Birne – Infos & Wissenswertes

Birnen.
Birne.

Mild, süß und saftig: Die Birne gehört zu den Lieblingen der Mitteleuropäer, wenn es um Obst geht. Dank ihres geringen Säureanteils ist sie oftmals besser bekömmlich als Äpfel oder Orangen. Das Kernobst eignet sich ideal zum Rohverzehr, zudem findet es sich häufig auch in warmen und herzhaften Gerichten als Zutat wieder. Die Namen der Sorten klingen zwar oft deutsch – der Ursprung der Frucht liegt aber woanders. Wo genau die Frucht herkommt, an welchen Orten sie angebaut wird und wie viele Nährstoffe in der Birne stecken, erfährst Du hier.

Was ist eigentlich eine Birne?

Die hübschen Birnbäume gehören wie Kirschen, die Mandel oder der Apfel zu der Familie der Rosengewächse. Die Birne ist ein Obst, genauer gesagt ein Kernobst, und botanisch gesehen eine Scheinfrucht, da sich ihr Fruchtfleisch nicht aus dem Fruchtknoten, sondern dem Blütenboden bildet. Der wissenschaftliche Name der Birne lautet Pyrus und entstammt dem Griechischen.

Fun Fact: Birne ist nicht gleich Birne, denn es gibt Sommer-, Herbst- und Winterbirnen. Außerdem wird zwischen Tafelbirnen, die dem direkten Verzehr dienen, Mostbirnen für Saft sowie Kochbirnen zur Herstellung von Kompott unterschieden. Tafelbirnen mit zart schmelzendem, saftig-süßem Fruchtfleisch heißen Butterbirnen.

Ursprung und Anbaugebiet der Birne

Vermutlich stammt die Birne aus dem Kaukasus und Anatolien. Der bekannte Dichter Homer berichtete bereits in seinen Geschichten von der köstlichen Frucht, deren erste Kultursorten vor knapp 3.000 Jahren in Griechenland angebaut wurden. Rasch verbreitete sich die Birne von dort aus in Mitteleuropa und schon im 19. Jahrhundert existierten etwa 1.000 verschiedene Sorten. Heute sind es dreimal so viele.

Der weltweit mit Abstand größte Produzent von Birnen ist die Volksrepublik China. Dort ernten Bauern jedes Jahr rund 17 Millionen Tonnen. In Europa werden die meisten Früchte in Italien, den Niederlanden und Belgien gewonnen. Deutschland liegt weiter hinten in der Rangliste: Auf etwas mehr als 40.000 Tonnen beläuft sich der jährliche Ertrag. Hier konzentriert sich der Anbau vor allem auf das Südufer der Unterelbe, die Regionen um Bonn, Ingelheim, Weisenheim und den Bodensee.

Dabei mögen die Birnbäume eine niedrige Luftfeuchtigkeit und benötigen Wärme. Trockene Lagen an südlichen Hängen und Mauern sowie ein nährstoffreicher, ausreichend feuchter Boden eignen sich ideal für die Rosengewächse. Eine Kultur-Birne entwickelt elliptisch geformte Blätter und Blüten, die zwischen fünf und acht Zentimeter lang und fünfzählig sind. Aus den Blüten der Birne wächst die saftige Frucht heran. Die Blüten des Baumes prägen sich im Frühjahr, etwa von April bis Mai aus, die Früchte wiederum sind meist von Juli bis Oktober reif.

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Worauf muss man beim Birnen-Kauf achten?

Ab dem Frühherbst hat die Birne in Deutschland Saison und wird bis Dezember geerntet. Im Supermarkt findest du zudem auch Birnen, die durch Import nach Deutschland kommen. So erhältst du meist das ganze Jahr über eine Auswahl an verschiedenen Birnensorten. Allein hierzulande gibt es rund 700 verschiedene Birnensorten, die einfallsreiche Namen wie Clapps Liebling, Abate Fetel oder Gellerts Butterbirne tragen.

Birnen reifen bei Zimmertemperatur schnell nach. Deshalb sollten sie beim Kauf noch nicht zu weich sein. Der Fingerdruck darf also nur ganz leicht nachgeben. Je heller eine Birne ist, desto reifer ist sie. Ist das der Fall, hält die Frucht nur noch wenige Tage im Kühlschrank. Kühl und trocken gelagert, abseits anderer Obst- und Gemüsesorten, sind erntefrische Birnen jedoch mehrere Wochen essbar.

Was macht man alles aus Birnen?

Birnen sind eine extrem vielseitige Obstsorte. Sie schmecken als Dessert, im Fruchtsalat, als Obstkuchen oder als Smoothie. Aber nicht ausschließlich in süßer Form mundet die Birne hervorragend. Sie passt ebenfalls gut zu Wild und in Norddeutschland kocht man Birnen zusammen mit Bohnen und Speck. Birnen haben aber einen entscheidenden Nachteil. Sie lassen sich schlecht lagern und nicht einfrieren. Wenn du einen Birnenüberschuss im Garten hast, konservierst du die Birnen lieber, um den ganzen Winter über den Geschmack des Sommers genießen zu können.

