Bienenhonig – das süße Naturprodukt

Bienenhonig wird auf ein Toast mit Butter geschmiert.

Bienenhonig ist ein Klassiker auf dem Frühstückstisch und in der Küche: Rund ein Kilo verzehrt jeder Deutsche davon im Jahr. Honig wird seit jeher nicht nur wegen seiner Süße geliebt, sondern auch als Heilmittel geschätzt.Aber was ist eigentlich derUnterschied zwischen Blüten- und Waldhonig? Wie wird Honig hergestellt und wie gesund ist das Naturprodukt wirklich? 

Was ist Bienenhonig?

Bienenhonig wird von Bienen aus Blütennektar oder Honigtauals Nahrungsvorrat gewonnen und in Wabenangelegt. Das reine Naturprodukt ist bekannt für seinen süßen Geschmack. Es enthält eine Reihe von Mineralien und Vitaminen sowie Enzyme, Antioxidantien und Aminosäuren, deren Anteil je nach Sorte variiert.  

Herkunft und Geschichte von Bienenhonig

Bienenhonig gehört zu denältesten Lebensmittelnüberhaupt. Forscher gehen davon aus, dass schon Menschen in der Steinzeit, also vor rund 12.000 Jahren, Honig sammelten und verzehrten. Im Alten Ägypten galt das süße Gold als die „Speise der Götter“ und besonders wertvoll. Ein Teil ihres Lohns wurde Arbeitern deshalb in Honig ausgezahlt.   

Schnell lernte der Mensch, dass er das Bienenerzeugnis nicht nur sammeln, sondern die emsigen Tiere selbst halten kann. Aus Anatolien gibt es Aufzeichnungen, die die Imkerei in der Region vor 7.000 Jahren belegen.Lange Zeitwar Honig das einzig bekannte Süßungsmittel. Neben seiner Funktion als Lebensmittel wird Bienenhonig seit Jahrtausenden als pflanzliches Heilmittel verwendet. 

Heute findet Honig hauptsächlich als Lebensmittel Verwendung. Der in Deutschlandproduzierte Bienenhonig deckt nur etwa ein Drittel des landesweiten Bedarfs.Der Rest wird aus Ländern wie Mexiko, Argentinien oder der Ukraine importiert.Deutscher Honigunterliegt der Honigverordnung. Sie legt unter anderem fest, dass der Wassergehaltvon Bienenhonig nicht mehr als 20 Prozent betragen darf und dass ihm keine honigfremden Lebensmittel beigemischt wurden. Wenn du deutschen Honig kaufst, kannst du also sicher sein, dass es sich um ein reines Naturprodukt handelt. 

Herstellung von Bienenhonig

Honig ist eigentlich derWintervorratder Bienen. Die fleißigen Insekten sammeln Nektar auf Pflanzenblütenund Honigtau in Wäldern. Mit ihrem kleinen Rüssel saugen sie ihn in ihren „Honigmagen“, wo er mit Enzymen angereichert wird. Anschließend wird er an andere Bienen weitergegeben, die den Honig in dieWaben einlagern. Dort fermentiert und reift er und büßt einen Teil seines Wassers ein. Beträgt der Wassergehalt rund 20 Prozent, verschließen die Bienen die Waben.  

Für die Imker:innenist dies das Zeichen, dass der Honig reif ist – Zeit, ihn zu schleudern. Dazu werden die Wabenrahmenentdeckelt und in eine Zentrifugegelegt, die sogenannte Honigschleuder.Darin drehen die Wabenrahmen ein paar Runden,sodass der Honig aus den Waben fließt. Anschließend wird er mehrmals gesiebt und dabei Wachsteilchen entfernt, sodass nur das reine Endprodukt im Glas landet. Die Honigsaison dauert von Mai bis August. Gelegentlich wird auch im September noch geerntet. Die Mehrzahl der Honigsorten wird jedoch schon im Juli geschleudert. Dabei darf die Temperatur des Bienenstocks nicht überschritten werden. 

