Hagebutten: Vitaminreiche Früchte der Wildrose
Leuchtend rot, lecker und vitaminreich – Hagebutten gehören schon lange zu den geheimen Stars in der Küche. Die meisten von uns kennen sie als Marmelade oder im Früchtetee, doch Hagebutten können noch viel mehr. Wie schmecken frische Hagebutten eigentlich? Wo wachsen die roten Früchte und wie lassen sich Hagebutten verarbeiten?
Themen auf dieser Seite
- Was sind Hagebutten?
- Fun Fact
- Herkunft und Geschichte der Hagebutte
- Gut zu wissen
- Hagebutten ernten
- Gut zu wissen
- Nährstoffe: Wie gesund sind Hagebutten?
- Lagerung und Haltbarkeit von Hagebutten
- Gut zu wissen
- Wie kann man Hagebutten in der Küche verwenden?
- Köstliche Rezepte, die du mit Hagebutten verfeinern kannst
Was sind Hagebutten?
Als Hagebutten bezeichnet man die Früchte von Rosen. Besonders ausgeprägt sind die rundlichen roten Früchte an den verschiedenen Wildrosen-Arten wie der Heckenrose (lat. Rosa canina). Aber auch andere Rosenarten, wie die japanische Apfel-Rose, die Gebirgsrose oder die Wein-Rose, bilden Hagebutten aus. Nach der Blüte im Sommer bilden die Rosen im Herbst ihre leuchtend roten Früchte aus, die je nach Rosen-Art mal groß und kugelrund, mal klein und länglich oval geformt sind.
Hagebutten zählen zu den sogenannten Sammelnussfrüchten, genau wie Erdbeeren. Diese Früchte enthalten eine Menge kleiner „Nüsschen“ bzw. Kerne. Aber während die Kerne bei der Erdbeere außen sitzen, verstecken sie sich bei der Hagebutte im Inneren der Frucht. Die Kerne der frischen Früchte haben winzigen Härchen, die Juckreiz auslösen und die Schleimhäute reizen können. Für Marmeladen und Tees werden daher nur die Schale und das Fruchtfleisch der Hagebutte verarbeitet.
Fun Fact
Regional werden Hagebutten auch Hagebutze, Hanedorn, Jöbke, Haneputtchen, Buddeln oder Bottel genannt. Der Wortteil „Hage“ ist übrigens einfach ein altes Wort für „Strauch“.
Hagebutten schmecken fruchtig und leicht herb, mit einem süß-säuerliche Aroma. Jung geerntet, sind die Früchte noch sehr fest und sauer. Je länger sie an den Zweigen sitzen, desto weicher und süßer werden die Hagebutten. Für Marmeladen und Smoothies eignen sich daher die vollreifen Früchte am besten.
Herkunft und Geschichte der Hagebutte
Wildrosen wachsen fast überall auf der Welt. Die Hagebutte, wie wir sie kennen, stammt von der Heckenrose, die ursprünglich aus Europa und Ostasien kommt. Ihre Früchte sind seit Jahrhunderten als Nahrungs- und Heilmittel bekannt. Da Wildrosen überall an Wegen und Waldrändern wachsen, werden sie auch heute noch wild gepflückt und verarbeitet. Man stellt daraus zum Beispiel Hagebuttenmarmelade her oder trocknet die Früchte, um sie als Hagebuttentee zuzubereiten. Seit knapp 100 Jahren werden Hagebutten in Deutschland auch kommerziell angebaut. Die Hagebuttenprodukte, die du im Supermarkt findest, kommen in der Regel aus solchen Betrieben.
Gut zu wissen
Getrocknete und gemahlene Hagebuttenkerne werden traditionell als Naturheilmittel angewendet. Man kann die Kerne im Müsli oder Joghurt essen oder als Tee zubereiten.
Hagebutten ernten
Für den kommerziellen Anbau bevorzugt man Wildrosenarten, deren Hagebutten einen besonders hohen Anteil an Fruchtfleisch haben. Die Rosen werden gezielt auf großen Flächen kultiviert und zur Erntezeit im Herbst maschinell geerntet. Am Strauch sind Hagebutten sehr lange haltbar. Sobald man sie pflückt, verderben sie jedoch innerhalb weniger Tage. Daher werden die geernteten Hagebutten fast immer direkt weiterverarbeitet.
