HCG-Diät — so funktioniert's
Die HCG-Diät ist schon über 60 Jahre alt, aber nichtsdestotrotz nach wie vor beliebt, um schnell abzunehmen. Erfahre hier, was es mit dieser Diät auf sich hat, wie groß der Gewichtsverlust sein kann und ob sie gut für den Körper ist.
Themen auf dieser Seite
- Was ist die HCG-Diät?
- Wie funktioniert die HCG-Diät?
- Was darf man bei der HCG-Diät essen?
- Wie lange macht man die Hormon-Diät?
- Wie teuer ist die HCG-Diät?
- Wie schnell nimmt man mit der HCG-Diät ab?
- Wie bewertet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die HCG-Diät?
- Die besten Tipps, um gesund und dauerhaft abzunehmen
- Leckere Rezepte, die zu einer ausgewogenen Ernährung passen
Was ist die HCG-Diät?
Die Abkürzung HCG steht für humanes Choriongonadotropin. Dabei handelt es sich um ein Hormon, das der Körper während der Schwangerschaft bildet. Das Schwangerschaftshormon wird in der Plazenta gebildet und sorgt dafür, dass der Fötus optimal mit Nährstoffen versorgt wird.
Die HCG-Diät gehört zu den Stoffwechseldiäten und wurde 1954 vom britischen Arzt Dr. Albert T.W. Simeons entwickelt. Er hatte beobachtet, dass schwangere Frauen trotz einer geringen Kalorienzufuhr Fettgewebe statt Muskelgewebe verloren haben. Normalerweise greift der Körper als erstes auf die Muskelmasse zurück, um die benötigte Energie zu gewinnen. Seiner Meinung nach lag das am Schwangerschaftshormon HCG. Er injizierte geringe Mengen des Hormons Diät-Patienten, um speziell das tiefsitzende Depotfett abzubauen und beobachtete einen stärkeren Gewichtsverlust als bei einer einfachen Diät.
Wie funktioniert die HCG-Diät?
Die HCG-Diät wird über einen Zeitraum von sechs Wochen durchgeführt und startet mit zwei sogenannten Ess- bzw. Lade-Tagen. Am ersten Tag, genau wie am zweiten, darf und soll man alles essen, was man möchte. So viele Kalorien wie möglich, schön fettig und süß – es gibt da keine Grenzen. Durch das ungehemmte Schlemmen soll der Stoffwechsel angekurbelt werden. Ab Tag drei wird die Kalorienzufuhr drastisch auf 500 kcal am Tag eingeschränkt. Kohlenhydrate, Fett und Alkohol sind verboten. Diese Phase dauert drei Wochen an. Zusätzlich zur Diät gibt es täglich eine geringe Dosis HCG. Keine Sorge, Spritzen werden in der Regel nicht gegeben, man bekommt das HCG als Tropfen, Tabletten oder Globuli. Durch die sehr kalorienreduzierte Ernährung purzeln die Kilos in dieser Zeit sehr schnell. Nach den 21 Tagen Stoffwechselkur darf langsam wieder mehr gegessen werden. Diese drei Wochen werden als sogenannte Stabilisierungsphase bezeichnet. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass der gefürchtete Jojo-Effekt nicht eintritt.
Was darf man bei der HCG-Diät essen?
500 kcal pro Tag sind sehr wenig, insbesondere, wenn man weder Kohlenhydrate noch Fett essen darf. Empfohlen wird viel Rohkost, aber auch mageres Fleisch oder Fisch.
Erlaubte Lebensmittel:
- Gemüse, roh oder gegart
- Obst in geringen Mengen, bevorzugt grüne Äpfel, Ananas und Beeren
- mageres Hähnchenfleisch
- magerer Fisch
- Tofu, Tempeh, Seitan
Wie lange macht man die Hormon-Diät?
Ausgelegt ist die HCG-Diät auf einen Zeitraum von sechs Wochen, mit einer dreiwöchigen extrem kalorienreduzierten Phase. Länger sollte diese Diät auch nicht gemacht werden, da der Körper durch die stark eingeschränkte Nahrungszufuhr nicht ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird.
Wie teuer ist die HCG-Diät?
