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Mongolisches Essen

Teigtaschen (Momos)

Thailand, Japan oder China: Geht es um die Länderküchen Asiens, denken die wenigsten an die Mongolei. Dabei ist mongolisches Essen eine echte Alternative, denn die traditionelle Küche unterscheidet sich deutlich von den anderen Ländern.

Die Grundlagen der mongolischen Küche

In der Mongolei lebt jeder vierte als Nomade, sprich, ein Großteil der Menschen reist zusammen mit seinen Tierherden in den kargen Steppen umher und hat keinen festen Wohnsitz. Das spiegelt sich im typisch mongolischen Essen wider. Da die Nomaden größtenteils Selbstversorger sind, sind die Hauptnahrungsmittel Fleisch und Milchprodukte. Obst und Gemüse spielen nur eine untergeordnete Rolle, da sie nicht angebaut werden können. Die typisch mongolische Küche ist sehr fettreich. Es gibt fast zu jeder Mahlzeit Fleisch und Milchprodukte. Dennoch sind Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen kaum verbreitet. In den kargen, im Winter sehr kalten Steppen der Mongolei wird die fettreiche Kost benötigt. Dazu kommt, dass Mongolen täglich viele Stunden im Freien arbeiten und einen entsprechend hohen Kalorienbedarf haben.

Grundnahrungsmittel Nummer 1 ist Fleisch. In der mongolischen Küche wird so gut wie jedes Tier verarbeitet. Neben Schaf, Hammel, Yak, Pferd, Ziege und Rind wandern auch Kamele oder Murmeltiere in den Kochtopf. Das Fleisch wird meist gekocht und für Suppen und als Füllung für Teigtaschen verarbeitet. Daneben wird es luftgetrocknet. Diese Spezialität heißt Borts und kommt in den langen Wintermonaten auf den Tisch. Auch auf Reisen hat sich das getrocknete Fleisch als Proviant bewährt.

Aus der Milch von Rind, Yak oder Pferd werden Käse, Sahne und Quark gewonnen. Aus Yakmilch wird zudem ein Schnaps hergestellt (Archi) und vergorene Stutenmilch (Airag) ist ein beliebtes Getränk für zwischendurch, genau wie gesalzener Milchtee (Suutei Tsai).

Gut zu wissen: Manchmal enthält der Tee auch gerösteten Reis oder Fleisch. Dieses Gericht heißt Khiitsen Tsai und ist eher ein Essen als ein Getränk.

Neben Fleisch und Milchprodukten haben Gemüse und Kartoffeln in den letzten Jahren an Bedeutung in der mongolischen Küche gewonnen. Sie spielen zwar nach wie vor eine untergeordnete Rolle, Möhren, Weißkohl und Steckrüben kommen jedoch regelmäßig in den Topf.

Kochen in der Mongolei

Vier Herdplatten und einen Backofen besitzen Nomaden in der Regel nicht. Gekocht wird auf einem transportablen Ofen, der mit Tierdung oder Propangas beheizt wird. Meist gibt es One Pot Gerichte. Alles wird in einem großen Topf gekocht. Schon seit den Zeiten von Dschingis Khan ist auch das Kochen mit erhitzten Steinen bekannt, Khorkhoh. Dabei kommt das Fleisch in ein geschlossenes Gefäß, das von heißen Steinen umschlossen wird.

Spezialitäten aus der mongolischen Küche

Asiatisches Gemüse

Vegetarier:innen haben es in der Mongolei schwer. Das typische Essen besteht fast nur aus Fleischspeisen. Bekannte mongolische Gerichte sind Buuz, gedämpfte Teigtaschen, die mit Fleisch gefüllt werden. Sie erinnern ein wenig an chinesische Dumplings. Werden die Teigtaschen gekocht, heißen sie Bansh, die frittierte Variante heißt Khuushuur.

Ein Klassiker in der Alltagsküche sind Fleischsuppen, die teilweise mit Kohl oder Kartoffeln angereichert werden. Auch Chanasan makh, gekochte Lammstücke, sind in der Alltagsküche weit verbreitet. Inspiriert von der chinesischen Küche ist das Rezept für Tsuivan. Fleisch und Gemüse werden klein geschnitten und mit selbstgemachten Nudeln und Knoblauch gegart.

