Militär-Diät – so funktioniert der Abnehm-Trend
Grapefruit, Thunfisch und ja – richtig gelesen – Vanilleeis: Die Militär-Diät wirkt auf den ersten Blick wie eine verrückte Crash-Diät, die wenig bringt. Wer genauer hinschaut, erkennt Ähnlichkeiten zum Intervallfasten. Erfahre hier, wie der Abnehm-Trend funktioniert und ob er sich zum Abnehmen eignet.
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Was ist die Militär-Diät?
Still gestanden! Die Bezeichnung Militär-Diät (im Englischen Military Diet) kommt nicht von ungefähr. Ob die Diät tatsächlich von oder für Soldaten oder dem Militär entwickelt wurde, ist unklar. Fest steht aber, dass der Ernährungsplan sehr strikt ist und man sich mit militärischer Präzision daran halten sollte, damit die Kilos purzeln. Und das sollen sie: Auf der Internetseite der Trend-Diät wird ein Gewichtsverlust von bis zu 5 Kilogramm pro Woche versprochen. Klingt perfekt für alle, die in kürzester Zeit abnehmen wollen.
Wie funktioniert die Militär-Diät?
3 Tage strenge Diät, 4 Tage normal essen: So lässt sich das Prinzip der Militär-Diät, die auch 3-Tage-Diät genannt wird, kurz beschreiben. Während der ersten 3 Tage hält man sich an einen genau vorgegebenen Ernährungsplan, der um die 1.000 kcal pro Tag erlaubt. Durch die niedrige Kalorienzufuhr und die Kombination der Lebensmittel soll der Stoffwechsel angeregt und jede Menge Fett verbrannt werden. Auf die 3 Diättage folgen 4 Tage, an denen man normal essen darf. Im Prinzip sind alle Lebensmittel erlaubt. Um den Abnehmerfolg so groß wie möglich zu halten, sollte auch hier eine Kalorienobergrenze von etwa 1.500 kcal eingehalten werden. Wer mag, kann die neue Woche wieder mit 3 Diättagen starten. Wird die Diät 1 Monat lang durchgezogen, soll man bis zu 15 kg Gewicht verlieren können.
Die Militär-Diät erinnert an eine Form des Intervallfastens. Bei der 5:2 Diät wird auch nur an 2 Tagen pro Woche gefastet, allerdings liegt hier die Kalorienzufuhr bei maximal 500 kcal und es wird empfohlen, dass die Fastentage nicht aufeinanderfolgen.
Der Ernährungsplan der Military Diet
Was soll ich nur essen? Diese Frage stellt sich bei der Militär-Diät nicht. Es gibt einen Ernährungsplan an den man sich genau halten soll.
Tag 1:
Frühstück: 0,5 Grapefuit, 1 Scheibe Toast, 2 TL Erdnussbutter, 1 Tasse schwarzer Kaffee/Tee
Mittagessen: 0,5 Dose Thunfisch, 1 Scheibe Toast, 1 Tasse schwarzer Kaffee/Tee
Abendessen: 100 g grüne Bohnen, 100 g Fleisch, 0,5 Banane, 1 kleiner Apfel, 1 Kugel Vanilleeis
Tag 2:
Frühstück: 1 Ei, 1 Scheibe Toast, 0,5 Banane
Mittagessen: 100 g Hüttenkäse, 1 hart gekochtes Ei, 5 Salzcracker
Abendessen: 2 Hot-Dog-Würstchen, 100 g Brokkoli, 50 g Möhren, 0,5 Banane, 1 Kugel Vanilleeis
Tag 3:
Frühstück: 5 Salzcracker, 1 Scheibe Käse, 1 kleiner Apfel
Mittagessen: 1 hart gekochtes Ei, 1 Scheibe Toast
Abendessen: 1 Dose Thunfisch, 0,5 Banane, 1 Kugel Vanilleeis
Daneben soll viel getrunken werden, am besten Wasser. Ungesüßter Kräutertee ist ebenfalls erlaubt. Wer gern Kaffee trinkt, darf zugreifen, allerdings nur ohne Milch und Zucker.
