Hühnereier – vielseitige Eiweißlieferanten
Wer tierische Lebensmittel isst,hat sie fast immer auf Vorrat: Hühnereier sind die Basis zahlreicher anderer Lebensmittel und Speisen.Gerade zum Frühstück ist ein gekochtes Ei ein echter Klassiker. Doch woran erkennst du, ob Hühnereier noch frisch sind? Und was ist der Unterschied zwischen braunen und weißen Eiern?
Themen auf dieser Seite
- Was sind Hühnereier?
- Herkunft und Geschichte von Hühnereiern
- Freiland-, Bio- oder Bodenhaltung: Wo liegen die Unterschiede?
- Was bedeutet der Code auf dem Ei?
- Gut zu wissen
- Welche Arten von Hühnereiern gibt es?
- Nährstoffe: Wie gesund ist ein Hühnerei?
- Lagerung und Haltbarkeit von Hühnereiern
- Wie finde ich heraus, ob ein Ei noch gut ist?
- Zubereitung von Hühnereiern
- Eier kochen – wie lange dauert es, bis ein Ei gar ist?
- Köstliche Rezepte mit Hühnereiern
Was sind Hühnereier?
Seit Tausenden von Jahren werden Hühner weltweit von Menschen domestiziert –auch wegen ihrer schmackhaften Hühnereier. Sie sind ein vielseitiges Grundnahrungsmitteln voller wichtiger Nährstoffe.
Ein Hühnerei besteht aus einer harten braunen oder weißen Schale, die wenige Millimeter dick und relativ stoßempfindlich ist. Im Inneren befindet sich flüssiges Eiklar sowie der gelbe bis orangefarbene Dotter.
Der Geschmack von Eiern ist relativ neutral. Beeinflusst wird er durch das Futter, das die Hühner erhalten. Bei uns kommen Hühnereier vor allem gekocht oder verarbeitet auf den Tisch– schließlich sind sie die Basis vieler Speisen und Backwaren, da sie eine gute Bindefähigkeit besitzen.
Herkunft und Geschichte von Hühnereiern
Die Frage, was zuerst kam – das Huhn oder das Ei –, beschäftigt bereits Generationen. Fakt ist allerdings:Hühner stammen aus Asien undwerden bereits seit 8.000 Jahren domestiziert. Von dort aus verbreiteten sich Hühner bis nach Europa, wo sie vor etwa 2.500 Jahren ein weit verbreitetes Nutztier wurden.
Viele Menschen hielten Hühner auf dem eigenen Hof oder im Haus. Die Legehennenhaltung, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich erst im 19. und 20. Jahrhundert. Seit den 1950er-Jahren werden Hühner gezielt als Legehennen gezüchtet und es gibt inzwischen rund 150 verschiedene Rassen. Dank vieler Tierschutzorganisationen wird in Europa immer mehr auf eine artgerechte Haltung der Tiere geachtet.
Freiland-, Bio- oder Bodenhaltung: Wo liegen die Unterschiede?
Legehennen werden weltweit in großen Zuchtbetrieben und auf Bauernhöfen gehalten, wobei in Deutschland zwischen drei großen Haltungsformen unterschieden werden kann: der Bodenhaltung, der Freilandhaltung und der ökologischen Haltung.
Die meisten Hühnereier im Handel stammen aus Bodenhaltung. Dabei werden die Tiere in großen Hallen gehalten und bekommen keinen Auslauf im Freien. Es wird aber auf eine artgerechte Haltung und genug Platz für die Tiere geachtet.Käfighaltung ist in Deutschland verboten, in anderen Ländern allerdings immer noch zugelassen.
Bei der Freilandhaltung und ökologischen Haltung erhalten die Legehennen Auslauf im Freien. In ökologischen Betrieben bekommen die Hühner außerdem Bio-Futter, zum Beispiel Leinsamen aus biologischem Anbau.
Was bedeutet der Code auf dem Ei?
Woher ein Ei stammt, erkennst du innerhalb der EU am sogenannten Erzeugercode. Ein Beispiel:
0-DE-0912345
- Die erste Ziffer verweist auf das Haltungssystem: 0 steht für ökologische Haltung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 würde auf Käfighaltung schließen lassen.
- Darauf folgt die Angabe zum Erzeugerland. DE kennzeichnet Eier aus Deutschland, AT würde für Österreich stehen und NL für die Niederlande.
- Die siebenstellige Nummer am Ende des Codes gibt an, von welchem Erzeugerbetrieb das Hühnerei stammt. Die ersten beiden Stellen stehen für das Bundesland, zum Beispiel 09 für Bayern. Die letzten fünf Ziffern beziehen sich auf die Betriebs- und Stallnummer.
Verkauft werden Eier in der Regel in einem entsprechenden Eierkarton, auf dem manchmal auch Angaben zur Haltung der Hühner und dem verwendeten Futter gemacht werden. Außerdem wird dort die Größe der Eier (S, M, L oder XL) vermerkt.
Gut zu wissen
Hühnereier werden in zwei Güteklassen unterteilt: A und B. Als Nahrungsmittel dürfen lediglich Eier der Klasse A verkauft werden. B-Ware wird hingegen an die Industrie verkauft und zum Beispiel zu Kosmetika weiterverarbeitet.