Boodog ist das mongolische Nationalgericht. Es wird meist aus Ziege oder Murmeltier zubereitet. Das ganze Tier wird geschlachtet, die Innereien werden entfernt, um so Platz für die heißen Steine zu schaffen, mit denen das Tier gefüllt wird. So wird es von innen geschmort. Teilweise werden die Tiere zusätzlich noch über dem offenen Feuer gegart.

Ebenfalls für unsere Mägen ungewöhnlich ist das Lieblingsgericht der Mongol:innen: fette Hammelsuppe. Diese Suppe wird oft schon morgens zum Frühstück gegessen.

Desserts und Kuchen spielen in der mongolischen Küche keine große Rolle. Es gibt jedoch eine bekannte Nachspeise, die man unbedingt bei einem Mongolei-Besuch probieren sollte: Nomschka. Nomschka erinnern an Muffins und sind kleine Karamelltörtchen.

Eher ein Snack als eine klassische Nachspeise ist Boortsog. Dabei handelt es sich um frittierten Teig, der mit Butter oder Honig bestrichen wird. Die Teigstücke werden nicht nur als Nachtisch, sondern auch als Snack zwischendurch gegessen. Ein weiterer beliebter Snack ist Aaruul. Dabei handelt es sich um Milchlab, das von der Sonne getrocknet wird.

Rezept für Buuz – mongolische Teigtaschen

Zutaten für 4 Portionen:

  • 250 g Mehl
  • 150 ml Wasser
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 300 g Hackfleisch
  • Salz
  • Pfeffer
  • Kümmel

Zubereitung:

  1. Mehl und Wasser zu einem glatten Teig kneten und ca. 15 Minuten ruhen lassen.
  2. Teig in 4 Portionen aufteilen und zu ca. 2 cm dicken Strängen rollen, dann in ca. 3 cm lange Stücke schneiden und diese flach drücken.
  3. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Mit dem Hackfleisch vermischen und mit Salz, Pfeffer sowie Kümmel würzen.
  4. Teigportionen rund ausrollen (ca. 7 cm Durchmesser). In die Mitte 1 TL Hackfleisch geben, den Rand mit etwas Wasser befeuchten, den Rand dann nach oben hin an einer Seite zusammenfalten und mit den Fingern gut zusammendrücken. Neben der zusammengedrückten Falte eine weitere Falte bilden. So weiter verfahren, bis in der Mitte eine kleine Öffnung bleibt, die man einfach verschließt.
  5. Buuz auf den Siebeinsatz eines Dämpftopfs legen und so über dem kochenden Wasser ca. 15 Minuten im Waserdampf garen.

Knigge für die Jurte: So verhältst du dich bei einer Essenseinladung in der Mongolei richtig

Gastfreundschaft spielt in der Mongolei eine große Rolle. Wer das Glück hat in eine Jurte eingeladen worden zu sein, sollte sich an diesen Verhaltensregeln orientieren:

  • Es gilt als sehr unhöflich angebotenes Essen abzulehnen. Man sollte es wenigstens probieren oder es an die Lippen nehmen. Wichtig: Verzieh auf keinen Fall das Gesicht, auch wenn es ungewöhnlich schmeckt.
  • Nach dem Eintritt in eine Jurte werden traditionell weiße Speisen serviert, z. B. Airag, die vergorene Stutenmilch.
  • Da niemand hungrig oder durstig nach Hause gehen soll, werden Essen und Getränke immer wieder aufgefüllt. Lass also einen Rest in Schüssel/Tasse, wenn du nichts mehr möchtest. Reste übrig zu lassen gilt nicht als unhöflich.
  • Nimm Schüssel, Tassen etc. immer mit der rechten Hand entgegen. Bedecke nach Möglichkeit deine Unterarme.

Mongolisch essen: Diese Gerichte gibt es im Restaurant

Mit traditionell mongolischem Essen hat ein Besuch im Restaurant wenig zu tun. Die Speisekarte ist klassisch asiatisch mit vielen Reis- und Nudelgerichten. Teilweise werden exotische Fleischsorten wie Krokodil, Strauß oder Känguru angeboten.

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