Möhren – Infos & Wissenswertes
Ob im Baby-Brei, als nahrhafter Snack für zwischendurch oder in einem raffinierten Rezept aus der Sterneküche – Möhren sind ein geschätztes Lebensmittel und enorm vielseitig. Sie punkten durch ihren Geschmack und ihren großen Anteil wertvoller Inhaltsstoffe. Doch woher kommt die Möhre eigentlich? Worauf solltest du beim Kauf achten und was steckt wirklich im Wurzelgemüse? Hier erfährst du mehr.
Allgemeine Infos zu Möhren
Möhren haben viele Namen. Je nachdem, wo du in Deutschland lebst, kennst du sie als Karotte, Mohrrübe, Gelbrübe, Rübli oder Wurzel. Dabei handelt es sich aus der botanischen Perspektive aber immer um die Gattung mit dem lateinischen Name Daucus, die zur Familie der sogenannten Doldenblütler gehört. Die Pflanzen sind zweijährig, werden in der Gemüseproduktion jedoch bereits im ersten Jahr geerntet. Denn in der Zeit bilden sich die Blätter und eine Pfahlwurzel, die sich zu einem Speicherorgan verdickt. Genau dieses kommt dann als Karotte ins Gemüseregal.
Woher das Wurzelgemüse stammt, lässt sich nicht exakt zurückverfolgen. Die Wildformen der Möhren ließen sich sowohl in Asien als auch dem südlichen Europa nachweisen. Karotten werden bereits seit Jahrtausenden kultiviert – in Europa gilt das meist orangefarbene Gemüse sogar als eines der ältesten und bekanntesten Lebensmittel. Bereits vor etwa 4.000 Jahren sollen Karotten auf unserem Kontinent angebaut worden sein. Eine Tradition, die sich fortsetzt: In Europa und vor allem in Deutschland nutzen Produzenten riesige Flächen zum Anbau. Auf diese Weise hast du das ganze Jahr über die Möglichkeit, Karotten aus heimischen Betrieben zu kaufen.
Du fragst dich immer noch, welche Bezeichnung nun die passende für das Gemüse ist? Die Produzenten geben Aufschluss, denn sie unterscheiden nach der Ernte zwischen Karotten, die vergleichsweise kurz sind und eine rundliche, dicke Form annehmen, und Möhren, die länglich wachsen und aussehen wie eine Walze, die am Ende spitz zusammenläuft. Im Volksmund werden aber beide Begriffe synonym verwendet.
Welche Möhrensorten gibt es?
Lass dich von den unterschiedlichen Namen nicht täuschen. Es existieren tatsächlich verschiedene Sorten von Möhren auf dem Markt. Dabei unterscheiden Fachleute vor allem anhand des Erntezeitpunkts und der Beschaffenheit des Wurzelgemüses.
Als Erstes kommen die sogenannten Frühmöhren in den Handel. Diese werden im Frühjahr ausgesät und reifen dann bis zu neunzig Tage. Du findest sie im Supermarkt in der Regel als Bund mit intaktem Grün. Je nach Standort heißen diese Karotten auch Fingermöhren.
Von Juni bis September ist Hochsaison für die klassischen Sommermöhren, die mehr Zeit zum Wachsen haben und somit größer und schwerer als die frühen Exemplare sind. Manchmal tragen sie auch den Namen Waschmöhren. Der Grund: Nach der Ernte durch einen mechanischen Roder entfernt dieser das Grün. Die Wurzeln durchlaufen eine maschinelle Waschstraße, werden anhand ihrer Größe sortiert und in Beutel oder Schalen verpackt. Findet eine Verpackung ohne vorherige Reinigung statt, sprechen die Experten von Sandmöhren.
Im Winter entdeckst du vor allem sogenannte Spät- oder Dauermöhren im Ladenregal. Diese dürfen über einen längeren Zeitraum in der Erde wachsen und bringen ein Gewicht zwischen 50 und 150 g auf die Waage. Fachleute sprechen hierbei auch von Lagermöhren.
Pariser Möhren überzeugen hingegen durch ihre mundgerechte Größe. Diese Sorte wird nur etwa 4 cm lang. Frisch bekommst du sie als Bund in der Gemüseabteilung. Der Haupteinsatzbereich sind allerdings Fertiggerichte und Konserven.
