Das brasilianische Nationalgericht ist Feijoada, ein deftiger Bohneneintopf. Er wird typischerweise mit schwarzen Bohnen und verschiedenen Sorten Fleisch gekocht. Getrocknetes Fleisch, geräucherte Würstchen und manchmal auch Schweineohren oder -füße sorgen mit Knoblauch und Zwiebeln für den deftigen Geschmack. Zu einer "Feijoada completa" isst man meist Blattgemüse wie Grünkohl, Wirsing oder Mangold. Reis und Farofa – geröstetes Maniokmehl – werden ebenfalls dazu in gesonderten Schalen serviert. Besonders würzig schmeckt der Eintopf mit "Molho de Pimenta", einer scharfen Pfeffersoße.
500 g schwarze Bohnen
500 ml Fleischbrühe
500 ml Wasser
1 Scheibe Schweinebauch
200 g dicke Scheiben Kassler
2 grobe Bratwürste
2 Chorizo
200 g Gulasch vom Rind
Pfeffer
Salz
Paprika edelsüß
Lorbeerblatt
4 TL Olivenöl
1 Knoblauchzehe
2 große Zwiebeln
300 g grobes Maniokmehl
1 Orange
250 g Reis
Brasilien ist das fünftgrößte Land der Welt und jede Region hat ihre besonderen Gerichte. Der Norden ist bekannt für seine Speisen mit Krabben und Fisch. Viele Gerichte sind hier durch afrikanische Einflüsse geprägt. Typisch für die Küche Bahias im Nordosten des Landes sind afro-brasilianische Gerichte mit Früchten, Fleisch und Fisch. Acarajé sind krokettenartige Bällchen, die in Öl frittiert werden. Anschließend schneidet man sie auf und füllt sie wie ein Brötchen mit scharfer Soße, getrockneten Krabben und Salat. Im Westen sind dagegen Gerichte mit Hähnchenfleisch sehr beliebt. Die bekanntesten Gerichte kommen aus dem Südosten, rund um Rio de Janeiro und São Paulo. Hier sind die Einflüsse der portugiesischen Kolonialzeit deutlich zu spüren, denn hier gibt es nicht nur Feijoada sondern auch viele weitere Gerichte mit portugiesischem Einschlag. Der Süden des Landes ist durch viele europäische Gerichte aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden geprägt.
In Brasilien isst man täglich 5-6 Mahlzeiten. Zum Frühstück (Café-da-manhã) trinkt man Kaffee und genießt ein Käsebrötchen (Pão de queijo), einen Joghurt mit Früchten, Kuchen oder ein Sandwich. Zum zweiten Frühstück (lanche-da-manhã) gibt es meist einen kleinen Snack wie ein belegtes Brot oder Obst. Mittags (almoço) essen die Brasilianer entweder Salat oder ein warmes Gericht mit Bohnen, Fleisch oder Fisch und weiterem Gemüse. Am Nachmittag gibt es meist nochmal einen Kaffee mit einem kleinen Snack und zum Abendessen (jantar) gibt es oft die Reste vom Mittagessen.
Kaffeebohnen gelangten durch die portugiesischen Seefahrer im 18. Jahrhundert von Äthiopien nach Brasilien und werden dort seitdem auf riesigen Plantagen angebaut. Heutzutage ist Brasilien eines der größten Anbaugebiete für Kaffee, wo ca. 30 % des weltweiten Ertrages geerntet werden. Kein Wunder, dass es an jeder Ecke frischen Kaffee gibt. Traditionell trinken die Brasilianer "Cafezinho" einen kleinen starken, schwarzen Kaffee, den man in einem Zug trinkt. Obwohl Brasilien zu den größten Anbaugebieten für Kaffee gehört, trinken viele Brasilianer eher minderwertigen Filterkaffee, den sie mit Zucker süßen.
Die Brasilianer mögen es gerne süß. Besonders beliebt sind Brigadeiro und Beijinho, kleine Pralinen mit Schokostreuseln oder Kokosraspeln. Auf Brot oder Croissant schmieren sich viele Brasilianer gern Dulch de leche (manchmal auch Manjar blanco genannt), eine süße Creme aus Milch, Zucker und Vanille. Zu Festen und Feiertagen machen viele Brasilianer gerne Bolo de Rolo, einen Bisquitboden, der dünn mit Marmelade bestrichen und dann aufgerollt wird.
Caipirinha ist der bekannteste Cocktail aus Brasilien, der heutzutage in jeder guten Bar auf der ganzen Welt zu finden ist. Er wird aus Limetten, Rohrzucker und weißem Zuckerrohrschnaps (Cachaça) zubereitet. Neben Caipirinha sind auch Batidas typisch brasilianisch und sogar Nationalgetränk. Die Zubereitung ist einfach und der Drink erfrischend lecker. Man muss nur Maracujasaft mit dem Fruchtfleisch frischer Früchte, Cachaça, Eiswürfel und Zucker in einen Shaker geben, alles gut durchschütteln und in ein gekühltes Glas geben. Eine Variante des Batida de maracuja wird mit Kondensmilch hergestellt, die den Cocktail cremiger macht.
In Brasilien wachsen viele exotische Früchte wie Bananen, Mangos, Ananas, Papayas oder Melonen aus denen leckere Säfte und fruchtige Milch-Shakes (Vitaminas) zubereitet werden. Saft und Vitaminas sind in Brasilien übliche Getränke zum Frühstück oder als Snack zwischendurch. Ein weiteres beliebtes Getränk ist das belebende Guaraná, das die Ureinwohner Brasiliens einst vor der Jagt tranken.