Die indische Küche ist sehr vielseitig und biete weit mehr als nur Curry. Von Region zu Region unterscheiden sich die Gerichte sehr stark: Im Norden Indiens isst man beispielsweise neben vegetarischen Gerichten verhältnismäßig viele Fleischgerichte mit Ziegen- oder Lammfleisch. Typisch sind auch Gerichte aus dem Tandur Ofen wie Hähnchenspieße, Samosas oder Naan. Die Gerichte sind in der Regel würzig, aber nicht übermäßig scharf. Dagegen sind die Gerichte der südindischen Küche deutlich schärfer. Hier greift man gern zu Fisch oder Meeresfrüchten und auch die Kokosnuss darf in vielen Gerichten nicht fehlen.
In Indien kann man als Vegetarier sehr gut essen, denn viele Inder sind Vegetarier und entsprechend groß ist die Vielfalt an vegetarischen Gerichten. Und langweilig ist die indische Küche ganz sicher nicht. In kaum einem Land der Welt wird so wenig Fleisch gegessen wie in Indien. Die vegetarische Ernährung ist fest in der Kultur verankert und viele indische Speisen sind traditionell vegetarisch, weil viele Inder – vor allem Hindus – an die Wiedergeburt glauben und es daher ablehnen, Lebewesen zu töten. Vegetarier zu sein ist in Indien also das normalste der Welt. Im Supermarkt müssen Produkte, die Fleisch enthalten, besonders gekennzeichnet werden und auch internationale Fast Food Ketten mussten ihr Sortiment um viele vegetarische Produkte für den indischen Markt erweitern. Allerdings ist der Vegetarismus unter jungen Menschen nicht mehr ganz so stark verbreitet und nimmt etwas ab. Einige kochen zu Hause vegetarisch, essen aber zum Beispiel im Restaurant auch Fleisch oder Fisch.
Viele Gerichte der indischen Küche werden traditionell im Tandur (oder Tandoori Ofen) zubereitet, einem speziellen kugelförmigen Ofen mit Deckel, der meist mit Holzkohle beheizt wird. Brot wie Naan oder Roti wird zum Backen einfach an die heißen Seitenwände des Ofens gedrückt. Durch die Holzkohle bekommt es eine herrliche Rauchnote. Auch Samosas, kleine gefüllte Teigtaschen, werden zum Garen einfach an die Ofenwand gedrückt und später mit einem Feuerhaken wieder herausgeholt.
Natürlich haben die wenigsten Deutschen einen Tandur zu Hause herumstehen, aber den braucht man auch gar nicht unbedingt, denn Tandur-Gerichte kann man wunderbar im heimischen Backofen, in der Pfanne oder auf einem Grill mit Deckel zubereiten. Für Naan und Roti eignet sich am besten eine Pfanne, aber auch mit einem Pizzastein im Backofen oder auf dem Grill kannst du köstliches Naan backen. Samosas oder Hähnchen Tikka kannst du ebenfalls im Backofen oder bei indirekter Hitze im Kugelgrill zubereiten. Befeuere den Grill mit Holzkohle, dann bekommst du eine wunderbare Rauchnote – genau wie aus dem Tandur. Mmh!
Chutneys isst man zu verschiedenen indischen Gerichten. Es schmeckt nicht nur mit Naan, Roti oder Samosas, sondern auch zu Currys oder Speisen aus dem Tandur. Besonders gut schmeckt es, wenn man zum Beispiel ein fruchtiges oder minzig-frisches Chutney zu einem scharfen Gericht isst. Zu einem nicht so scharfen Gericht schmeckt dagegen ein scharfes Chili-Chutney hervorragend.