Ernährungsplan Militär-Diät: vegane und vegetarische Optionen
Der klassische Ernährungsplan richtet sich ganz klar an Allesesser. Für Vegetarier und Veganer wurde ein separater Plan entwickelt, der sich an einer Ernährung frei von tierischen Produkten richtet.
Tag 1:
Frühstück: 0,5 Grapefuit, 1 Scheibe Toast, 2 TL Erdnussbutter, 1 Tasse schwarzer Kaffee/Tee
Mittagessen: 0,5 Avocado, 2 TL Hummus, 1 Scheibe Vollkorntoast, 1 Tasse schwarzer Kaffee/Tee
Abendessen: 100 g grüne Bohnen, 100 g Tofu, 0,5 Banane, 1 kleiner Apfel, 1 Kugel veganes Vanilleeis
Tag 2:
Frühstück: 50 g gebackene Bohnen, 1 Scheibe Vollkorntoast, 0,5 Banane
Mittagessen: 0,5 Avocado, 50 ml ungesüßte Pflanzenmilch, 2 TL Hummus, 5 Salzcracker
Abendessen: 2 vegane Hot-Dog-Würstchen, 100 g Brokkoli, 50 g Möhren, 0,5 Banane, 1 Kugel veganes Vanilleeis
Tag 3:
Frühstück: 5 Salzcracker, 1 Scheibe Käse bzw. 15-20 Mandeln, 1 kleiner Apfel
Mittagessen: 0,5 Avocado, 1 TL Hummus, 1 Scheibe Vollkorntoast
Abendessen: 100 g Kichererbsen aus der Dose, 0,5 Banane, 1 Kugel veganes Vanilleeis
Nimmt man mit der Militär-Diät schneller ab als mit anderen Diäten?
Wer sich strikt an den Ernährungsplan hält, wird mit Sicherheit abnehmen. 5 Kilogramm pro Woche sind jedoch sehr viel und auch nicht empfehlenswert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen Gewichtsverlust von einem halben Kilogramm pro Woche. Wer das dennoch schafft, kann davon ausgehen, dass es sich dabei um einen großen Teil Wasser und nur ein wenig Körperfett handelt. Wie bei vielen Diäten, bei denen man sehr schnell viel abnimmt, besteht auch bei der Militär-Diät die Gefahr, dass am Ende der Jojo-Effekt auftritt. Und: Wer nach dem Ende der Diät in seine alten Ernährungsgewohnheiten zurückfällt, wird garantiert wieder zunehmen.
Davon abgesehen sind die Ernährungsempfehlungen der Militär-Diät sehr speziell und eintönig. Wer die Diät über eine längere Zeit macht, läuft in Gefahr nicht ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt zu sein.
Unsere Empfehlung: Viel besser als jede Diät ist eine dauerhafte Umstellung der Ernährung. Damit nimmt man zwar nicht ganz so schnell ab, aber der Abnehmerfolg ist von Dauer.
Besser als jede Diät: Tipps für eine dauerhafte Ernährungsumstellung
Die Basis für eine Ernährungsumstellung ist eine gesunde Ernährung. Mit den folgenden Tipps stellst du deine Ernährung nach und nach um:
- Versuch jeden Tag 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst zu essen. Beides ist kalorienarm, enthält aber viele Vitamine und Mineralstoffe.
- Versuch so oft wie möglich selber zu kochen. Achte dabei auf eine fettarme Zubereitung und vermeide große Mengen Öl, Sahne oder Käse. Sahne kannst du beispielsweise zum Teil durch Milch ersetzen. Bei Aufläufen und Co. reicht meist die Hälfte Käse und wer Öl mit einem Löffel abmisst, nimmt automatisch weniger.
- Achte auf regelmäßige Mahlzeiten bei denen du dich an kalorienarmen Lebensmitteln wie z. B. Gemüse satt isst. Wer regelmäßig isst, hat weniger Heißhunger.
- Snacke nicht den ganzen Tag. Ein kleiner Snack am Vor- und/oder Nachmittag ist erlaubt, nicht jedoch ständiges Essen zwischendurch.
- Stell keine Verbote auf. Alle Lebensmittel sind in Maßen erlaubt, Fett- und Zuckerbomben allerdings nicht so oft und nur in kleinen Mengen.