Doch du kannst Möhren nicht nur aufgrund des Erntezeitpunkts unterscheiden. Wusstest du zum Beispiel, dass die leuchtende Orangefärbung ursprünglich gar nicht die Norm war? Möhren besitzen nämlich eine enorme Farbvielfalt. Die Urformen waren meist gelb, rot oder violett. Heute kommen diese Farbvarianten wieder in Mode. Die Sorte Purple Haze verfügt zum Beispiel über eine violette Außenhaut und ein orangenes Inneres. Wenn du also etwas Abwechslung auf dem Teller haben möchtest, schau im Laden nach Sorten mit einer anderen Färbung.
Tipps zu Kauf, Lagerung und Verarbeitung
Beim Karottenkauf kannst du knackfrisches Gemüse mit dem bloßen Auge erkennen. Bundmöhren sollten eine feste Konsistenz haben und saftig aussehen. Holzige Stellen deuten auf Verletzungen der Schale hin. Ein Blick auf das Grün zeigt dir zudem, wie lange das Bund schon in der Theke liegt. Macht es einen frischen Eindruck, kannst du zugreifen.
Planst du, deine Möhren vor dem Einsatz in der Küche noch etwas zu lagern, solltest du sie an einem kühlen Ort aufbewahren. Hier bietet sich das Gemüsefach deines Kühlschranks an. Du kannst sie aber auch im Keller platzieren, sofern du dort einen Vorratsraum hast. Das Grün von Bundmöhren kann jedoch schnell verderben. Du solltest es deshalb vor dem Lagern abschneiden.
Bevor du die Möhren zum Kochen nutzt, heißt es: ab unter fließendes Wasser. Selbst an industriell gereinigten Wurzeln haftet immer etwas Sand oder Erde. Außerdem solltest du den Ansatz der Blätter und die Spitze mit einem Messer entfernen. Die Schale ist essbar, aber es bleibt Geschmackssache, ob du das Gemüse schälst oder einfach so verwendest.
In der Küche glänzen Möhren als vielseitige Zutat. In kleinen Stücken eignen sie sich perfekt als Einlage für Suppen, Eintöpfe oder Aufläufe. In Gemüsepfannen überzeugt der leicht süßliche Geschmack und als Ganzes angebraten werden junge Karotten zu einer schmackhaften Beilage zu Fleisch oder Fisch. Auch Hobbybäcker schwören auf Möhren, denn sie verleihen Kuchen ein feines Aroma und eine charakteristische Konsistenz.
Nährstoffe von Möhren
Wenn du ein besonderes Augenmerk auf eine ausgewogene Ernährung legst, sind Möhren interessant für dich: Das Gemüse versorgt den Körper mit einem Mix aus wertvollen Nährstoffen und macht dazu noch ausgesprochen lange satt. Das liegt an den enthaltenen Ballaststoffen, die in weiten Teilen aus dem löslichen Pektin bestehen. Dieser Stoff ist vom Verdauungstrakt leicht zu verarbeiten und unterstützt zudem die Darmfunktion. 100 g Möhren weisen einen Ballaststoffgehalt von 3,6 g auf.
Der zweite große Pluspunkt von Karotten ist der hohe Anteil an Provitamin A beziehungsweise Beta-Carotin. Etwa 7,8 mg stecken in 100 g Karotten. Aus dem Pflanzenstoff stellt der menschliche Körper Vitamin A her. Das Vitamin wirkt sich positiv auf die Zellen aus und stärkt die Augen.
Darüber hinaus sind Karotten kalorienarm, da sie zu fast 90 % aus Wasser bestehen. Der Kalorienwert von 100 g Möhren liegt bei etwa 26 kcal. Dazu kommen nur etwa 2 g Zucker und eine geringe Menge Fett (ca. 0,2 g). Wenn du Gewicht reduzieren möchtest, kannst du also bedenkenlos zum Wurzelgemüse greifen.
Die besten Rezepte mit Möhren
Ob Möhrensuppe, Möhrenkuchen oder Möhrensalat – entdecke die leckersten Rezepte mit Möhren.