Müsliriegel – schnelle Energie mit ordentlich Biss

Müsliriegel und Kaffeebohnen liegen auf einem Tisch.

Ob in der Schule, im Büro oder auf der Fahrradtour – Müsliriegel zählen zu den beliebtesten Snacks für zwischendurch. Sie sind handlich, lange haltbar, schmecken lecker und versorgen dich im Handumdrehen mit Energie. Aber seit wann gibt es die praktischen Riegel eigentlich? Sind sie wirklich so gesund wie ein Müsli? Und kann man Müsliriegel auch selbst machen? 

Was sind Müsliriegel?

Mit dem klassischen Müsli haben Müsliriegel höchstens die Grundzutaten gemeinsam. Müsliriegel ist eine Art Oberbegriff für Riegel auf Getreidebasis, die mit Nüssen, Trockenfrüchten, Schokolade und anderen Zutaten ergänzt und mit Zucker oder Honig zu einer festen Masse verbunden werden. Genau wie beim Müsli gibt es auch bei Müsliriegeln eine riesige Auswahl und teils deutliche Unterschiede bei den Zutaten, der Herstellungsmethode und den Nährwerten.

Müsliriegel, wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit rund 40 Jahren. Damals begann man, die einzeln verpackten Getreideriegel im Supermarkt anzubieten. Heute findest du die unterschiedlichsten Sorten Müsliriegel: von nussig über fruchtig, von zuckerreduzierten bis hin zu Riegeln, die mit Superfoods oder Protein angereichert sind. Müsliriegel haben meist eine knusprige, leicht zähe Textur und schmecken süß, nussig oder fruchtig. Natürlich kannst du Müsliriegel auch selber machen. Genau wie beim selbstgemixten Müsli kannst du alle deine Lieblingszutaten kombinieren und zum Beispiel zuckerreduzierte Riegel oder köstliche Flapjacks zubereiten.

Fun Fact

Die USA gelten als Erfinder des Müsliriegels. Gewürdigt wird das in Nordamerika jedes Jahr am 21. Januar am „National Granola Bar Day“ (Tag des Müsliriegels). 

Seit wann gibt es Müsliriegel überhaupt?

Wer genau den Müsliriegel erfunden hat, lässt sich heute nicht mehr eindeutig sagen. Klar ist, dass die Idee, Getreide und Zucker in Riegelform anzubieten, auf die Schokoladenriegel zurückgeht, die schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts verkauft wurden. Die Idee, Riegel nicht nur aus Schokolade, sondern auch aus Früchten, Getreide und Nüssen herzustellen, kam aber erst rund 70 Jahre später auf. In den 1970er-Jahren war die Gesundheits- und Naturkostbewegung auf ihrem Höhepunkt. Das deutsche Unternehmen Allos brachte Mitte der 70er-Jahre den ersten Riegel aus getrockneten Früchten und Nüssen auf den Markt. Wenig später nahmen amerikanische Hersteller die Idee auf und entwickelten Riegel auf Getreidebasis. In Deutschland kamen die ersten Müsliriegel 1984 in die Supermarktregale: ihr Hersteller Corny ist bis heute einer der Marktführer in Deutschland.

Gut zu wissen

Die britischen „Flapjacks“ sind so etwas wie die Vorläufer des Müsliriegels. Das reichhaltige Gebäck aus Butter, Hafermehl und Honig oder Sirup wird im Ofen gebacken und in Riegelform geschnitten. In England sind Flapjacksseit Jahrhunderten als Snack und als Süßigkeit zwischendurch beliebt. 

Herstellung von Müsliriegeln

Auch wenn der Begriff „Müsliriegel“ nicht geschützt ist, sollte mindestens die Hälfte eines solchen Riegels aus Zutaten bestehen, die man aus dem Müsli kennt. Also Getreideflocken und gepufftes Getreide, Nüsse, Kerne und Saaten, Trockenfrüchte und aromagebende Zutaten wie Kakao oder Schokolade, Orange, Vanille und viele mehr.

In der industriellen Herstellung werden die trockenen Zutaten für die Müsliriegel zunächst in großen Kesseln gemischt. Teilweise werden die Nüsse oder die Getreideflocken vorher geröstet, um sie aromatischer zu machen. Zur Getreidemischung werden Invertzuckersirup und manchmal Palmfett oder andere Fette hinzugegeben.

Häufig wird die Masse zusätzlich erhitzt, damit sich die Zutaten möglichst gleichmäßig vermischen. Anschließend wird die Müslimasse in große, flache Formen gegeben, leicht gepresst und maschinell in Riegelform geschnitten, bevor sie auskühlen. Je nach Sorte werden die Müsliriegel vor dem Verpacken noch in Schokolade oder eine andere Glasur getaucht.

Welche Sorten Müsliriegel gibt es?

