Angewendet wird der Nutri-Score nur für verarbeitete Lebensmittel wie Pizza, Kekse, Fertiggerichte, Käse oder Fruchtjoghurt. Obst, Gemüse oder Gewürze – die meisten Lebensmittel, die ohne eine Zutatenliste auskommen – eignen sich nicht für diese Ernährungsampel.
Der Nutri-Score wurde von unabhängigen Ernährungswissenschaftlern entwickelt. Frankreich verwendet ihn seit 2017. Allerdings ist die Kennzeichnung, genau wie in Deutschland, freiwillig.
Gut zu wissen: Der Nutri-Score gibt einen Anhaltspunkt für die Lebensmittelauswahl. Er gibt Auskunft über die Nährwertqualität, sagt aber nichts darüber aus, ob ein Lebensmittel gesund oder ungesund ist. Auch Lebensmittel, die mit einem roten E gekennzeichnet sind, darf man essen. Entscheidend sind die Portionsgröße, aber auch die persönlichen Lebensumstände wie der Aktivitätsgrad im Beruf und in der Freizeit, die individuellen Ernährungsgewohnheiten sowie die Konstitution.
Getränke werden anders berechnet als feste Lebensmittel, unter anderem unterscheidet sich die Punkteverteilung. Wasser ist das einzige Getränk, das mit A gekennzeichnet werden darf.
Neben Getränken gibt es auch eine andere Bewertung für Käse und Fette. Beim Käse wird beispielsweise der Eiweißgehalt immer eingerechnet, sodass er keinen Wert im Bereich E hat. Der Grund: Käse ist fettreich und hat deswegen einen schlechten Nutri-Score. Allerdings enthält er große Mengen Calcium, die zum Erhalt normaler Knochen und Zähne beitragen. Bei Fetten wird der Anteil an gesättigten Fettsäuren im Vergleich zum Gesamtfett bewertet. So erhalten pflanzliche Öle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, z. B. Rapsöl oder Walnussöl, einen besseren Nutri-Score als Butter.
Gut zu wissen: Entscheidet sich ein Hersteller für die Verwendung des Nutri-Scores, muss er diesen auf alle Produkte drucken. Es ist nicht erlaubt nur die “gesunden” Produkte auszuwählen.
REWE Bio Falafelbällchen: A
ja! Skyr Natur: A
REWE Bio Beerenmüsli: A
REWE Bio Räucher Tofu: B
REWE Beste Wahl Nuss-Frucht-Mix: C
ja! Popcorn karamellisiert: D
-1 und weniger: dunkelgrünes A
0 bis +2: hellgrünes B
+3 bis +10: gelbes C
+11 bis +18: oranges D
+19 und mehr: rotes E
Es gibt viele kontroverse Meinungen zum Nutri-Score. Verbraucherschützer wie die Verbraucherzentralen sind sich jedoch einig, dass der Nutri-Score eine gute erste Einschätzung des Lebensmittels liefert. Die Einstufung in fünf Farben ist einfach und Studien in Frankreich haben belegt, dass Menschen dank Nutri-Score gesundheitsbewusster einkaufen.
Kritiker bemängeln beim Nutri-Score, dass er nicht umfassend genug ist. Der Nutri-Score berücksichtigt nicht alle Nähr- und Inhaltsstoffe. Nicht berücksichtigt wird beispielsweise der Gehalt an Vitaminen wie Vitamin C oder Folsäure, Mineralstoffen wie Eisen oder Calcium sowie der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Doch ohne eine Vereinfachung ist eine Bewertung auf einen Blick kaum möglich. Auch Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Süßstoffe fließen nicht in die Bewertung ein. Diese sind jedoch auf der Zutatenliste aufgeführt.
Für unsere Eigenmarken haben wir für alle Produkte den Nutri-Score eingeführt. Er wird sukzessive auf den Verpackungen der REWE Eigenmarkenartikel integriert. Ab KW03/2021 wird der Nutri-Score zudem im Markt auf den Preisetiketten aller REWE Eigenmarkenartikel zu finden sein. Zusätzlich wird der Nutri-Score aller Eigenmarkenartikel per Scan in der REWE App verfügbar sein und auch im OnlineShop angezeigt
Das BLL-Modell arbeitet mit Tortendiagrammen. Die Diagramme zeigen den Gehalt von Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz an.
Das MRI-Modell arbeitet mit fünf Waben, die den Gehalt von Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz pro 100 g zeigen. Die Waben werden türkis eingefärbt, wenn sie einen niedrigen Gehalt des Nährstoffs haben.
Das Keyhole-Modell ist das älteste und wurde schon Ende der 80er -Jahre entwickelt. Im Gegensatz zu den anderen Modellen ist es eine Positivkennzeichnung. Es werden nur Produkte mit dem Schlüsselloch-Symbol gekennzeichnet, die innerhalb derselben Produktgruppe eine günstige Bewertung an ausgewählten Nährstoffen haben.
Frankreich hat den Nutri-Score 2017 als freiwillige Kennzeichnung eingeführt. Großbritannien arbeitet seit 2006 mit einer freiwilligen Lebensmittelampel. Sehr viel länger schon gibt es in Schweden das Keyhole-Modell (1989), das Lebensmittel kennzeichnet, die fettarm, zuckerarm, salzarm und ballaststoffreich sind. In Australien und Neuseeland wird der Health Star vergeben, der Sterne von 1 bis 5 verteilt.