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Nutri-Score

Nutri-Score.
Bonbons.

Gute und bewusste Ernährung fängt schon beim Einkauf an. Doch bei der Fülle an Lebensmitteln, die wir heutzutage haben, ist das nicht immer einfach. Hier soll der Nutri-Score helfen. Die freiwillige Nährwertkennzeichnung, die vorne auf Produkten abgebildet ist, unterstützt dich bei der täglichen Lebensmittelauswahl. Denn dieser Wegweiser ermöglicht auf einen Blick ähnliche Produkte miteinander zu vergleichen. Wie das funktioniert, erfährst du hier auf der Seite.

Was ist der Nutri-Score?

Der Nutri-Score ist eine Nährwertkennzeichnung, die sowohl Nähr- und Inhaltsstoffe wie Kalorien, EiweißFett, Ballaststoffe als auch den Gemüse- und Obstanteil eines Lebensmittels bewertet und anhand dieser Eigenschaften einen Wert ermittelt. Die Skala startet beim grünen A und geht bis zum dunkelorangen E. Wie die klassische Nährwertkennzeichnung auf der Rückseite der Verpackung bezieht sich der Nutri-Score auf 100 g bzw. 100 ml des zu Grunde liegenden Produkts. Im Gegensatz zur Nährwertkennzeichnung wird er jedoch vorne auf der Packung angebracht. Das macht es leicht, auf einen Blick ähnliche Produkte im Supermarktregal miteinander zu vergleichen.

Angewendet wird der Nutri-Score nur für verarbeitete Lebensmittel wie Pizza, Kekse, Fertiggerichte, Käse oder Fruchtjoghurt. Ausgenommen sind lediglich Produktgruppen wie z.B. Obst, Gemüse oder Gewürze. Grundsätzlich gilt: keine Nährwerttabelle - kein Nutri-Score.

Der Nutri-Score wurde von unabhängigen Ernährungswissenschaftlern entwickelt. Frankreich verwendet ihn seit 2017. Allerdings ist die Kennzeichnung, genau wie in Deutschland, freiwillig.

Gut zu wissen

Der Nutri-Score gibt einen Anhaltspunkt für die Lebensmittelauswahl. Er gibt Auskunft über die Nährwertqualität, sagt aber nichts darüber aus, ob ein Lebensmittel gesund oder ungesund ist. Auch Lebensmittel, die mit einem dunkelorangen E gekennzeichnet sind, darf man essen. Entscheidend sind die Portionsgröße, aber auch die persönlichen Lebensumstände wie der Aktivitätsgrad im Beruf und in der Freizeit, die individuellen Ernährungsgewohnheiten sowie die Konstitution.

Wie wird der Nutri-Score berechnet?

Jeder Hersteller berechnet den Nutri-Score seiner Lebensmittel selbst. Kontrolliert wird die Verwendung von der französischen Gesundheitsbehörde Santé publique France. Hier müssen sich Hersteller auch anmelden, wenn sie den Score verwenden wollen.

Die Grundlage für den Nutri-Score ist eine Berechnungsformel, die aus drei Schritten besteht. 

Schritt 1

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Als erstes wird der Gehalt von Kalorien, Zucker, gesättigten Fettsäuren und Salz pro 100 g bzw. 100 ml geprüft. Für jedes Kriterium gibt es Punkte von 0 bis 10. Je höher die Punktzahl, desto schlechter ist das Lebensmittel bewertet.

Schritt 2

Saft.

Dann wird die Gesamtpunktzahl ermittelt. Dafür werden als erstes die vier negativen Kriterien aus Schritt 1 für eine Zwischensumme zusammengerechnet. Dem gegenübergestellt werden drei positive Eigenschaften des Lebensmittels: Gehalt an Ballaststoffen, Eiweißgehalt und der Anteil an Obst, Gemüse.

Schritt 3

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Im letzten Schritt wird der Nutri-Score eingeordnet: vom dunkelgrünen A bis zum dunkelorangen E.

Nutri-Score Ampel:

0 und weniger: dunkelgrünes A

+1 bis +2: hellgrünes B

+3 bis +10: gelbes C

+11 bis +18: oranges D

+19 und mehr: dunkelorangenes E

Getränke werden anders berechnet als feste Lebensmittel, unter anderem unterscheidet sich die Punkteverteilung. Wasser ist das einzige Getränk, das mit A gekennzeichnet werden darf.

