Elstar – Alles zum beliebten Kulturapfel
Ob aus dem Supermarkt oder frisch vom Baum aus dem eigenen Garten: Der Elstar erfreut mit einem saftig-säuerlichen Geschmack vor allem Backfreunde. Mit etwas Fantasie lässt sich der aromatische Herbstapfel aber auch köstlich-deftig auftischen.
Was ist Elstar für ein Apfel?
Der Elstar (Malus domestica) zählt zu den Kulturäpfeln und wurde Mitte der 1950er Jahren in den Niederlanden aus den Apfelsorten Golden Delicious und Ingrid Marie gekreuzt. Bis zur Markteinführung vergingen nach der ersten Züchtung 20 weitere Jahre. Seit 1975 ist der Elstar aber auf dem Vormarsch und gehört heute zu den beliebtesten Tafeläpfeln überhaupt. Laut Statistischem Bundesamt war der Malus domestica 2022 die Sorte mit der größten Baumobstfläche in Deutschland: Gut 24 % aller Apfelanbaugebiete entfielen auf den Elstar. Platz zwei ging mit großem Abstand und etwas über 9 % an die Sorte Gala.
Wie schmeckt Elstar?
Diemittelgroßen Früchtehaben ein saftiges Fruchtfleisch, schmecken leicht würzig und fein säuerlich. Der knackige Herbstapfel entfaltet sein volles Aroma, wenn er einige Zeit gelagert wurde, ist aber auch direkt nach der Ernte genussreif. Bei falscher oder zu langer Lagerung kann die Qualität leiden und das Fruchtfleisch wird mehlig und mürbe.
Die verschiedenen Elstar-Sorten
Neben dem „echten“ Elstar gibt es noch einige Varianten, die als Mutanten bezeichnet werden. Sie unterscheiden sich von der ursprünglichen Apfelsorte durch die Farb-Deckkraft der Schale und/oder die Größe der Früchte. Der Malus domestica ist in der Grundfarbe gelblich und trägt auf der Sonnenseite hübsche rote Bäckchen. Zu den Mutanten zählen der flächig sattrote Red Flame, der hellrot gestreifte Elanared, die hellrot verwaschenen Äpfel Red Elstar und Excellent Star sowie der große hellrote Elstar CPC.
Eine besondere Zuchtform des Elstar-Apfels ist die Clubsorte Selstar. Es handelt sich dabei um eine besondere Form des Red Flame-Apfels, die durch spezielle Düngung einen hohen Anteil an Selen enthält. Dieses lebenswichtige Spurenelement trägt als Bestandteil antioxidativ wirkender Enzyme zum Schutz vor Zellschädigungen durch freie Radikale bei, unterstützt den Erhalt eines gesunden Immunsystems und der Schilddrüsenfunktion.
Während der Elstar bei einer Apfel-Allergie zu den eher schlecht verträglichen Sorten zählt, soll der Selstar besser bekömmlich sein und weniger Symptome hervorrufen.
Gut zu wissen
Grundsätzlich gelten jüngere Apfelzüchtungen (beispielsweise auch Jonagold oder Golden Delicious) als schlechter verträglich. Bei Allergikern haben sie ein höheres Potenzial, Beschwerden hervorzurufen. Als Züchtungen mit weniger Allergiepotenzial werden beispielsweise die Apfelsorten Gravensteiner, Goldrenette, Alkmene und Berlepsch eingestuft.
Wie gesund ist der Elstar?
Wer den saftigen Tafelapfel gut verträgt, kann ihn sich gern öfter schmecken lassen – die Gesundheit freut’s! Denn in Schale und Fruchtfleisch stecken Kalium, Phosphor, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamin B1, B2 und reichlich Vitamin C.
Der in Äpfeln enthaltene Ballaststoff Pektin gilt als verdauungsfördernd und als sanfte Hilfe bei Verstopfungen. Wer von dieser Wirkung profitieren möchte, sollte sich das Schälen am besten sparen: Ein Großteil der wertvollen Ballaststoffe sitzt in der Apfelschale.
Elstar: Nährwerte & Kalorien
Nährwerte pro 100 |
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Kalorien | 54 kcal |
Fett | 0,6 g |
Eiweiß | 0,3 g |
Kohlenhydrate | 14,0 g |
Ballaststoffe | 2,0 g |
Wann wird der Elstar geerntet?
Etwa ab Ende September beginnt die Erntezeit für den Elstar und die Früchte können vom Apfelbaum gepflückt werden. Der Elstar zählt also zu den Herbstäpfeln. Apfelsorten mit späterem Erntezeitpunkt werden als Winteräpfel bezeichnet. Sie erlangen in der Regel erst nach längerer Lagerzeit ihre Genussreife. Aufgrund seiner guten Lagerfähigkeit kann man den Elstar aus heimischer Ernte bis Mitte Januar kaufen.
Die Bäume haben einen mittelhohen bis hohen Ertrag, was den Apfel nicht nur bei Züchtern beliebt macht. Immer mehr Hobbygärtner pflanzen den Elstar im eigenen Garten. Mit einer Stammhöhe von bis zu vier Metern und einer Wuchsbreite von zwei bis drei Metern beansprucht der Apfelbaum allerdings auch einiges an Platz. Er bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf normalem, lockerem Boden und benötigt nach der Pflanzung als Halbstamm oder Hochstamm anfangs regelmäßige Wassergaben. Der Rückschnitt wird im späten Winter nach dem letzten Frost empfohlen.
Besonders wichtig beim Pflanzen eines Elstarbaums ist ein passender Befruchter, der in der Nähe steht. Apfelbäume sind Fremdbefruchter, benötigen also die Pollen einer anderen Sorte, um Früchte ausbilden zu können. Hervorragende Befruchtersorten für den Elstar sind Alkmene, Braeburn, Cox Orange und Delcorf.
Sind Elstar-Äpfel zum Backen geeignet?
Halbfestes Fleisch, dezente Süße und ein leicht säuerlicher Geschmack – der aromatische Elstar ist wie gemacht für Kuchen, Torten, Teilchen und Strudel. Er eignet sich aber auch für die Herstellung von Mus, Kompott, Säften, als Bestandteil von fruchtigen Obstsalaten und pur als knackiger Vitamin-Snack.
In Spalten oder Würfel geschnitten ist der Elstar lecker als fruchtige Komponente in deftigen Salaten und Bowls oder als Topping für herzhafte Eintöpfe und Suppen. Sein ausgewogener Geschmack verträgt sich bestens mit Käse, Speck, Nüssen sowie herbstlichen und winterlichen Gemüsesorten – etwa Kürbis, Steckrübe, Rote Bete und Kohl.
Geriebener Apfel macht sich gut in Gemüsepuffern und herzhaften Kartoffelplätzchen. Die Frucht sollte aber gut ausgedrückt werden, um die Puffer nicht zu verwässern. Eventuell ist durch das Obst ein etwas höherer Anteil an Bindemittel (Mehl, Stärke oder Ei) notwendig.
Gut zu wissen
Aufgeschnittene Äpfel werden am besten mit etwas Zitronensaft bepinselt, da sie sonst durch den Kontakt mit Sauerstoff oxidieren und braun anlaufen. Das ist zwar gesundheitlich unbedenklich, sieht aber nicht besonders hübsch aus.