Alle lieben Avocado! Die grüne Powerfrucht besitzt wertvolle Inhaltsstoffe und hat sich inzwischen fest als Superfood für ernährungsbewusste Menschen etabliert. Doch woran erkennt man eine reife Frucht, wann soll sie am besten gekauft und wie am besten gelagert werden?
Heute baut man die Avocado auch in den Mittelmeerländern an, vor allem an der andalusischen Küste. An erster Stelle der weltweiten Avocadoproduktion steht aber nach wie vor Mexiko, gefolgt von der Dominikanischen Republik, Kolumbien, Peru und Indonesien.
Die zur Familie der Lorbeergewächse gehörende Frucht wächst am sogenannten Avocado-Baum in trockenen und warmen Gebieten. Insgesamt gibt es heute über 400 unterschiedliche Avocado-Sorten. Zu den in Europa bekanntesten Arten des Avocados-Baums zählen die Avocado Fuerte und die Avocado Hass.
Die unterschiedlichen Sorten unterscheiden sich äußerlich vor allem durch die Konsistenz und die Farbe ihrer Schale: Die Avocado kann birnenförmig, oval oder auch kugelrund sein. Die Farbe der Schale variiert zwischen grün und schwarz. Während einige Avocado-Sorten eine sehr harte, runzlige Schale haben, zeichnen sich andere durch dünne, weiche Schalen aus, die sich sogar mitessen lassen, wie z. B. die Schale der Avocado Cornichon. Bis auf wenige Ausnahmen haben die meisten Avocado-Sorten einen großen Kern, der in etwa der Größe eines Golfballs entspricht.
Das Fruchtfleisch ist hellgrün bis goldgelb, wird aber beim Öffnen durch den Kontakt mit der Luft schwarz. Verhindern lässt sich die schwarze Färbung, indem man das Fruchtfleisch sofort mit Zitronensaft beträufelt.
Avocados können ein Gewicht von bis zu 2,5 kg erreichen. Die in Deutschland angebotenen Früchte aus tropischen Herkunftsländern wiegen jedoch in der Regel zwischen 500 und 900 g. Eine Ausnahme bildet die dunkle Hass-Avocado: Sie erreicht nur ein Gewicht zwischen 140 und 400 g.
Gegessen wird die Avocado meistens roh, denn kocht man sie, kann das Fruchtfleisch einen bitteren Geschmack annehmen. Die einfachste Möglichkeit, die Avocado zu essen, ist, das Fruchtfleisch leicht gesalzen direkt aus den Hälften zu löffeln. In mittel- und südamerikanischen Ländern werden Avocados zu Brotaufstrichen und Dips (Guacamole), zu Salaten oder kalten Suppen sowie zu Öl verarbeitet. Wer es doch gerne warm mag, kann Avocadohälften im Backofen überbacken.
Es gibt zwar eine große Zahl verschiedener Avocado-Sorten, in Deutschland werden allerdings meist die Hass- und die Fuerte-Avocado verkauft. Hass-Avocados sind an ihrer dunklen Schale mit reichlich Noppen erkennbar, die mit zunehmender Reife schwarz wird. Fuertes hingegen sind glatter und grüner.
Wichtig ist, dass Avocados immer unreif gekauft werden sollten, da sie extrem schnell ihren Reifepunkt überschreiten und verderben. Außerdem sind reife Früchte gegen jegliche Außeneinwirkung empfindlich. Fühlt sich die Frucht in der Hand hart und fest an und ist die Schale recht hell (auch bei der Avocado Hass), dann sollte sie in den Einkaufskorb wandern.
Eine ganze Frucht wird bei Zimmertemperatur ohne übermäßigen Lichteinfall gelagert. Halbe Früchte halten sich länger, wenn die Hälfte mit Kern aufbewahrt wird, die andere verzehrt wird. Die halbe Frucht wird in Klarsichtfolie geschlagen und im Kühlschrank gelagert. Übrigens: Der Kern ist keineswegs ungenießbar, sondern enthält sehr viele Nährstoffe. In geringen Mengen kann er z. B. in Smoothies gerieben werden!