Welche Arten von Hühnereiern gibt es?
Hühnereier gibt es in zwei Farben: braun und weiß. Doch hat die Farbe auch einen Einfluss auf den Geschmack? Nein. Der Geschmack wird vielmehr vom Futter beeinflusst, das die Tiere erhalten.
Die Eierfarbe wird hingegen von der jeweiligen Hühnerrasse bestimmt: Die Schalendrüse im Legedarm bestimmterRassen produziert Pigmente aus dem Blutfarbstoff Hämoglobin. Das sorgt für eine braune Farbe – und die meisten Legehennen in Deutschland produzieren braune Eier. Qualitativ sind sie nicht besser oder schlechter als weiße Eier.
Das Hühnerfutter ist für die Farbe des Dotters verantwortlich: Je mehr rote Pigmente im Futter enthalten sind, umso dunkler und orangefarbener ist das Dotter. Bio-Eier haben hingegen ein gelbes Dotter, da natürliches Futter frei von synthetischen roten Pigmenten ist.
Nährstoffe: Wie gesund ist ein Hühnerei?
Hühnereier sind eine sehr gute Quelle für tierisches Eiweiß und Fett, weshalb sie trotz geringer Kohlenhydrate langesattmachen. Der Verzehr kommt auch deinen Zähnen und Knochen zugute, denn sie sind reich an wertvollem Calcium. Außerdem punkten sie mit viel mit Kalium, sowie mit Eisen und Magnesium.
Weitere wichtige Nährstoffe in Eiern sind Zink, Natrium, Kupfer, Phosphor, Schwefel, Jod und Mangan. Zudem enthalten Eier Vitamin B12, Folsäure und Biotin.Da Hühnereier allerdings reich an Cholesterin sind, solltest du vorsichtig sein, wenn du an einem hohen Cholesterinspiegel leidest.
Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100 g Hühnerei, unverarbeitet
Nährstoffe, gekocht | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 154 kcal |
Kohlenhydrate | 0,5 g |
Eiweiß | 13 g |
Fett | 11 g |
Cholesterin | 396 mg |
Calcium | 55 mg |
Kalium | 125 mg |
Lagerung und Haltbarkeit von Hühnereiern
Frische Hühnereier können direkt nach dem Legedatum bis zu 18 Tage bei Zimmertemperatur gelagert werden, solange sie möglichst luftdicht verpacktwerden. Danach sollten sie in den Kühlschrank wandern.Dem Gesetz nach dürfenEier bis zu 21 Tage nach dem Legen verkauft werden, daher sollte man sie zur Sicherheit lieber direkt im Kühlschrank aufbewahren. Dort halten sie sich, je nach Frische, eine bis drei Wochen.
Wie finde ich heraus, ob ein Ei noch gut ist?
Der folgende Trick kann dir einen Anhaltspunkt liefern: Füll ein Glas mit Wasser und lege dein Hühnerei hinein. Geht es unter, ist es vermutlich noch frisch. Steht das Ei komplett senkrecht, ist es vermutlich zwei bis drei Wochen alt. Schwimmt es an der Oberfläche, ist das ein Anzeichen, dass es bereits verdorben ist.
Zubereitung von Hühnereiern
Hühnereier sind unglaublich vielseitig: Sie lassen sich kochen, braten, frittieren, pochieren und zum Binden von Soßen verwenden. Beim Backen sorgensie als Grundzutatdafür, dass der Teig die gewünschte Konsistenz erhält.
Zum Sonntagsfrühstück gehört für viele ein köstliches Frühstücksei. Doch auch Rührei, Omelette, Spiegelei oder pochiertes Ei, das in Essigwasser zubereitet wird, sind echte Frühstücksklassiker.
Als Hauptmahlzeit kombiniert man in Deutschland Spiegelei mit Rahmspinat und Fleisch, während man es in Asien vielerortsüber gebratenem Reis oder Nudeln serviert. Beliebt ist außerdem Eiersalat, für den es die unterschiedlichsten Rezepte gibt. Hartgekochtes Ei ist in Scheiben geschnitten auch ein beliebter Belag für Brot, Sandwiches oder Wraps. Eier sind außerdem die Basis vieler Saucen, Dips und Desserts.
Eier kochen – wie lange dauert es, bis ein Ei gar ist?
Bei der idealen Konsistenz eines gekochten Frühstückseis scheiden sich die Geister. Ob weich- oder hartgekocht, entscheidend ist die Kochzeit:
- Flüssiger Dotter: 4 bis 5 Minuten
- Weicher Dotter: 6 bis 7 Minuten
- Fester Dotter: nach etwa 10 Minuten
Um zu verhindern, dass dein Ei beim Kochen im heißen Wasser oder Eierkocher platzt, kannst du es an der bauchigen Seite anpiksen. Wenn du es im Kühlschrank aufbewahrst, empfiehlt es sich außerdem, dein Hühnerei kurz unter warmem Wasser abzuspülen. Dadurch beugst du einem Temperaturschock vor.
Nach dem Kochen solltest du dein Ei unter kaltem Wasser abschrecken. So lässt es sich leichter pellen.