Cranberries – das steckt in den roten Beeren
Cranberries sind kleine Beerenfrüchte mit vielen wichtigen Inhaltsstoffen. Pur schmecken sie etwas säuerlich-herb und werden deshalb oft gesüßt und getrocknet. Im Müsli, in Kuchen und als Kompott, aber auch als herzhaft-pikante Soße zu Wild, Geflügel und Fisch geben sie den Speisen eine pikante Note. Wie gesund sind Cranberries, die auch in Deutschland immer beliebter werden, und wofür sind sie gut?
Themen auf dieser Seite
- Was sind Cranberries?
- Fun Fact
- Sind Cranberries und Preiselbeeren das gleiche?
- Herkunft und Geschichte der Cranberries
- Gut zu wissen
- Cranberry-Anbau und Ernte
- Fun Fact
- Nährstoffe: Wie gesund sind Cranberries?
- Gut zu wissen
- Lagerung und Haltbarkeit von Cranberries
- Wie kann man Cranberries in der Küche verwenden?
- Köstliche Rezepte mit Cranberries
- Entdecke mehr Rezepte mit Cranberries!
Was sind Cranberries?
Cranberries (Vaccinium macrocarpon) sind eine Pflanze aus der Familie der Heidekrautgewächse, zu der auch Heidelbeeren und Preiselbeeren zählen. Die korrekte deutsche Bezeichnung lautet Großfrüchtige Moosbeere – verkauft werden die Beeren allerdings meist unter dem englischen Namen Cranberries.
In Nordamerika werden Cranberries seit fast 200 Jahren angebaut. In Deutschland sind die roten Beeren erst seit den 1980er-Jahren im Handel. Hier kennt man sie vor allem als Saft und im Müsli, zunehmend auch als Backzutat. Mittlerweile gibt es auch einzelne Anbaugebiete für Cranberries in Deutschland.
Cranberries sind etwa so groß wie Kirschen, aber etwas länglicher. Die festen Beeren sind gelblich-rot bis dunkelrot gefärbt. Frische Cranberries schmecken herb und sehr säuerlich, daher werden die Früchte so gut wie nie roh angeboten. Im Handel findest du Cranberries vor allem getrocknet, eingekocht im Glas oder als Cranberry-Saft.
Fun Fact
Cranberries haben ihren Namen, weil die feinen Staubfäden der Cranberry-Blüte an den langen Schnabel eines Kranichs erinnern. Aus der ursprünglichen Bezeichnung „crane berry“ wurde im Laufe der Zeit „Cranberry“.
Sind Cranberries und Preiselbeeren das gleiche?
In Deutschland werden eingemachte Cranberries manchmal unter dem Namen „Kulturpreiselbeeren“ verkauft. Das ist irreführend, denn Cranberries und Preiselbeeren gehören zwar beide zur Gattung der Heidelbeeren, sind aber unterschiedliche Arten. Während Preiselbeeren vor allem in Nordeuropa und Teilen Asiens heimisch sind, stammen Cranberries aus Nordamerika. Frische Cranberries sind zudem deutlich größer als die etwa erbsengroßen Preiselbeeren und schmecken herber. Dennoch kannst du in vielen Rezepten Preiselbeeren durch Cranberries ersetzen und umgekehrt.
Herkunft und Geschichte der Cranberries
Cranberries haben ihren Ursprung im Nordosten der USA. Ähnlich wie Heidelbeeren und Preiselbeeren wachsen die kleinen, immergrünen Sträucher seit jeher als Wildpflanzen auf den nährstoffarmen, feuchten Böden der Hochmoore. Schon die amerikanischen Ureinwohner kannten den Nährwert und die gesundheitlichen Vorteile der Beerenfrüchte. Als im 17. Jahrhundert die ersten Siedler aus Europa in die USA kamen, begannen sie ebenfalls wilde Cranberries zu sammeln und die aromatischen Früchte wurden schnell zu einem festen Bestandteil der amerikanischen Küche.
Lange Zeit blieben Cranberries reine Wildpflanzen, bis es dem Farmer Henry Hall im 19. Jahrhundert gelang, Cranberries als Kulturpflanze anzubauen. 1871 wurde der erste Verband der US-amerikanischen Cranberry-Farmer gegründet. Heute werden Cranberries auf mehr als 16.000 ha Anbaufläche im Norden der USA angebaut. Mit einer jährlichen Ernte von mehr als 330.000 Tonnen sind die USA der weltweit größte Produzent von Cranberries. Seit Anfang der 2000er-Jahre werden Cranberries auch in Deutschland angebaut, insbesondere in den Heidelandschaften in Norddeutschland.
Gut zu wissen
Die ersten europäischen Siedler in den USA, die „Pilgrim Fathers“, lernten die heimischen Pflanzen und Tiere von den Ureinwohnen kennen. Das sicherte ihr Überleben in der Fremde – daher sind Cranberries und Truthahn bis heute ein traditioneller Bestandteil des Thanksgiving-Dinners.
Cranberry-Anbau und Ernte
Cranberries wachsen auf mageren, eher feuchten Böden. Die kleinen, immergrünen Sträucher bilden ab April hellrosa Blüten, aus denen sich die Beeren entwickeln. Ab Ende Oktober können die Cranberries geerntet werden. In Deutschland, Polen und Skandinavien werden die Beeren mit speziellen Erntemaschinen von den trockenen Sträuchern abgeerntet.
