Zitronen
Sauer macht lustig – wer schon einmal Zitronen gegessen hat, weiß das. Dabei sind die gelben Zitrusfrüchte so viel mehr als einfach nur sauer. Sie beinhalten wertvolle Stoffe und geben unterschiedlichsten Gerichten den Extra-Kick. Doch woher kommen Zitronen eigentlich? Wo werden sie heute angebaut? Und welche Zubereitungsmöglichkeiten gibt es?
Was sind Zitronen?
Die Bäume, an denen die Zitronen wachsen, gehören zur Familie der sogenannten Rautengewächse. Dort bilden sie ihre eigene Gattung mit dem Namen Citrus. Über die Jahre haben spitzfindige Botaniker die Entwicklung der gelben Früchte jedoch etwas genauer unter die Lupe genommen und dabei Interessantes festgestellt: Aus botanischer Perspektive sind Zitronen eigentlich Beeren, da sie sich aus einem einzelnen Fruchtknoten entwickeln und auch sonst die typischen Eigenschaften einer Beere aufweisen. Dazu zählt unter anderem, dass sie selbst im reifen Zustand noch saftiges Fruchtfleisch besitzen.
Die Zitrone bekam im Übrigen durch die Zucht die heute charakteristische ovale Form. Am Stielansatz und der Spitze finden sich kleine Auswülste. Große Früchte können so groß wie eine Faust werden, wobei die Schale meist in einem satten Gelb leuchtet. Manche Sorten können tatsächlich eine tiefgrüne Farbe haben.
Demnach sagt die Farbe auch nicht zwangsläufig etwas über den Reifegrad der Frucht aus. So können grüne Zitronen sehr wohl reif sein und die entsprechenden geschmacklichen Merkmale aufweisen. Erst die Früchte, die im Herbst geerntet werden, reagieren auf die höheren Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, bauen infolge dessen den grünen Farbstoff Chlorophyll auf natürlichem Wege ab – und werden „zitronengelb“.
Woher kommen Zitronen?
Wenn du schon einmal im Mittelmeerraum Urlaub gemacht hast, wird dir dieser Anblick mit Sicherheit vertraut vorkommen: immergrüne, bis zu fünf Meter hohe Bäume, an denen leuchtend gelbe Früchte und weiße Blüten wachsen. Zitronenbäume sind ein Naturschauspiel, das fest mit der Kultur rund um das Mittelmeer verbunden ist.
Aber zu den Pflanzen, die ursprünglich am Mittelmeer heimisch sind, gehören die Zitronen tatsächlich nicht. Die Zitrusfrüchte stammen nicht, wie oft behauptet, aus mediterranen Gefilden. Es waren die Kreuzzüge, die vor 1.000 Jahren das saure Obst aus orientalischen Gebieten nach Europa brachten. Davor wurden die Bäume bereits ein Jahrtausend lang in China und Indien kultiviert. Der genaue Ursprung ist zwar unbekannt, aber sicher ist, dass Zitronen zuerst in Asien auftauchten. Mittlerweile wachsen die Zitrusfrüchte überall dort, wo es warm ist. In Europa also zum Beispiel in Italien oder Spanien. Die Bäume lieben steinigen Boden und hohe Sonneneinstrahlung. Frost mögen die Pflanzen hingegen nicht.
Welche Sorten gibt es?
Zitrone ist nicht gleich Zitrone. Zwar ähneln sich die Sorten äußerlich und auch in den für sie idealen Anbaubedingungen. In den Punkten Größe, Säure- und Kerngehalt gibt es aber deutliche Unterschiede. Außerdem kann der Geschmack von sauer bis süßlich variieren. Der größte Faktor bleibt aber die Saftmenge. Dabei gilt: Eine dünne Schale bedeutet mehr Saft. Die wichtigsten Sorten findest du hier in der Übersicht.
Eureka: Die Sorte ist vor allem bei den Produzenten beliebt. Warum? Zitronenbäume besitzen Dornen. Bei der Eureka sind diese aber deutlich reduziert, wodurch die Ernte leichter fällt. Die Frucht enthält zudem kaum Kerne und kann deshalb in der Küche als vielseitige Zutat verwendet werden.
Limon Amalphitanum: Diese Zitrone hat ihren Ursprung in der italienischen Küstenregion südlich des Vesuvs, wo sie auch heute noch angebaut wird. Sie hat einen niedrigen Säuregehalt, ist aber sehr saftig. Aus einem Großteil der Ernte wird der bekannte Likör Limoncello hergestellt.
Primofiori: Ein hoher Säureanteil und wenig Kerne gepaart mit großer Saftmenge und einem intensiv süß-säuerlichen Geschmack – all das macht die vor allem in Sizilien angebaute Sorte besonders beliebt.