Wie kocht man Birnen ein?

Das Einkochen von Birnen ist überraschend leicht. Koch die Birnen direkt ein oder stell zunächst ein Birnenkompott her. In beiden Fällen ist es wichtig, auf gute Küchenhygiene zu achten und ausschließlich einwandfreie Früchte zu verarbeiten. Sind die Birnen aus dem eigenen Garten unterschiedlich groß, empfiehlt sich ein Kompott:

Schäle die Birnen und schneide die Früchte in kleine Stücke. Koche für 500 Gramm Birnen 250 ml Wasser mit 50 g Zucker, einem Päckchen Vanillezucker, einer Zimtstange und drei Nelken auf. Gib die Birnen hinein und lass das Kompott circa zehn Minuten ziehen. Anschließend gibst du noch zwei Esslöffel Zitronensaft hinzu.

Wenn du kein Kompott kochen möchtest, musst du die Birnen schälen und vierteln. Blanchier die Birnen für rund zwei Minuten und füll die Früchte in sterilisierte Einmachgläser. Gieß zum Schluss noch eine Zucker-Wasser-Lösung über die Birnen. Für drei Gläser Birnen nimmt man ein Glas Wasser und pro Liter Wasser 500 g Zucker – bei außerordentlich süßen Sorten weniger Zucker. Koch die Wasser-Zucker-Lösung kurz auf, um sie abschließend über das Einmachgut zu schütten. Zum Rand sollte noch ein Zentimeter Platz sein.

Birnen haltbar machen

Du möchtest das ganze Jahr über Birnen essen? Dann kannst du sie haltbar machen. Dafür hast du verschiedene Möglichkeiten. Ganz klassisch werden Birnen wie oben beschrieben eingekocht: als Mus oder Kompott. Richtig lecker ist auch Birnenmarmelade oder -gelee.

Tipp: Birnenmus kannst du auch einfrieren.

Birnen haltbar machen geht aber auch ohne Einkochen. Du kannst die Früchte z. B. im Backofen oder Dörrautomaten gut dörren. Dafür reife, aber nicht matschige Birnen waschen, entkernen und in Scheiben schneiden. Wahlweise mehrere Stunden bei 50 °C im Backofen trocknen, bis die Scheiben keine Flüssigkeit mehr enthalten oder in den Dörrapparat geben.

Wenn keine Kinder mitessen, kannst du Birnen in Rotwein haltbar machen. Dafür die Birnen waschen, schälen, Kerne entfernen, in Spalten schneiden und mit Zitronensaft beträufeln. Für 1 kg Birnen kochst du einen halben Liter Rotwein mit 150 g Zucker und Gewürzen nach Wahl auf (z. B. Zimt, Vanille). Birnenstücke zugeben und 5-7 Minuten garen, bis sie weicher, aber noch bissfest sind. Heiß in sterile Gläser füllen, sofort verschließen und für einige Minuten auf den Kopf stellen. Kühl und dunkel gelagert sind Rotwein-Birnen mindestens 1 Jahr haltbar. Nach dem Öffnen solltest du das Glas innerhalb einiger Tage verbrauchen.

Keine Lust auf was Süßes? Dann koch Birnen zu einem herzhaften Chutney ein. Ein Chutney aus Birne, Zwiebel, Ingwer und Zucker schmeckt z. B. gut zur Käseplatte

Gut zu wissen: Birnen lassen sich nicht gut einfrieren. Sie werden dabei matschig.

Wie macht man Birnenlikör?

Birnenlikör lässt sich ebenfalls leicht zu Hause herstellen. Du vermengst ein Kilo klein geschnittene Birnen mit Gewürzen, wie beispielsweise Zimt, Sternanis, Gewürznelkenoder Bittermandeln. Zusätzlich kommen noch 400 g Kandis in das Birnengemisch. Dieses gießt du mit einem Liter Alkohol auf. Geeignet sind zum Beispiel Korn oder Wodka. Die Mischung lässt du drei bis vier Wochen stehen und rührst sie ab und zu um. Anschließend seihst du die Flüssigkeit ab und füllst den Birnenlikör in Flaschen.

Diese Nährwerte stecken in einer Birne

Eine Birne bietet Geschmack und ist dabei für die meisten Menschen sehr bekömmlich. Ist eine Birne gekocht, gilt sie sogar als Schonkost. Mit nur 1-3 g Fruchtsäure pro Liter schont die Birne die Zähne und bereitet Menschen mit einem empfindlichen Magen üblicherweise weniger Probleme als anderes Obst. Eine mittelgroße Birne bietet rund 6 g Ballaststoffe. Außerdem enthalten 100 Gramm Birne ganze 115 mg Kalium und zudem Folsäure (14 µg) sowie die Vitamine B2 (0,04 g) und B1 (0,03 g). Ihre 12 g an Kohlenhydraten verleihen ihr die unvergleichliche Süße und mit ihren 52 kcal versorgt sie uns mit Energie. Wie beim Apfel befinden sich die meisten Vitamine direkt unter der Schale, weshalb die Frucht vor dem Verzehr gut gewaschen und nicht geschält werden sollte.

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