Je unreifer die Avocado beim Kauf ist, desto länger kann die Reifung trotz Apfel dauern. Bis zu fünf Tage sollten je nach Reife und Fruchtgröße für handelsübliche Früchte veranschlagt werden. Der Reifetest richtet sich je nach Sorte. Die schwarze Hass ist dann zum Verzehr bereit, wenn die Schale wirklich schwarz ist. Zusätzlich sollte sie sich beim Druck mit dem Finger weich, aber nicht matschig anfühlen.
Die Fuerte hingegen sollte sattgrün leuchten und ebenfalls leicht nachgeben. Schwarze Stellen sind hier ein Zeichen für Verderb. Tipp: Entferne den Stielansatz – ist das Fleisch darunter hellgrün, hat die Avocado den optimalen Reifegrad.
Über den Daumen gepeilt ist eine reife Avocado noch rund drei Tage genießbar. Allerdings nur, wenn sie in dieser Zeit im Kühlschrank liegt. Schwarze Stellen im Fruchtfleisch sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Frucht bereits verdirbt. Man kann die Stellen großzügig wegschneiden, sollte sich aber auf seine Sinne verlassen. Der mild sämige Geschmack der Avocado sollte nicht durch ein Gefühl von Fäule oder Schimmel überlagert werden.
Wie ein Apfel neigt eine aufgeschnittene Avocado dazu, braun zu werden. Das lässt sich ganz einfach mit Zitronensaft verhindern. In Verbindung mit Pfeffer und Salz ist das übrigens auch die leckerste Würzung für Avocados. Den Rest schaffen die Früchte allein.
Die Avocado war lange Zeit der Inbegriff von Fett. Und 24 Gramm Fett pro 100 Gramm Fruchtfleisch (bei einer Pflanze, wohlgemerkt!) sind tatsächlich kein Pappenstiel.
Allerdings ist das in Avocados enthaltene Fett wertvoll. Es besteht zum größten Teil aus ungesättigten Fettsäuren. Diese machen lange satt und der Körper kann sie exzellent verwerten, um Organe zu schützen und wichtige Zellverbindungen aufzubauen. Gleichzeitig schlüsselt das Fett die Nährstoffe und Vitamine der Avocado perfekt auf und macht sie für den Körper zugänglich. Dazu gehören vor allem Vitamin A, C und E sowie Magnesium und Eisen.
Dazu kommen noch rund 6 Gramm Ballaststoffe, womit eine Avocado rund ein Drittel des Tagesbedarfs senkt.
Nährstoff | pro 100 g Avocado |
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Kalorien | 221 kcal |
Kohlenhydrate | keine, aber 6,3 g Ballaststoffe |
Eiweiß | 2 g |
Fett | 24 g |
Avocados stecken voller Vitamine, z. B. Vitamin A, B-Vitamine und Folsäure. Genau genommen ist eine Avocado die natürliche (und gesündere) Variante der Multikomplex-Nahrungsergänzungsmittel – betrachtet man die Vielzahl der gesunden Inhaltsstoffe. Daneben enthalten sie größere Mangen Kalium, Magnesium und auch Phosphor.
Die Avocado gilt zu Recht als ein Superfood. Aber nur, wenn sie vernünftig und in der richtigen Kombination gegessen wird – zum Beispiel mit Eiweiß. Die Kombination aus gesunden Fetten und Eiweiß hilft dem Körper am besten, Muskeln aufzubauen, die wiederum Kalorien verbrennen und so den Grundumsatz des Körpers erhöhen. Außerdem macht diese Kombination am längsten satt. Avocado selbst bringt allerdings nur rund 2 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm mit.
Wer abnehmen möchte, sollte also auf die Kombination mit eiweißreichen Produkten setzen. Hüttenkäse oder körniger Frischkäse sind eine exzellente Wahl für einen gesunden Avocado-Start in den Tag: Einfach ein paar Schnitze Avocado mit Hüttenkäse bestreichen, Salz, Pfeffer und ein bisschen Zitronensaft darüber geben und genießen. Wetten, dass der nächste Hunger noch ewig auf sich warten lässt?