Egal ob HCG-Tropfen, HCG-Globuli oder Injektionen: Die HCG-Kur ist teuer. Die Präparate kannst du im Internet bestellen. Die Kosten belaufen sich auf 80 bis 200 Euro im Monat. Dazu sollten noch Nahrungsergänzungsmittel kommen, um einigermaßen mit allen Nährstoffen versorgt zu sein. Entscheidest du dich dafür die Kur unter Aufsicht in einem Diät-Zentrum zu machen, kann es mehrere tausend Euro kosten.
Wie schnell nimmt man mit der HCG-Diät ab?
Isst man in der Diät-Phase maximal 500 kcal am Tag, nimmt man sehr schnell ab. Verglichen mit anderen Diäten ist der Gewichtsverlust bei der HCG-Stoffwechselkur höher. Je nach Ausgangsgewicht kann man mehrere Kilo abnehmen. Allerdings muss auch damit gerechnet werden, dass der Jojo-Effekt einsetzt und man recht schnell alles wieder zunimmt. Der Jojo-Effekt setzt immer dann ein, wenn man in kurzer Zeit viel abnimmt. Der Körper schaltet in den Energiesparmodus um, wenn er mit zu wenig Nahrung versorgt wird. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, um mit weniger Energie auszukommen. Isst man im Anschluss an die Diät wieder ganz normal, speichert der Körper erst einmal reichlich Energie ein, um für die nächste Notzeit vorzusorgen. Dass HCG-Produkte diesen Vorgang verhindern, konnte wissenschaftlich nicht bestätigt werden.
Wie bewertet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die HCG-Diät?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät von der Durchführung einer HCG-Diät ab. Die Begründung: Wissenschaftlich ist nicht bewiesen, dass HCG beim Abnehmen hilft und das Fett schneller schmelzen lässt. Dazu kommt, dass die Diät durch die Gabe von HCG und der sehr geringen Kalorienzufuhr einige Nebenwirkungen haben kann. So berichteten Patienten über Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Unruhe, aber auch über Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe), Störungen der Regelblutung sowie Thrombose. Werden zum Hormon HCG nicht auch zeitgleich Nahrungsergänzungsmittel genommen, kann es zu Mangelerscheinungen kommen.
Gut zu wissen: Für die Gewichtsabnahme sind Medikamente mit HCG in Deutschland nicht zugelassen.
Die besten Tipps, um gesund und dauerhaft abzunehmen
Viel besser als die HCG-Diät von Dr. Simeons ist eine Ernährungsumstellung. Damit nimmst du zwar langsamer ab, aber du verhinderst den Jojo-Effekt. Und: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt generell nur einen maximalen Gewichtsverlust von 0,5 kg pro Woche.
Die folgenden Tipps helfen dir dabei, auf eine ausgewogene Ernährung umzustellen und langsam abzunehmen:
- Iss zu jeder Mahlzeit Gemüse, das steckt voller Vitamine und Mineralstoffe, macht satt und hat kaum Kalorien.
- Achte auf regelmäßige Mahlzeiten. Wenn du regelmäßig isst, bekommst du seltener Heißhunger. Wenn du zwischen den drei Hauptmahlzeiten Hunger verspürst, kannst du vor- und/oder nachmittags einen kleinen Snack essen. Hier schmecken Obst, Gemüsesticks, eine Handvoll Nüsse oder ein Naturjoghurt.
- Stell keine strikten Verbote auf. Alle Lebensmittel sind erlaubt. Fett- und zuckerreiche allerdings nur selten und in kleinen Mengen.
- Koch so oft wie möglich selbst. Das schmeckt besser und du weißt ganz genau, was im Essen steckt.
- Verzichte aufs Snacken zwischendurch. Ein Snack am Vor- und Nachmittag ist erlaubt, aber nicht der ständige Griff zu Nüssen, Obst oder Gemüsesticks. Der Körper braucht auch mal Esspausen.
- Vergiss nicht, dass auch Getränke Kalorien haben. Das trifft für Milch und Zucker im Kaffee zu, genau wie für Säfte, Schorlen, Limonaden oder Alkohol.
- Nimm dir Zeit für deine Mahlzeiten. Wer ständig nebenbei isst, hat schneller wieder Hunger.