In den USA erntet man Cranberries meist mit der Feuchternte-Methode. Cranberries haben im Inneren vier kleine Luftkammern, die dazu führen, dass sie auf Wasser schwimmen. Für die Wasserernte werden die Cranberry-Felder zunächst komplett geflutet. Anschließend werden die Beeren mit Erntemaschinen vorsichtig von den Sträuchern gerüttelt. Die Cranberries schwimmen auf dem Wasser und müssen nur noch eingesammelt werden. Diese Methode ist besonders effizient und wird daher vor allem in den großen Anbaugebieten genutzt.
Fun Fact
Die kleinen Hohlräume in den Cranberries sorgen dafür, dass die Früchte springen, wenn man sie auf eine Fläche fallen lässt. Unmittelbar nach der Ernte wird der sogenannte „Bouncing Test” als Indikator für Frische, Reifegrad und Qualität der Beeren genutzt.
Nährstoffe: Wie gesund sind Cranberries?
Cranberries werden oft als Superfood gehandelt – unter anderem wird den Beeren nachgesagt, dass sie eine normale Blasenfunktion unterstützen und Entzündungen vorbeugen können. Sicher ist, dass Cranberries wie alle Beerenfrüchte reich an Nährstoffen sind. Die frischen Früchte enthalten sehr viel Vitamin C, bei getrockneten Cranberries ist der Anteil etwas geringer. Zudem liefern sie dem Körper Kohlenhydrate für schnelle Energie und Ballaststoffe, die sättigen und zu einer normalen Verdauung beitragen.
Auch die Mineralstoffe Calcium und Magnesium sind in Cranberries enthalten. Das Besondere an Cranberries aber sind die sogenannten sekundäre Pflanzenstoffe, die in den Früchten enthalten sind. Insbesondere die Flavonoide schützen die Zellen vor oxidativem Stress und tragen so zu einer normalen Immunfunktion bei.
Nährwerte pro 100 g Cranberries (getrocknet)
Nährwerte | ungezuckert | gezuckert |
Energie | 310 kcal | 330 kcal |
Fett | 2,7 g | 1,0 g |
Eiweiß | 2,3 g | 0,3 g |
Kohlenhydrate | 55 g | 76 g |
Ballaststoffe | 6 g | 4,7 g |
Vitamin C | 0,2 mg | 0,2 mg |
Calcium | 10 mg | 10 mg |
Magnesium | 5 mg | 5 mg |
Gut zu wissen
Getrocknete Cranberriesund Cranberry-Saft enthalten in der Regel zusätzlichen Zucker, um den sauren Geschmack der Beeren auszugleichen. Wenn du die reine Frucht genießen möchtest, achte auf den Zusatz „ungezuckert“ oder „ohne Zuckerzusatz“. Bei Cranberrysaft sollte „Direktsaft“, „reiner Saft“ oder „Muttersaft“ auf der Flasche stehen.
Lagerung und Haltbarkeit von Cranberries
Frische Cranberries sind sehr lange haltbar – im Kühlschrank kannst du die festen Beeren 2 -3 Monate aufbewahren. Allerdings wirst du frische Cranberries im Supermarkt kaum finden,da die frischen Früchte für die meisten Menschen zu sauer sind.
Produkt | Lagerung | Haltbarkeit |
Getrocknete Cranberries, verschlossene Packung | Kühl und trocken | bis zu 12 Monate |
Getrocknete Cranberries, geöffnete Packung | Luftdicht verpackt, trocken | bis zu 12 Monate |
Eingekochte Cranberries, verschlossenes Glas | Kühl und dunkel | mindestens 12 Monate, siehe Mindesthaltbarkeitsdatum |
Eingekochte Cranberries, geöffnetes Glas | Im Kühlschrank | 3–5 Tage |
Cranberry-Saft, verschlossene Flasche | Kühl und dunkel | mindestens 12 Monate, siehe Mindesthaltbarkeitsdatum |
Cranberry-Saft, geöffnete Flasche | Im Kühlschrank | 4–6 Wochen |
Gefrorene Cranberries | Im Gefrierfach | mindestens 12 Monate |
Wie kann man Cranberries in der Küche verwenden?
Getrocknete Cranberries schmecken pur als Snack, im Müsli oder im Porridge.Auch in Bowls und als Topping für Salate kannst du die aromatischen, herb-säuerlichen Beeren verwenden. Getrocknete Cranberries verfeinern auch herzhafte Gerichte: Couscous und Reispfannen, Füllungen oder Soßen für Fleischbekommen mit Cranberries ein besonderes Aroma. Nicht zuletzt sind getrocknete Cranberries eine beliebte Backzutat für Muffins, Cookies, selbstgemachte Energy Balls oder Müsli-Riegel.
Eingekochte Cranberries kannst du für Kuchen und Torten verwenden. Du kannst aus den Früchten auch Marmelade oder Chutney kochen oder sie zu einem leckeren Kompott verarbeiten. In den USA ist eine Soße aus eingekochten Cranberries ein absolutes Muss für den Thanksgiving-Truthahn.
Cranberry-Saft schmeckt als Saftschorle, im Smoothie oder als Zutat für Cocktails wie den berühmten Cosmopolitan. Du kannst mit Cranberry-Saft aber auch Bowle, Punsch oder Glühwein selber machen oder ihn als Basis für fruchtige Gelees und Desserts verwenden.