Viele Anbaubetriebe stellen selbst Hagebuttenmark, Hagebuttenpulver oder Hagebuttenmarmelade aus den frischen Früchten her. Andere beliefern mit ihrer Ware große Lebensmittelhersteller, die sie für Säfte, Tees, Aufstriche und andere Produkte verwenden. Die Hagebuttenkerne – eigentlich ein Nebenprodukt – werden teilweise gereinigt, getrocknet und als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet.
Gut zu wissen
Man kann Hagebutten roh essen. Allerdings solltest du vor dem Verzehr unbedingt die kleinen Kerne im Inneren entfernen.
Nährstoffe: Wie gesund sind Hagebutten?
Wie die meisten Früchte enthalten auch Hagebutten kaum Fett oder Eiweiß. Aufgrund ihres Zuckergehalts liefern reife Hagebutten aber eine gewisse Menge Kohlenhydrate.
Bemerkenswert ist der Vitamingehalt von Hagebutten. Mit rund 1.250 mg Vitamin C auf 100 g enthalten Hagebutten bis zu 20-mal so viel Vitamin C wie Zitronen. Vitamin C (Ascorbinsäure) unterstützt eine normale Immunfunktion, wirkt antioxidativ und trägt zum Aufbau von Bindegewebe, Zähnen und Knochen bei. Auch das für die Neubildung von Zellen wichtige Vitamin A ist in Hagebutten enthalten. Zudem liefern Hagebutten geringe Mengen Vitamin B1 und Vitamin B2.
Einige wertvolle Mineralstoffe sind ebenfalls in Hagebutten enthalten: Dazu gehören beispielsweise Kalium, Magnesium und Calcium.
Nährwerte pro 100 g rohe Hagebutten
Kalorien | 94 kcal |
Eiweiß | 1,4 g |
Fett | 0,6 g |
Kohlenhydrate | 16,2 g |
Ballaststoffe | 24 g |
Vitamin C | 1250 mg |
Vitamin A | 800 μg |
Vitamin B1 | 0,06 mg |
Vitamin B2 | 0,07 mg |
Calcium | 257 mg |
Kalium | 291 mg |
Magnesium | 104 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Hagebutten
Frische Hagebutten lagerst du am besten im Gemüsefach des Kühlschranks und verarbeitest sie innerhalb von zwei bis drei Tagen. Wenn du sie länger haltbar machen möchtest, kannst du die Früchte von den Nüsschen befreien und das Fruchtfleisch einfrieren.
Hagebuttenmarmelade und Hagebuttensaft sind in verschlossenen Gläsern mindestens ein Jahr haltbar. Einmal geöffnet, gehören die Gläser in den Kühlschrank. Saft solltest du innerhalb von 5–7 Tagen verbrauchen, Marmelade hält sich 4–6 Monate. Eine Ausnahme bildet reines Hagebuttenmark: Wenn es kalt und ohne Zuckerzusatz hergestellt wird, ist es im Kühlschrank meist nur eine Woche haltbar.
Getrocknete Hagebutten, Hagebuttenpulver oder Hagebuttentee lagerst du am besten in einem luftdicht verschließbaren Gefäß an einem dunklen, kühlen Ort. So halten sich die getrockneten Früchte 6 – 10 Monate.
Gut zu wissen
In Schweden isst man gern eine süße Suppe aus frischen oder eingekochten Hagebutten – die sogenannte „Nyponsoppa“.
Wie kann man Hagebutten in der Küche verwenden?
Die Klassiker mit Hagebutten sind Hagebuttenmarmelade, Hagebuttengelee und Hagebuttentee. Aus diesen Produkten, die du fertig im Supermarkt bekommst, kannst du die unterschiedlichsten Gerichte zubereiten.
Hagebuttenmarmelade eignet sich für Torten und Desserts ebenso gut wie zum Verfeinern von herzhaften Soßen für Fleisch und Wildgerichte. Auch für Dips und Chutneys kannst du Hagebuttenmarmelade verwenden. Mit Hagebuttentee kannst du zu Beispiel Punsch, Eistee und andere alkoholfreie Erfrischungsgetränke herstellen. Hagebuttenmark und Hagebuttenpulver eignen sich perfekt für Smoothies, Bowls und Porridge.
Selbstgepflückte, frische Hagebutten kannst du roh essen, trocknen oder einkochen. Sehr lecker sind zum Beispiel gemischte Marmeladen aus Hagebutten und anderen roten Früchten oder würzige Hagebutten-Chutneys.