Verna: Die Sorte, die zum Teil auch unter dem Namen Berna vertrieben wird, wächst vor allem in Spanien. Der Baum besitzt ebenfalls keine Dornen und die Frucht entwickelt einen besonders aromatischen Geschmack.
Citrus Meyeri: Der Name klingt zwar deutsch, die Frucht stammt allerdings aus China, wo sie ein US-Amerikaner entdeckte. Sie ist ein Hybrid aus Zitrone und Orange – oder manchmal auch Mandarine. Sie hat eine runde Form, weniger Säure und färbt sich deutlich dunkler. In den USA gehört diese Sorte mittlerweile zu den Beliebtesten auf dem Markt.
Welche Inhaltstoffe stecken in Zitronen?
Schon die frühen Seefahrer wussten Zitronen zu schätzen. Auf den langen Fahrten über die Weltmeere erkrankten die Besatzungsmitglieder oft an Skorbut: eine Krankheit, die zu einem akuten Vitaminmangel im Körper führt. Zitrusfrüchte aller Art halfen, dem vorzubeugen.
Zitronen sind nämlich gute Vitaminlieferanten. Die gelben Früchte enthalten das wertvolle Vitamin C. In 100 g Zitrone stecken 50 mg Vitamin C, was etwa die Hälfte des Tagesbedarfs ausmacht. Ein weiterer Vorteil der Zitrusfrüchte: Sie bestehen zu fast 90 % aus Wasser und eignen sich demnach hervorragend für die Flüssigkeitszufuhr.
Außerdem sind Zitronen kalorienarm, versorgen dich mit verschiedenen Mineralien sowie einer großen Auswahl an Vitaminen und Ballaststoffen, die sich in der Schale verstecken.
Nährwerte pro 100 g
Nährwert | |
Energie | 36 kcal |
Kohlenhydrate | 3,2 g |
Natrium | 2 mg |
Kalium | 170 mg |
Kalzium | 10 mg |
Magnesium | 30 mg |
Phosphat | 15 mg |
Eisen | 0,5 mg |
Zink | 0,1 mg |
Beta-Carotin | 3 µg |
Vitamin E | 0,2 mg |
Vitamin B1 | 0,05 mg |
Vitamin B2 | 0,02 mg |
Vitamin B6 | 0,06 mg |
Folsäure | 6 µg |
Vitamin C | 50 mg |
Wie solltest du Zitronen lagern?
Zitronen mögen keine Kälte. Das bedeutet, dass du sie immer bei einer Temperatur von über 10 Grad lagern solltest. In den Kühlschrank gehören die Zitrusfrüchte demnach nicht. Im Idealfall legst du sie in den Keller oder in eine Vorratskammer. Zu hohe Temperaturen solltest du nämlich ebenfalls vermeiden. Unter diesen Bedingungen halten sich Zitronen durch ihren natürlichen Säuregehalt mehrere Wochen. Bei Zimmertemperatur solltest du die Frucht allerdings innerhalb einer Woche verbrauchen.
Wie kannst du Zitronen verwenden?
Die stärkenden Inhaltsstoffe machen Zitronen zu einer vielseitigen Zutat. Für den puren Genuss eignen sich die Früchte allerdings nur bedingt. Der saure Geschmack kommt nur bei wenigen Menschen gut an. Trotzdem kannst du viele Teile der Zitrone in ihrer reinen Form verwenden.
Der ausgepresste Saft ist – abhängig von der Dosierung – ein ideales Säuerungsmittel. In Salatsaucen oder Backwaren wird die saure Note zur unterschätzten, aber entscheidenden Zutat. Auch in Cocktails oder anderen Erfrischungsgetränken überzeugt die Zitronensäure. Und auch ein frisch gegartes Fischfilet bekommt durch einige Spritzer Zitrone einen erfrischenden Geschmack.
Aber wie viel Saft steckt eigentlich in einer einzelnen Zitrone? Das ist sehr unterschiedlich. Denn Faktoren wie Sorte oder Reifegrad entscheiden darüber, wie viel Saft du aus einer Frucht pressen kannst. Worauf du jedoch achten solltest: Weiche Früchte mit kleinen Poren in der Schale deuten auf eine hohe Saftmenge hin. Vor dem Auspressen solltest du die Frucht mit etwas Druck zwischen den Händen rollen. So holst du das Maximum an Saft heraus.
Anders als bei vielen Obst- und Gemüsesorten, kannst du außerdem die Zitronenschale vielseitig verwenden. Kuchen und Keksen verleihst du mit frisch geriebener Zitronenschale eine leicht säuerliche Note. Saucen, die zu deftigen Fleischgerichten gereicht werden, profitieren ebenfalls vom Aroma der Schale. Achte jedoch darauf, unbehandelte Früchte zu verwenden.
Die besten Rezepte mit Zitronen
Ob herzhaft oder süß, entdecke unsere besten Rezepte mit Zitronen.
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