Hackfleisch – Infos & Wissenswertes
Die Amerikaner zaubern daraus leckere Frikadellen für den Burger, es ist wichtiger Bestandteil von Spaghetti Bolognese und das Mettbrötchen gäbe es ohne Hackfleisch ebenfalls nicht. Das fein zerkleinerte Fleisch kommt in fast allen Küchen der Welt zum Einsatz. Doch wie entsteht Hackfleisch eigentlich? Welche unterschiedlichen Sorten gibt es? Und wie verarbeitest du es am besten?
Was ist Hackfleisch?
Bei Hackfleisch handelt es sich um das Muskelfleisch von verschiedenen Nutztieren wie Schweinen, Rindern oder auch Puten. Supermärkte bieten in der Regel überwiegend Schweine- oder Rinderhack an. In Deutschland ist auch das gemischte Hackfleisch von beiden Tieren sehr beliebt. Weiteres Hackfleisch stammt zum Beispiel vom Lamm oder Geflügel.
Hack wird grob von Sehnen befreit und danach mit einem Fleischwolf zerkleinert. Das Fleisch darf nur maximal 1 % Salz als weitere Zutat enthalten. Außerdem kann Hackfleisch je nach Sorte auch einfach roh verzehrt werden. In Deutschland hat sich auf diese Weise mit dem Schweinemettbrötchen ein echter Klassiker entwickelt.
Da sich durch das Zerkleinern mit dem Fleischwolf die Fläche des Fleisches vergrößert, ist es allerdings anfällig für Keime. Deshalb hat das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz den korrekten Umgang mit dem frischen Fleischprodukt gesetzlich festgelegt. So müssen Metzger frisches Hack unbedingt am Herstellungstag verkaufen.
Wo genau zum ersten Mal in der Historie wissentlich ein Stück Fleisch zu Hack zerkleinert wurde, ist nicht belegt. Allerdings finden sich im ältesten Kochbuch der Welt, das aus dem Römischen Reich stammt, überlieferte Rezepte, in denen bereits von zerkleinertem Fleisch die Rede war. Das Hackfleisch gehört demnach schon sehr lange zur Geschichte der Menschheit.
Welche Sorten gibt es?
Die Unterscheidungskriterien für Hackfleisch sind so vielfältig wie seine Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Es unterscheidet sich in der Fleischsorte, aber auch in Bezug auf den Fettgehalt und natürlich in der Qualität. Dazu gibt es ein paar weiterverarbeitete Produkte, die aus unterschiedlichen Sorten oder mit bestimmten Techniken hergestellt werden.
Schweinehack
Beim Schweinehack handelt es sich um zerkleinertes Schweinefleisch, das grob entfettet wurde. Laut Gesetzgebung darf der Fettanteil bei dieser Sorte einen Wert von 30 % nicht überschreiten.
Rinderhack
Diese Sorte entsteht aus grob entsehnten Rindfleischstücken. Auch beim Rinderhack gibt es eine Obergrenze für den Fettanteil. Diese liegt bei maximal 20 %, was das Produkt zu einer fettarmen Alternative zum Schweinehack macht.
Gemischtes Hack
Beim gemischten Hack sind Metzger ganz pragmatisch. Sie mischen die beiden beliebtesten Hackfleischsorten und kreieren so einen besonders herzhaften Geschmack. Gemischtes Hack besteht zu gleichen Teilen aus Schweine- und Rindfleisch und darf einen maximalen Fettanteil von 30 % nicht überschreiten.
Thüringer Mett
Das Mett, das in manchen Regionen Deutschlands auch als Hackepeter bekannt ist, besteht traditionell aus Schweinefleisch. Es wird anschließend mit einem Mix aus Salz und anderen Gewürzen verfeinert. Für den charakteristischen Geschmack sorgt die Kombination aus frischen Brötchen, knackigen Zwiebelstücken und einer Portion Hackepeter.
Tatar
Mageres Rinderfilet ist die Hauptzutat von Tatar, das im Handel auch unter den Begriffen Beefsteak-Hack oder Schabefleisch angeboten wird. Mittlerweile werden noch andere magere Stücke vom Rind verwendet. Tatar hat einen maximalen Fettanteil von 6 % und gilt als hochwertiges Fleisch-Produkt.
Lammhackfleisch
Das Hack vom Lamm ist eine Spezialität und überzeugt mit einem charakteristischen Eigengeschmack. Es ist darüber hinaus ein wichtiger Bestandteil der orientalischen Küche. Man findet es im Einzelhandel, beim Fleischer oder zum Beispiel in einem türkischen Supermarkt.
