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Sirtfood-Diät – so funktioniert der Abnehmtrend

Grüne Smoothies im Glas mit Strohhalm

Sie hört sich exotisch an und verspricht einen Gewichtsverlust von bis zu drei Kilogramm pro Woche: Erfahre hier, was es mit der Sirtfood-Diät auf sich hat, mit der bei Sängerin Adele die Pfunde nur so gepurzelt sein sollen.

Was ist die Sirtfood-Diät?

Die Sirtfood-Diät, auch Sirt-Diät oder Sirtuin-Diät genannt, wurde von den amerikanischen Ernährungsmedizinern Aidan Goggins und Glen Matten entwickelt. Es handelt sich dabei um einen Diätplan, der aus drei Phasen besteht. Dreh- und Angelpunkt der Diät sind die sogenannten Sirtuine. Die beiden Ernährungsmediziner behaupten, dass durch den Verzehr von sirtuinreichen Lebensmitteln, kombiniert mit einer kalorienarmen Kost, der Stoffwechsel stark angeregt wird und man schnell und gesund abnimmt.

Was sind Sirtuine?

Sirtuine sind eine Gruppe von Enzymen, die unter anderem den Stoffwechsel sowie den Alterungsprozess beeinflussen können. Bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Polyphenole (z. B. Flavonoide), sollen die Aktivität der Enzyme erhöhen. Lebensmittel, die diese sekundären Pflanzenstoffe enthalten, werden als Sirtfood bezeichnet.

Gut zu wissen: Es gibt sieben Sirtuine, die seit einigen Jahren fleißig erforscht werden. Das Max Planck Institut hat im Test mit Mäusen herausgefunden, dass Mäuse schneller abnehmen, wenn man das Enzym Sirt1 hochfährt und Sirt7 ausschaltet. Sirt 1 und Sirt 2 gelten als Anreger für den Stoffwechsel.

Wie funktioniert die Sirt-Diät?

Die Sirtfood-Diät besteht aus drei Phasen: Die erste Phase dauert drei Tage und startet damit, dass die Kalorienzufuhr deutlich auf 1.000 Kalorien am Tag reduziert wird. Statt drei Hauptmahlzeiten gibt es nur eine sirtuinreiche Hauptmahlzeit und dazu drei grüne Säfte oder Smoothies – ebenfalls sirtuinreich. Phase zwei startet am vierten Tag der Diät und dauert vier Tage. Die Kalorienzufuhr wird auf 1.500 kcal erhöht. Es stehen zwei Sirtfood-reiche Mahlzeiten auf dem Plan, die durch zwei Portionen Saft/Smoothie ergänzt werden. Mit dem Ende der ersten Woche beginnt die dritte Phase der Diät. Diese ist eine Art Stabilisierung und kann so lange gemacht werden, bis das Wunschgewicht erreicht ist. Je nach Sirt-Diät wird eine Reduzierung der Kalorienzufuhr auf 1.800 kcal am Tag empfohlen, andere schränken die Kalorien nicht ein. Wichtig ist, dass sirtuinhaltige Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen.

Was darf man bei der Sirtfood-Diät essen?

Nicht überraschend: damit die Fettverbrennung gut funktioniert, sollte Sirtfood einen guten Teil der Ernährung ausmachen. Doch welche Lebensmittel enthalten die sekundären Pflanzenstoffe, die Sirtuine anregen sollen? Schokolade und Rotwein werden meist als erstes genannt, weil sie so untypisch für Diäten sind. Allerdings sollten sie nur einen sehr geringen Anteil am Ernährungsplan haben, da sie recht kalorienreich sind. Bessere Lebensmittel sind dagegen grünes Gemüse, Obst, diverse Gewürze und bei den Getränken grüner Tee und Kaffee.

LebensmittelgruppeBeispiellebensmittel
Gemüse

grünes Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Blattsalate, Rucola, Chicorée, Kohl, Rettich, weiße und rote Zwiebeln, Knoblauch

Obst

Äpfel, Beeren, Kirschen, Zitrusfrüchte, Pflaumen, Trauben

Kräuter

Petersilie, getrockneter Basilikum, getrockneter Thymian

Gewürze

Kurkuma, Chili, Zimt, Kapern

Nüsse

Cashewnüsse, Walnüsse

Sojaprodukte

Tofu

Fette

Olivenöl

Getränke

schwarzer Tee, grüner Tee, Kaffee, Rotwein, Kakao

Die grünen Säfte bzw. Smoothies, die in Phase 1 und 2 auf dem Speiseplan stehen, kann man sich ganz einfach aus der Liste der Lebensmittel zusammenstellen und nach Belieben mixen. Geeignete Hauptgerichte sind Gemüsepfannen mit Brokkoli, Spinat, Walnüssen und Tofu, dazu Kartoffeln. Auch Suppen lassen sich gut aus reichlich Gemüse zubereiten. Zum Frühstück schmeckt ein bunter Obstsalat mit Nüssen.

Nimmt man mit der Sirtuin-Diät besser ab als mit anderern Diäten?

Es klingt verlockend: Stoffwechsel und Fettabbau werden angeregt und auch der Muskelaufbau soll von Sirtfood profitieren. Bis zu drei Kilogramm pro Woche sollen so verschwinden. Das ist recht viel, allerdings eher weniger den sirtuinreichen Lebensmitteln geschuldet, sondern der geringen Kalorienzufuhr der ersten Woche. Und es handelt sich dabei auch eher um Wasser und weniger um Fett, wie die Begründer der Sirtfood-Diät behaupten. Ein weiteres Problem ist der Jojo-Effekt, der auch im Anschluss an diese Trend-Diät auftreten kann. Er taucht immer dann auf, wenn über mehrere Tage hinweg deutlich zu wenig Kalorien über die Nahrung gegessen werden. Der Körper schaltet dann den Stoffwechsel herunter und geht in den Energiesparmodus. Wird danach wieder normal gegessen, benötigt der Körper zum einen weniger Energie als vorher, zum anderen legt er Reserven für die nächste Notzeit an. Man nimmt wieder zu. Ob das Sirtfood gegen das Herunterfahren des Stoffwechsels hilft, ist wissenschaftlich nicht bestätigt. Alle Studien und Tests haben an Tieren stattgefunden. Ob sich der menschliche Körper genauso verhält, weiß man nicht. Die Sirtfood-Diät eignet sich von daher nicht besser als andere kurzzeitige Diäten zum Abnehmen.

Wie empfehlenswert ist die Sirt-Diät?

Wissenschaftlich bewiesen ist es nicht, aber es spricht auch nichts dagegen, die Sirtuin-Diät einmal auszuprobieren. Wichtig ist nur, dass im Anschluss an die ersten beiden Phasen, also ab der zweiten Woche, auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung geachtet wird. Wer langfristig seine Ernährung umstellt und viel frisches Gemüse und Obst zugunsten von Fertiggerichten und Fast Food isst, wird nach und nach abnehmen, wenn er mehr Energie verbraucht als er zuführt. Dabei ist es egal, ob man sich Low Carb, Low Fat oder mit Sirtfood ernährt.

Gut zu wissen: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine maximale Gewichtsabnahme von 0,5 Kilogramm pro Woche. Nur so ist gewährleistet, dass man mit allen Nährstoffen versorgt ist, sich gesund ernährt und den Jojo-Effekt verhindert.

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