Kochbananen – die herzhaften Bananenfrüchte
Kochbananen sind aus den Küchen Südamerikas, Asiens und Afrikas nicht wegzudenken. Bei uns ist das vielfältige Nahrungsmittel noch recht unbekannt. Dabei können Kochbananen zu knusprigen Snacks verarbeitet werden, exotische Currys und Eintöpfe aufpeppen, aber auch Kartoffeln in vielen Gerichten ersetzen und so für Abwechslung beim Kochen traditioneller Mahlzeiten sorgen. Aber wie unterscheiden sich eigentlich Kochbananen von den bei uns so beliebten Obstbananen? Wie nahrhaft sind die herzhaften Früchte? Und wie kannst du Kochbananen am besten zubereiten?
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Was sind Kochbananen?
Kochbananen – auch bekannt als Gemüsebananen, Pisangfeigen oder Mehlbananen – sind enge Verwandte der süßen Bananen in der Obstabteilung eines jeden Supermarkts. Gemüsebananen ähneln Obstbananen zwar im Aussehen, haben jedoch stärker ausgeprägte Kanten,sind in der Regel dicker und mit 30 bis 40 Zentimetern auch ein wenig größer. Die Farbe des Fruchtfleischs reicht von cremefarben über gelb bis zu rötlichen Tönen.
Ihr Geschmack und ihre mehlige Konsistenz ähneln der einer Kartoffel. Im Laufe der Reifung gewinnen Kochbananen jedoch immer mehr an Süße, das Fruchtfleisch wird weicher. Die
Frucht wächst an Bananenstauden, die vier bis fünf Meter hoch werden können und sich durch riesige, bis zu einem Meter breiteBlätter auszeichnen.
Herkunft und Geschichte der Kochbananen
Ähnlich wie die Kartoffel in unseren Breiten ist die Kochbanane eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel in vielen südamerikanischen, ostasiatischen, karibischen und afrikanischen Ländern. Ursprünglich stammt die vielseitig verwertbare Frucht ausSüdostasien, von wo aus sie sich im Laufe der Zeit in viele tropische und subtropische Zonen der Erde verbreitet hat. Seit jeher stellen Kochbananen in diesen Regionen eine überlebenswichtige Kohlenhydratquelle für die Bevölkerung dar. Heute sind Kochbananen weltweit in Supermärkten erhältlich – und das im Regelfall das ganze Jahr über.
Anbau von Kochbananen
Schätzungsweise 45 Millionen Tonnen Kochbananen werden weltweit pro Jahr geerntet, vor allem in Afrika, der Karibik und Südostasien. Die höchsten Produktionsraten haben Uganda, Ghana, die Demokratische Republik Kongo und Kamerun.
Neben Temperaturen um die 28°C benötigen die Staudenpflanzen viel Wasser. Die Plantagen werden im Idealfall schon vor der Regenzeit gedüngt, um bestmögliche Bodenverhältnisse zu schaffen. Drei bis vier Monate, nachdem die Stauden geblüht haben, werden die Kochbananen per Hand geerntet.
Danach müssen sie schnell und vor allem sicher transportiert werden. Ähnlich wie Obstbananen sind Kochbananen sehr druckanfällig und temperaturempfindlich. Für den Transport werden die Früchte deshalb sorgfältig verpackt. Nachdem Ernten halten sie sich ungefähr 15 bis 30 Tage.
Gut zu wissen
Nicht nur die Kochbananen selbst, auch die Bananenblüten sind essbar – gerne in Salaten. Oft werden die schmackhaften Blüten in den Sommermonaten aus Thailand und Vietnam nach Europa importiert.
Nährstoffe: Wie gesund sind Kochbananen?
Kochbananen gelten als gesund und sättigend. Zu Recht? Mit einem Stärkeanteil von fast 25% liefern sie viele Kohlenhydrate und sind gekocht besonders leicht verdaulich. Dank einem geringen Zucker- und Fettanteil ist die Kochbanane ein kalorienarmes Lebensmittel. Proteine und Ballaststoffe sind nur wenig enthalten, dafür aber Vitamin A– 100 Gramm Kochbananen decken rund zehn Prozent des täglichen Bedarfs. Vitamin B6(400 Mikrogramm in 100 Gramm Kochbananen) kommt ebenfalls in größeren Mengen vor. Genau wie Magnesium, Calcium, Phosphor, Kalium und Natrium.
