Marmelade – alle Infos zum fruchtig-süßen Brotaufstrich
Für viele gehört Marmelade zum Frühstück fest dazu. Der Brotaufstrich versüßt aber nicht nur das morgendliche Brötchen, sondern auch Croissants, Krapfen, Plätzchen und andere Leckereien. Doch wann sagt man Marmelade und wann Konfitüre? Und wo genau liegt eigentlich der Unterschied?
Themen auf dieser Seite
- Was ist Marmelade?
- Wann heißt es Marmelade und wann Konfitüre?
- Gut zu wissen
- Herstellung von Marmelade
- Welche Marmeladensorten gibt es?
- Fun Fact
- Wie gesund ist Marmelade?
- Lagerung und Haltbarkeit: Wie lange kann man Marmelade essen?
- Verarbeitung von Marmelade
- Herkunft und Geschichte von Marmelade
- Köstliche Rezepte mit Marmelade
Was ist Marmelade?
Marmelade ist ein fruchtiger Brotaufstrich, der aus zerkleinerten Früchten, Zucker und einem Geliermittel (zum Beispiel Pektin) gekocht wird. Besonders beliebt ist Marmelade als Aufstrich für Brötchen oder Brot. Sie wird aber auch gerne zum Backen und Verfeinern von Müslis oder Desserts verwendet.
Wann heißt es Marmelade und wann Konfitüre?
Im Volksmund werden so gut wie alle Fruchtaufstriche Marmelade genannt.Doch laut EU-Regelungen dürfen ausschließlich Brotaufstriche, die zu mindestens 20 Prozent aus Zitrusfrüchten (Orangen, Zitronen, Mandarinen etc.) bestehen, als Marmelade verkauft werden.
Werden hingegen andere Früchte verwendet wie etwa Apfel, Erdbeeren, Himbeeren oder Quitten, handelt es sich laut Gesetz um Konfitüre. Brotaufstriche aus Saft heißen offiziell Gelee.
Gut zu wissen
Das Wort „Marmelade“ stammt aus dem Portugiesischen: Dort bezeichnet marmelada eine süße Quittenpaste.
Herstellung von Marmelade
Um Früchte zu Marmelade, Konfitüre oder Gelee einzukochen, werden in der Lebensmittelindustriegroße Tanks und Pumpsysteme genutzt. Zuerst werden die Früchte gewaschen, gegebenenfalls entkernt und zerkleinert. Je nach Hersteller wird dabei bereits Zucker beigemischt.
Danach werden die Früchte in der Abfüll- und Zubereitungsanlage unter ständigem Rühren erhitzt und mit Zucker, Pektin, Stärke und ggf. Aromastoffen angereichert. Mithilfe eines Vakuums wird die Marmeladenmasse eingedickt und weitergekocht, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht.
Die fertige Marmelade oder Konfitüre wird, solange sie noch heiß ist, in Gläser, Container oder Ähnliches abgefüllt. Dank des hohen Zuckergehalts ist sie lange haltbar und muss nicht gekühlt werden, solange sie noch nicht angebrochen ist.
Welche Marmeladensorten gibt es?
Es gibt inzwischen fast unzählige Sorten an Marmeladen und Konfitüren. Zu den beliebtesten Geschmacksrichtungen gehören:
Marmelade | Konfitüre |
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Fun Fact
Die wohl teuerste Marmelade der Welt stammt aus Großbritannien aus dem Familienbetrieb Duerr’s. Sie enthält Whisky, Champagner, Orangen und Blattgold und kostet pro Glas ca. 7.400 Euro.
Wie gesund ist Marmelade?
Zugegeben, wegen des hohen Zuckergehalts ist Marmelade nicht gerade kalorienarm und zahnfreundlich. Es gibt aber auch Fruchtaufstriche mit weniger Zucker, und meist isst man ohnehin nur kleine Portionen – es ist also wie immer eine Sache des Maßes.
Ansonsten kommt es auf die Sorte und die verwendeten Früchte an. Oft finden sich lösliche Ballaststoffe in den Fruchtaufstrichen, die einen positiven Einfluss auf die Verdauung haben können. Allerdings sind die Mengen, die über die üblichen Portionsgrößen aufgenommen werden, eher zu vernachlässigen.
Obst enthält zwar viele Vitamine, die meisten sind allerdings nicht hitzebeständig. Daher befinden sich in Marmelade nur kleine Mengen davon.
Nährwerte pro 100 g Bittere Orangenmarmelade
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 240 kcal |
Kohlenhydrate | 59 g |
Eiweiß | 0,3 g |
Fett | 0,1 g |
Ballaststoffe | 0,7 g |
Kalium | 130 mg |
Lagerung und Haltbarkeit: Wie lange kann man Marmelade essen?
Der hohe Zuckergehalt in Marmelade macht sie besonders lange haltbar und du kannst sie an einem trockenen, kühlen Ort mindestens ein Jahr lang aufbewahren. Sobald du ein Glas öffnest, solltest du es im Kühlschrank aufbewahren.
Auch dort hält sich Marmelade problemlos über mehrere Monate. Wichtig ist allerdings, dass sie nicht mit Fremdstoffen wie Butter oder Brotkrümeln in Berührung kommt. Benutze am besten immer einen frischen Löffel für das jeweilige Glas. Sollte es doch mal passieren, dass der Fruchtaufstrich verunreinigt wurde und dadurch schimmelt, solltest du die Marmelade immer entsorgen.
Übrigens: Du kannst Marmelade im Glas auch problemlos einfrieren.
Verarbeitung von Marmelade
Für viele ist Marmelade ein beliebter Brotaufstrich, egal ob selbstgemacht oder gekauft. Lecker schmeckt sie auch auf Pfannkuchen, zu Reibekuchen oder im morgendlichen Müsli. Marmeladen und Konfitüren verfeinern Desserts und Kuchen, etwa sahnige Biskuitrollen mit Marmeladenschicht. Zu Weihnachten punktet Marmelade als Füllung in Plätzchenrezepten. Besonders beliebt sind Spitzbuben, auch als Linzer Plätzchen bekannt. Zur Karnevals- bzw. Faschingszeit locken frische Krapfen mit der fruchtigen Füllung.
Wenn du Marmelade selbst kochen willst, findest du unzählige Marmeladen-Rezepte, etwa mit Kiwi, Ananas oder Banane.Köstlich sind auch herzhafte Chutneys, die mit Zwiebeln verfeinert oder aus Tomaten gekocht werden. Sie schmecken nicht nur als Brotaufstrich, sondern verleihen auch Burgern, Sandwiches oder Fleischgerichten mit ihrem süß-sauer-pikanten Aroma einen besonderen Kick.
Herkunft und Geschichte von Marmelade
Auf die Idee, Früchte durch Einkochen zu konservieren, kam man bereits in der Antike. 1937 wurden bei Ausgrabungen römische Tongefäße mit Rückständen einer marmeladenähnlichen Substanz aus Zwetschgen gefunden.
Im Mittelalterkochte man ebenfalls Früchte mit hoher Zuckerkonzentration ein. Diese Marmeladen wurden vor allem für medizinische Zwecke verwendet, da Zuckerrohr teuer war. Im England des 16. Jahrhunderts galt Marmelade aus Bitterorangen als Delikatesse der Oberschicht.
Ab dem 17. Jahrhundert verbreitete sich das Einkochen verschiedener Früchte immer weiter über ganz Europa. Zucker wurde immer erschwinglicher, und ab dem 19. Jahrhundert begannen die ersten Unternehmen, Marmelade industriell herzustellen. Seitdem ist sie ein fester Bestandteil der Frühstückskultur.