Die klassischen, knusprig-süßen Müsliriegel, die als Pausensnack in der Brotdose oder in der Büroschublade liegen, kennen wir alle. Diese Riegel auf Basis von Weizenflocken und gepufftem Weizen sind mittlerweile in unzähligen Geschmacksrichtungen zu haben – mit Nüssen, Rosinen oder Cranberries, mit Schokolade, Joghurt oder Chiasamen. Darüber hinaus gibt es aber noch viele weitere Sorten Müsliriegel, die sich auch für eine proteinreiche oder vollwertige Ernährung eignen.

  • Haferriegel sind auf Basis von Haferflocken oder Hafermehl. Sie machen lange satt und enthalten oft mehr Nährstoffe als die klassischen Müsliriegel. Sie schmecken herzhaft-nussig und haben oft eine etwas weichere Textur.
  • Nussriegel bestehen zu einem Großteil oder vollständig aus Nüssen und Mandeln sowie verschiedenen Saaten. Als Bindemittel dienen in der Regel Zucker und Honig – das macht Nussriegel besonders knackig. Nussriegel sind durch die hohen Anteile an Fett und Zucker relativ kalorienreich.
  • Protein-Müsliriegel enthalten neben proteinreichen Getreiden wie Hafer und gepufftem Amaranth häufig auch Zusätze von Molken- oder Sojaprotein. Sie sind vor allem in der Sportlerernährung beliebt. Viele Produkte enthalten allerdings verschiedene Zusatzstoffe wie Süßungsmittel und Emulgatoren.

Darüber hinaus gibt es auch zuckerreduzierte und zuckerfreie Müsliriegel, die sich für eine zuckerarme Ernährungsweise eignen. Gesüßt sind diese Riegel oft mit Zuckeraustauschstoffen wie Erythrit.

Nährstoffe: Wie gesund ist ein Müsliriegel?

Der Begriff „Müsliriegel“ umfasst eine Vielzahl verschiedener Getreideriegel – das bedeutet, dass auch die Nährwerte von Müsliriegeln je nach Zutaten und Herstellungsartschwanken. Müsliriegel auf Haferflockenbasis liefern oft viele Ballaststoffe und B-Vitamine, während Müsliriegel mit Zutaten wie Schokolade und Trockenfrüchten meist mehr Fett enthalten als andere Sorten.

Grundsätzlich gilt: Müsliriegel sind reich an Kohlenhydraten und liefern dem Körper schnelle Energie. Auch Ballaststoffe, die eine normale Verdauung unterstützen, sind in den meisten Müsliriegeln enthalten, insbesondere wenn Haferflocken, Vollkornweizen, Leinsamen oder Nüsse verarbeitet wurden.

Gut zu wissen

Auch wenn Müsliriegel verschiedene wichtige Nährstoffe enthalten, überwiegt bei vielen Riegeln der Zuckeranteil. Daher sind Müsliriegel vor allem ein leckerer Snack – nicht unbedingt ein Beitrag zur gesunden Ernährung. 

Durch das enthaltene Getreide liefern die meisten Müsliriegel die Mineralstoffe MagnesiumundPhosphor. Auch Vitamin B1ist in vielen Müsliriegeln enthalten.  

 

Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100g Müsliriegel (gekauftes Produkt) 

Kalorien 

370 kcal 

Eiweiß 

8,6 g 

Fett 

14,2 g 

Kohlenhydrate 

67 g 

Ballaststoffe 

6 g 

Magnesium 

83 mg 

Phosphor 

195 mg 

Vitamin B1 

253,0 µg 

Vitamin B7 

13,8 µg 

Lagerung und Haltbarkeit von Müsliriegeln

Die Müsliriegel, die du im Supermarkt kaufst, sind meist einzeln verpackt und lange haltbar. Kühl und trocken gelagert, kannst du sie problemlos 6 – 8 Monate aufbewahren. Übrigens kannst du Müsliriegel häufig auch noch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums essen. Wenn der Riegel keine Verfärbungen zeigt, angenehm riecht und gut schmeckt, ist er in der Regel noch genießbar.

Selbstgemachte Müsliriegel sollest du in einer luftdicht verschließbaren Dose aufbewahren und im Kühlschrank lagern. Die meisten Riegel halten sich 1–2 Wochen, viele auch länger. Nur wenn Quark, Proteinpulver oder frisches Obst in den Riegeln verarbeitet wurde, solltest du sie innerhalb weniger Tage verzehren.

Leckere Rezepte für Müsliriegel

Kernige Müsliriegel
  • Laktosefrei
  • Glutenfrei
45min
Einfach
4.2/5
Schokoladige Müsliriegel mit Gojibeeren
  • Laktosefrei
  • Glutenfrei
1h 20min
Mittel
4.5/5
Banane-Nuss-Müsliriegel
  • Vegan
  • Laktosefrei
  • Wenig Zucker
35min
Einfach
3.7/5
Müsliriegel mit Chia & Kokos
  • Vegan
  • Low Carb
  • Laktosefrei
1h 15min
Einfach
3.7/5