Welche Sorten Bienenhonig gibt es?

Es gibt unzählige SortenBienenhonig, die sich alle in Farbe, Konsistenz und Geschmack unterscheiden. Von der Herstellung ausgehend, lässt sich Honig in Blütenhonig und Waldhonigunterteilen. 

Blütenhonig

Als Blütenhonig bezeichnet man Honig, den die Bienen aus den Pollen und dem Nektar von Pflanzenblüten gewinnen. Dabei konzentriert sich ein Bienenvolk auf das Sammeln von einer einzigen Pflanzenart. Bekannte sortenreine Blütenhonige sind zum Beispiel:

  • Lavendelhonig
  • Kleehonig
  • Akazienhonig
  • Lindenhonig
  • Rapshonig

Eine Besonderheit unter den Blütenhonigen ist der Heidehonig. Ihn sammeln die Bienen von den Blüten der Heidepflanze. Aufgrund bestimmter Eiweißstoffe, die er enthält, hat er eine geleeartige Konsistenz. Für Imker:innen ist er deshalb nicht leicht zu ernten und wird daher oft in Wabenstücken angeboten. Sein Geschmack ist sehr intensiv und würzig-herb.

Ein nicht sortenreiner Blütenhonig ist der Frühtrachthonig. So bezeichnet man den Honig aus den ersten Frühblühern des Jahres, also Obstblüten, Löwenzahn, Krokusse, Raps und weiteren Pflanzen. Er ist meist angenehm mild im Geschmack und die erste Ernte unter den Blütenhonigen.

Waldhonig

Waldhonigstellen die Bienen nichtaus Blütennektar her, sondernaus den zuckerhaltigen Ausscheidungen pflanzensaugender Insekten wie Blattläusen. Diese Honigtau genannten Sekretefinden sich hauptsächlich auf Waldbäumen wie Tannen, Fichten und Eichen. Waldhonig hat eine dunklere Farbe als der helle Blütenhonig und ist im Geschmack etwas würziger, oft mit einer malzigen Note. Auch die Konsistenz unterscheidet sich: So ist Waldhonig oft etwas fester, bleibt jedoch insgesamt länger flüssig als Blütenhonig, der aufgrund seines höherenFructosegehalts schneller kristallisiert. 

Bekannte Waldhonig-Sorten sindTannenhonig und Fichtenhonig. Vor allem den Tannenhonig schätzen Honigkenner wegen seinerdunkelbraunen bis grünschwarzen Farbe und seines aromatischen Geschmacks mitcharakteristischer Tannennote. Da er besonders reich an ätherischen Ölen ist, wird ihm eine wohltuende Wirkung bei Bronchialerkrankungen nachgesagt. 

Nährstoffe: Wie gesund ist Bienenhonig?

Bienenhonig besteht fast ausschließlich aus Zucker. Daher ist er reich an Kohlenhydraten und Kalorien. Zu rund 40 Prozent besteht er aus Fructose und zu etwa 30 Prozent aus Glucose, in geringerer Menge sind auch Saccharose und andere Kohlenhydrate enthalten. Im Gegensatz zum normalem Haushaltszucker enthält Bienenhonig aber zusätzlich viele Vitamine und Mineralstoffe.

Das sind unter anderem Magnesium, Natrium, Kalium, und Calcium. Unter den im Honig enthaltenen Vitaminen sind besonders Vitamin K und Vitamin C erwähnenswert. Als gesundheitsfördernd werden auch die im Honig nachgewiesenen, für den Stoffwechsel unverzichtbaren Aminosäuren sowie antibakteriell wirkende Antioxidantien angesehen.