Geflügelhackfleisch
Hack vom Geflügel durfte in Deutschland über einen langen Zeitraum nicht roh verkauft werden. Mittlerweile findest du es aber auch in den Selbstbedienungstheken im Supermarkt. Putenhackfleisch ist eine fettarme undproteinreiche Alternative zu den anderen Hackfleisch-Sorten.
Unabhängig von der Sorte ist Hackfleisch eines der wenigen Lebensmittel, die schnell verarbeitet werden müssen. Frisches Hackfleisch vom Metzger sollte am selben Tag, maximal am Folgetag, zubereitet und gegessen werden. Der Geruch ist dabei ein guter Indikator, um zu überprüfen, ob das Lebensmittel noch frisch ist. Eingeschweißtes Hackfleisch aus den Selbstbedienungstheken im Supermarkt verfügt über ein aufgedrucktes Verbrauchsdatum, das man unter allen Umständen beachten sollte.
Wie wird Hackfleisch zubereitet?
Hackfleisch ist eine flexible Zutat und Bestandteil vieler beliebter Gerichte. Bei der Zubereitung gibt es ein paar Tricks, um den typischen Geschmack und die Konsistenz zu beeinflussen. In der Regel wird Hackfleisch in der Pfanne bröselig angebraten.
Dazu sollte das Hack zunächst kräftig gewürzt und wenige Minuten bei Raumtemperatur gelagert werden. Ist die Grundtemperatur zu kalt, verliert das Fleisch beim Braten seine Farbe und die Konsistenz wird zu fest. In der Pfanne zerfällt es dann ganz automatisch in die kleinen Einzelteile. Hobbyköche können mit dem Kochlöffel aber auch etwas nachhelfen. Das fertige Hackfleisch eignet sich als Bei- oder Einlage für Füllungen, Soßen oderauch als Belag auf der Pizza. Natürlich schmeckt das angebratene Hack auch pur sehr gut.
Wenn das Hackfleisch mit Eiern, Semmelbröseln und Gewürzen vermengt wird, entsteht eine feste Masse, die du in Klöße oder Frikadellen formen kannst. Die Fleischkugeln werden dann einfach in der Pfanne oder in einem Topf angebraten, bis sie vollständig durchgegart sind. Klöße eignen sich ideal als Einlage für Suppen, während Frikadellen entweder auf das Burger-Brötchen wandern oder klassisch mit Kartoffelbrei sowie Erbsen und Möhren genossen werden.
Welche Inhaltsstoffe stecken in Hackfleisch?
Gemischtes Hack liefert dem menschlichen Körper vor allem wertvolle tierische Proteine und Fette. Mit etwa 19 g Eiweiß und 17,6 g Fett auf 100 g eignet sich das Lebensmittel für einen ausgewogenen Lebensstil. Personen, die auf eine Gewichtsreduzierung hinarbeiten, sollten eher zu Tatar oder Geflügelhack greifen, da der niedrige Fettgehalt für eine geringere Kalorienanzahl sorgt.
Außerdem bringt Hackfleisch eine beachtliche Menge Eisen mit. Der Mineralstoff kann positiv auf den körpereigenen Bluthaushalt wirken. Auch Zink ist reichlich im Hack vorhanden. Die wichtigen Vitamine aus der B-Gruppe runden die Nährstoffwerte von Hackfleisch ab.
Beim Kauf von Hackfleisch solltest du jedoch beachten, dass sich die Inhaltstoffe je nach Sorte deutlich unterscheiden können, da der Fettgehalt anders ist oder sich das genutzte Fleisch von Natur aus durch andere Nährstoffe auszeichnet.
Nährstoffe pro 100 g
Kalorien | 220 kcal |
Kohlenhydrate | 0,0 g |
Eiweiß | 17,5 g |
Fett | 17,5 g |
Wassergehalt | 62 g |
Cholesterin | 50,0 mg |
Vitamin A | 10 µg |
Vitamin B1 | 0,3 mg |
Vitamin B12 | 2 µg |
Vitamin B6 | 0,3 mg |
Vitamin E | 0,4 mg |
Eisen | 1,6 mg |
Jod | 4 µg |
Kalium | 200 mg |
Kalzium | 6 mg |
Magnesium | 23 mg |
Schwefel | 180 mg |
Zink | 4 mg |
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