Nährwerte pro 100 g Kochbananen
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 128 kcal |
Eiweiß | 1 g |
Fett | 0 g |
Kohlenhydrate | 29 g |
Ballaststoffe | 2 g |
Magnesium | 35 mg |
Calcium | 8 mg |
Natrium | 4 mg |
Kalium | 321 mg |
Gut zu wissen
Kochbananen enthalten Tyramin. Dieser Stoff kann bei einigen Menschen Migräne oder Bluthochdruck auslösen und Wechselwirkungen mit bestimmten Antidepressiva hervorrufen. Betroffenen wird der Verzehr von Kochbananen nicht empfohlen.
Lagerung und Haltbarkeit von Kochbananen
In der Regel gelangen Kochbananen – wie Obstbananen auch –unreif in den Handel. Gut zu erkennen ist der Reifegrad an der Farbe der Schale, die sich im Laufe der Zeit von grün über gelb bis hin zu schwarz-braun wandelt. Am besten lagerst du Kochbananen bei Zimmertemperatur. So können die Früchte gut nachreifen und halten sich in der Regel drei bis fünf Tage.Im Kühlschrank hingegen fühlen sich die temperaturempfindlichen Früchte nicht wohl.
Auch wenn die Schale schon bräunlich-schwarz anmutet, ist das Fruchtfleisch normalerweise noch genießbar– und in diesem sehr reifen Zustand ganz besonders süß. Wirf die Kochbanane also nicht gleich in den Müll, nur weil die Schale etwas unansehnlicher aussieht!
Gut zu wissen
Kochbananen sollten nur dann roh verzehrt werden, wenn sie reif bis überreif sind – gut erkennbar an der sehr dunklen Verfärbung der Schale. In der Regel jedochgelten rohe Kochbananen als ungenießbar. Daher empfiehlt es sich, die Früchte zu schälen und vor dem Verzehr zu kochen, braten, backen, grillen oder frittieren.
Verarbeitung und Zubereitung von Kochbananen
Du kannst Kochbananen als Beilage wie Kartoffeln verwenden oder als Zutat zu Gerichten der afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Küche beimischen. So erhalten Currys, Chutneys und Eintöpfe eine wunderbar cremige, leicht süßliche Geschmacksnote. Die ideale Zubereitung hängt vom Reifegrad der Kochbananen ab:
- Grüne Kochbananen: Die noch unreifen Kochbananen können in der Küche ähnlich wie Kartoffeln zubereitet werden. In dünne Scheiben geschnitten und in Öl gebraten kannst du sie beispielsweise zu knusprigen Chips verarbeiten. Grüne Kochbananen können etwas schwierig zu schälen sein – ein scharfes Messer hilft.
- Gelbe Kochbananen: Im reiferen Stadium entwickeln sich zusätzlich zur gelben Verfärbung häufig schwarze Punkte auf der Schale. Diese werden von einigen Menschen als unansehnlich empfunden, sind jedoch vollkommen unbedenklich. Die Kochbanane schmeckt nun süßlicher und ist weicher. Außerdem ist die Frucht jetzt vielseitig einsetzbar – beispielsweise in der Schale gebacken, geschält zu Stampf verarbeitet oder als frittierte Kochbanane.
- Schwarze Kochbananen: Auch wenn die Schale der Kochbanane jetzt aussieht, als sollte man sie wegwerfen – der Schein trügt! Überreife Kochbananen haben ihren intensivsten Süßegrad erreicht und sind wie gemacht für die Herstellung cremiger Desserts.
Gut zu wissen
Unreife Kochbananen können zu Mehl verarbeitet werden. Mehl aus Kochbananen ist eine tolle glutenfreie Alternative zu herkömmlichen Getreidemehlen und kann abgepackt gekauft werden. Etwas aufwendiger ist die Herstellung zu Hause: Die Kochbananen müssen geschält und in kleine Stücke geschnitten werden. Die kannst du anschließend trocknen und zu Mehl vermahlen.