Enzyme – Infos und Wissenswertes
Enzyme sind im menschlichen Körper an lebenswichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt. Welche Aufgaben Enzyme übernehmen und in welchen Lebensmitteln sie stecken – die Antworten und mehr Wissenswertes verraten wir dir hier.
Was sind Enzyme?
Enzyme sind Biokatalysatoren, die im Körper zentrale biochemische Reaktionen beschleunigen. Die meisten Enzyme sind Proteine und bestehen aus Makromolekülen. Nicht alle Enzyme kann der Körper selbst bilden. Deshalb musst du sie über die Nahrung aufnehmen.
Wie wirken Enzyme?
Jede biochemische Reaktion im menschlichen Körper kann nur von einem ganz bestimmten Enzym beschleunigt werden. Das jeweilige Enzym geht mit dem Ausgangsstoff (Substrat) einen Enzym-Substrat-Komplex ein, reagiert und trennt sich dann wieder von dem Substrat. Dabei verändert sich das Enzym überhaupt nicht. Da Substrat und Enzym genau zueinanderpassen müssen, spricht man in diesem Zusammenhang auch von einem Schlüssel-Schloss-Prinzip.
Welche Aufgaben haben Enzyme im Körper?
Enzyme sind für den menschlichen Organismus lebenswichtig. Sie übernehmen im Körper ganz unterschiedliche Aufgaben: Zu den wichtigsten und bekanntesten Enzymen gehören die Verdauungsenzyme, welche die Nahrung im Magen-Darm-Trakt in ihre einzelnen Bestandteile zerlegen und dadurch dafür sorgen, dass die Nährstoffe vom Körper aufgenommen werden können. Zu ihnen zählen folgende fünf Gruppen:
- Glykosidasen
- Lipasen
- Peptidasen
- Laktasen
- Nukleasen
Neben den Verdauungsenzymen gibt es im Körper noch viele weitere wichtige Enzyme, die an zentralen Stoffwechselprozessen in der Zelle beteiligt sind. So sorgt das Enzym Lipoproteinlipase beispielsweise für einen funktionierenden Fettstoffwechsel an den Zellwänden der Blutgefäße.
Wie werden Enzyme eingesetzt?
Nicht nur unser Körper macht sich Enzyme zunutze: Auch die Biotechnologie weiß die Biokatalysatoren zu schätzen und setzt sie vielseitig ein – zum Beispiel bei der Herstellung von
- Medikamenten,
- Wasch-, Putz- und Insektenschutzmitteln sowie
- Nahrungsmitteln wie Käse, Bier und Brot.
Bei Gärungsprozessen wandeln Enzyme Zucker in Säure um. In Waschmitteln spalten Enzyme Fett und Eiweiße.
Schon gewusst?
In der medizinischen Diagnostik werden anhand von Messungen der Enzymaktivitäten im Körper Rückschlüsse auf die Funktion verschiedener Organe gezogen. So lassen sich Krankheiten diagnostizieren.
Welche Lebensmittel sind besonders reich an Enzymen?
Enzyme werden vielen industriell hergestellten Lebensmitteln beigesetzt, zum Beispiel Backmischungen: Sie erleichtern der Hefe ihre Arbeit und sorgen dafür, dass ein Kuchen oder ein Brot schneller gelingt. Auch Milchprodukten, Fleisch- und Wurstwaren sowie Süßigkeiten werden in der Lebensmittelindustrie Enzyme hinzugefügt. Natürliche Enzyme sind vor allem in folgenden Nahrungsmitteln enthalten:
- Obst wie Bananen, Ananas, Kiwi, Birnen, Feigen und Papayas
- Gemüse wie Tomaten, Brokkoli, Salat, Zucchini,
- Nüsse
Der Verzehr von Obst und Gemüse versorgt unseren Körper also mit Enzymen und fördert die Verdauung. Aber: Enzyme sind hitzeempfindlich. Achte demnach darauf, dass du emzymhaltige Lebensmittel regelmäßig auch roh zu dir nimmst.
Was passiert im Körper bei einem Enzymmangel?
Ohne eine ausreichende Bildung und Aufnahme von Enzymen kann der Körper die Nährstoffe aus der Nahrung nicht aufnehmen und viele Stoffwechselprozesse funktionieren nicht mehr. Zu den bekanntesten Krankheitsbildern von Enzymmangel zählen:
Symptome solcher Intoleranzen sind zum Beispiel Verdauungsprobleme wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen oder Völlegefühl. Durch einen entsprechenden Test beim Arzt lässt sich eine Enzymmangel-Diagnose stellen.
Gut zu wissen
Als besonders reich an Enzymen gilt die Ananas: Sie enthält Bromelain, das sich aus zwei Eiweiß-spaltenden Enzymen zusammensetzt.