Neben Getränken gibt es auch eine andere Bewertung für Käse, Produkte aus rotem Fleisch sowie Fette, Öle, Nüsse und Samen. Beim Käse wird beispielsweise der Eiweißgehalt immer eingerechnet. Der Grund: Käse ist fettreich und hat deswegen einen schlechten Nutri-Score. Allerdings enthält er große Mengen Calcium, die zum Erhalt normaler Knochen und Zähne beitragen. Bei Fetten wird der Anteil an gesättigten Fettsäuren im Vergleich zum Gesamtfett bewertet. So erhalten pflanzliche Öle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, z. B. Rapsöl oder Walnussöl, einen besseren Nutri-Score als Butter.

Gut zu wissen

Entscheidet sich ein Hersteller für die Verwendung des Nutri-Scores, muss er diesen auf alle Produkte drucken. Es ist nicht erlaubt nur die “gesunden” Produkte auszuwählen.

Der Nutri-Score bei REWE

Wie steht REWE zum Nutri-Score?

REWE hat sich im Hinblick auf ihre Eigenmarken frühzeitig zur Einführung des Nutri-Score bekannt. Für die Kunden kann die zusätzliche Kennzeichnung aber nur dann einen wirklichen Mehrwert bieten, wenn alle Produkte im Sortiment mit dem Nutri-Score gekennzeichnet sind. Insofern ist es wichtig, dass sich die gesamte Branche - Händler wie Lebensmittelindustrie - engagiert. Der Nutri-Score muss im Sinne der Transparenz sowohl für Eigenmarken als auch für Produkte der Markenartikelindustrie vorzufinden sein.

Warum macht REWE das?

REWE sieht sich für ihre Kunden als kompetenter und verlässlicher Partner, wenn es um eine ausgewogene Ernährung geht. Die Einführung des Nutri-Scores bringt REWE Kunden weitere Transparenz für eine bewusste Ernährung.

Welche Vor- und Nachteile hat der Nutri-Score?

Vorteile

Es gibt kontroverse Meinungen zum Nutri-Score. Verbraucherschützer wie die Verbraucherzentralen loben jedoch auch die vielen Vorteile:  

  • der Nutri-Score liefert eine gute erste Einschätzung des Lebensmittels 
  • die Einstufung in fünf Farben ist einfach, gut sichtbar und verständlich 
  • Mit dem Nutri-Score lassen sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe leicht vergleichen 
  • Studien in Frankreich haben belegt, dass Menschen dank Nutri-Score gesundheitsbewusster einkaufen 
  • Nutri-Score kann dazu beitragen, dass Hersteller die Rezeptur ihrer Produkte verbessern 

Nachteile

Es gibt auch einzelne Aspekte des Nutri-Scores, die kritisiert werden:

  • Kritiker bemängeln beim Nutri-Score, dass er nicht umfassend genug ist. 
  • Der Nutri-Score berücksichtigt nicht alle Nähr- und Inhaltsstoffe: 
  1. Nicht berücksichtigt wird beispielsweise der Gehalt an Vitaminen wie Vitamin C oder Folsäure, Mineralstoffen wie Eisen oder Calcium sowie der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Doch ohne eine Vereinfachung ist eine Bewertung auf einen Blick kaum möglich. 
  2. Auch Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Süßstoffe fließen nicht in die Bewertung ein. Hier hilft ein Blick in die Zutatenliste weiter. Sie befindet sich meist auf der Rückseite der Verpackung. 
  • Beim Nutri-Score wird Nachhaltigkeit wie die regionale Herkunft oder der ökologische Anbau nicht berücksichtigt 

Weitere Nährwertkennzeichnungen

BLL-Modell

BLL-Modell


Das BLL-Modell arbeitet mit Tortendiagrammen. Die Diagramme zeigen den Gehalt von Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz an.

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MRI-Modell


Das MRI-Modell arbeitet mit fünf Waben, die den Gehalt von Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz pro 100 g zeigen. Die Waben werden türkis eingefärbt, wenn sie einen niedrigen Gehalt des Nährstoffs haben.

Keyhole-Modell

Keyhole-Modell


Das Keyhole-Modell ist das älteste und wurde schon Ende der 80er -Jahre entwickelt. Im Gegensatz zu den anderen Modellen ist es eine Positivkennzeichnung. Es werden nur Produkte mit dem Schlüsselloch-Symbol gekennzeichnet, die innerhalb derselben Produktgruppe eine günstige Bewertung an ausgewählten Nährstoffen haben.

Nährwertkennzeichnung in anderen Ländern

Frankreich hat den Nutri-Score 2017 als freiwillige Kennzeichnung eingeführt. Großbritannien arbeitet seit 2006 mit einer freiwilligen Lebensmittelampel. Sehr viel länger schon gibt es in Schweden das Keyhole-Modell (1989), das Lebensmittel kennzeichnet, die fettarm, zuckerarm, salzarm und ballaststoffreich sind. In Australien und Neuseeland wird der Health Star vergeben, der Sterne von 1 bis 5 verteilt.