Dennoch sollten gesunde Erwachsene wegen des hohen Zuckergehalts nicht mehr als drei Esslöffel am Tag zu sich nehmen. Für Kinder im ersten Lebensjahr ist Honig ganz tabu. Das liegt daran, dass er in seltenen Fällen Botulismus-Bakterien enthalten kann, deren Stoffwechselprodukte Vergiftungserscheinungen bei Babys hervorrufen können. Schwangere können Bienenhonig dagegen bedenkenlos verzehren.

Gut zu wissen

Waldhonig enthält höhere Mengen Mineralstoffe und Spurenelemente als Blütenhonig. Daher wird er besonders häufig zur Linderung bei Erkältungsbeschwerden oder Entzündungen empfohlen.Das bei Halsschmerzen beliebte Hausmittel heiße Milch mit Honig sollte allerdings nicht auf über 40 Grad erhitzt werden, denn die im Honig enthaltenen Nährstoffe sind hitzeempfindlich. 

Nährwerttabelle: Nährwerte pro 100 g

Nährstoff 

Nährwerte pro 100g 

Energie 

320kcal 

Kohlenhydrate 

79g 

Eiweiß 

0g 

Fett 

0g 

Ballaststoffe 

1,3g 

Magnesium 

3mg 

Kalium 

33mg 

Kalzium 

5mg 

Vitamin K 

18,8µg 

Vitamin C 

1,1mg 

Lagerung und Haltbarkeit von Bienenhonig

Reiner Bienenhonig ist wegen seines hohen Zuckergehalts praktisch unbegrenzt haltbar. Zwar wird die Haltbarkeit von abgefülltem Honig im Supermarkt grundsätzlich mit zwei Jahren angegeben – dies ist aber eher eine Herstellerempfehlung und kein Verfallsdatum. Wird der Honiglichtgeschützt und trocken in einem verschlossenen Gefäß aufbewahrt, zum Beispiel im Küchenschrank, kannst du ihn für Jahre genießen. Aufpassen musst du nur, dass keine Brotkrümel oder Butterrestehineingelangen, die im Honig schimmeln können.  

Sollte der Honig malkristallisieren, ist das übrigens kein Manko: Der Honig büßt deshalb nichts an Geschmack oder Qualität ein. Wenn du ihn im Glas kurz im Wasserbad erhitzt, lösen sich die Zuckerkristalle wieder auf. 

Wie kann man Bienenhonig in der Küche verwenden?

Honig wird gern als natürliches Süßungsmittel in Kaffee, Tee und Smoothies verwendet. Zum Frühstück ist er als Brotaufstrich, als süßes Toppingauf Joghurt und Quark,Müslioder Porridgebeliebt. Auch beim Backen ist Honig eine unverzichtbare Zutat. Lebkuchen hätten ohne ihn nicht ihren unverwechselbaren Geschmack, genau wieMuffins, Haferkekse oder auch knuspriges Granola.In der Dessertküche kommt Honig etwa bei in der Pfanne karamellisierten Bananen zum Einsatz oder gibtEnergy Balls und weiteren gesunden Snacksihre Süße. 

Auch mit herzhaften Gerichten harmoniert Bienenhonig wunderbar. Du kannst Feta oder Ziegenkäsedamit karamellisierenund mit grünem Salat servieren. Auch Soßen und Dressings, etwa die klassische Honig-Senf-Vinaigrette, verfeinert das Naturprodukt. Beim Gemüse bilden Karotten und Honig ein unschlagbares Team. Seine Süße gleicht den erdigen Geschmack der Möhren aus und bringt ihre natürliche Süße zur Geltung, wodurch eine köstliche Geschmackskombination entsteht. 

Köstliche Rezepte mit Bienenhonig

Junge Karotten mit Honig
  • Vegetarisch
15min
Mittel
Honig-Senf-Lachs mit grünem Spargel
  • Low Carb
  • Glutenfrei
  • Kalorienarm
1h
Mittel
Bircher Müsli
  • Wenig Zucker
2h 15min
Einfach