht es leicht, auf einen Blick ähnliche Produkte im Supermarktregal miteinander zu vergleichen.
Angewendet wird der Nutri-Score nur für verarbeitete Lebensmittel wie Pizza, Kekse, Fertiggerichte, Käse oder Fruchtjoghurt. Ausgenommen sind lediglich Produktgruppen wie z.B. Obst, Gemüse oder Gewürze. Grundsätzlich gilt: keine Nährwerttabelle - kein Nutri-Score.
Der Nutri-Score wurde von unabhängigen Ernährungswissenschaftlern entwickelt. Frankreich verwendet ihn seit 2017. Allerdings ist die Kennzeichnung, genau wie in Deutschland, freiwillig.
Als erstes wird der Gehalt von Kalorien, Zucker, gesättigten Fettsäuren und Natrium pro 100 g bzw. 100 ml geprüft. Für jedes Kriterium gibt es Punkte von 0 bis 10. Je höher die Punktzahl, desto schlechter ist das Lebensmittel bewertet.
Im letzten Schritt wird der Nutri-Score eingeordnet: vom dunkelgrünen A bis zum roten E.
Nutri-Score Ampel:
-1 und weniger: dunkelgrünes A
0 bis +2: hellgrünes B
+3 bis +10: gelbes C
+11 bis +18: oranges D
+19 und mehr: rotes E
Neben Getränken gibt es auch eine andere Bewertung für Käse und Fette. Beim Käse wird beispielsweise der Eiweißgehalt immer eingerechnet, sodass er keinen Wert im Bereich E hat. Der Grund: Käse ist fettreich und hat deswegen einen schlechten Nutri-Score. Allerdings enthält er große Mengen Calcium, die zum Erhalt normaler Knochen und Zähne beitragen. Bei Fetten wird der Anteil an gesättigten Fettsäuren im Vergleich zum Gesamtfett bewertet. So erhalten pflanzliche Öle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, z. B. Rapsöl oder Walnussöl, einen besseren Nutri-Score als Butter.
REWE hat sich im Hinblick auf ihre Eigenmarken frühzeitig zur Einführung des Nutri-Score bekannt. Insofern wird REWE die zusätzliche Nährwertkennzeichnung systematisch ausrollen. Für die Kunden kann die zusätzliche Kennzeichnung aber nur dann einen wirklichen Mehrwert bieten, wenn alle Produkte im Sortiment mit dem Nutri-Score gekennzeichnet sind. Insofern ist es wichtig, dass sich die gesamte Branche - Händler wie Lebensmittelindustrie - engagiert. Der Nutri-Score muss im Sinne der Transparenz sowohl für Eigenmarken als auch für Produkte der Markenartikelindustrie vorzufinden sein.
REWE sieht sich für ihre Kunden als kompetenter und verlässlicher Partner, wenn es um eine ausgewogene Ernährung geht. Die Einführung des Nutri-Scores bringt REWE Kunden weitere Transparenz für eine bewusste Ernährung.
Für unsere Eigenmarken haben wir für alle Produkte den Nutri-Score eingeführt. Er wird sukzessive auf den Verpackungen der REWE Eigenmarkenartikel integriert. Seit Januar 2021 ist der Nutri-Score zudem im Markt auf den Preisetiketten aller REWE Eigenmarkenartikel zu finden. Zusätzlich wird der Nutri-Score aller Eigenmarkenartikel auch im Onlineshop angezeigt.
Da der Prozess jeder einzelnen Verpackungsumstellung sehr komplex und zeitintensiv ist, wird der Nutri-Score nach und nach auf den Verpackungen der Eigenmarkenartikel abgebildet.
Es gibt auch einzelne Aspekte des Nutri-Scores, die kritisiert werden:
Das MRI-Modell arbeitet mit fünf Waben, die den Gehalt von Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz pro 100 g zeigen. Die Waben werden türkis eingefärbt, wenn sie einen niedrigen Gehalt des Nährstoffs haben.
Frankreich hat den Nutri-Score 2017 als freiwillige Kennzeichnung eingeführt. Großbritannien arbeitet seit 2006 mit einer freiwilligen Lebensmittelampel. Sehr viel länger schon gibt es in Schweden das Keyhole-Modell (1989), das Lebensmittel kennzeichnet, die fettarm, zuckerarm, salzarm und ballaststoffreich sind. In Australien und Neuseeland wird der Health Star vergeben, der Sterne von 1 bis 5 verteilt.