Die Erbsenpflanze bildet eine eigene Gattung in der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler. Bei uns kommt sie außerdem unter den Bezeichnungen Garten- oder Speiseerbse vor. Auch wenn die Hülsenfrüchte in Deutschland fester Bestandteil der Kulinarik sind, stammen sie ursprünglich aus einem ganz anderen Teil der Welt. Die Erbse machte sich nämlich vor etwa 9.000 Jahren aus dem Mittleren Osten auf den Weg um den ganzen Planeten. Bis dahin war die Pflanze wohl noch nicht im Fokus der Landwirtschaft. Es ist allerdings überliefert, dass die Hülsenfrüchte bereits vor 4.000 Jahren in China als Nutzpflanze zum Einsatz kamen. Heute können wir uns bestimmte Gerichte ohne die grünen Früchte nicht mehr vorstellen.
Die Pflanzen sind einjährig. Das bedeutet, dass sie einmal wachsen, Früchte tragen und danach eingehen. Die Wuchshöhe beträgt bis zu zwei Meter, manche Pflanzen bleiben aber auch kleiner. Wer Erbsen im eigenen Garten anbauen möchte, sollte ihnen eine Rankhilfe zur Verfügung stellen, um abknickende Stängel zu vermeiden. Nach der Blüte entwickeln sich die Hülsen, die eine Länge von 10 cm erreichen können. Im Inneren der Hülse befinden sich dann die eigentlichen Erbsen. Je nach Sorte können diese unterschiedlich groß sein und eine charakteristische Farbe aufweisen. Ein interessanter Fakt: In der Hülse befinden sich in der Regel nicht mehr als zehn Erbsen.
Wie bei vielen anderen Lebensmitteln auch, haben sich über die Jahre unterschiedliche Erbsensorten entwickelt. Sie unterscheiden sich in Farbe, Größe oder Konsistenz. Weltweit gibt es etwa 250 verschiedene Erbsen. Die Hauptanbaugebiete befinden sich in den USA und Europa. Einige Sorten kommen aber auch aus Südamerika.
Der Name lässt erkennen, wie die feinen Erbsen schmecken: Sie sind sehr süß. Bei den Zuckererbsen, die auch Kaiserschoten genannt werden, kannst du die Hülse mitessen, da sich die sogenannte Pergamenthaut noch nicht gebildet hat. Die Schoten werden gedünstet oder gekocht und bieten sich als wohlschmeckende Beilage für deftige Gerichte an. Vor allem in asiatischen Gerichten hat die Zuckerschote ihren Platz.
Hast du schon einmal Erbsen aus der Dose gegessen? Dabei handelt es sich normalerweise um die sogenannten Markerbsen. Der süßliche Geschmack und die feste Struktur gehen beim Garen nicht verloren. Die Markerbse eignet sich natürlich auch für den frischen Verzehr und als Beilage zu Fleisch oder als Einlage für Suppen.
Die Palerbse findet ebenfalls häufig Verwendung in der Küche. Im Vergleich zur Markerbse ist ihr Stärkegehalt deutlich höher. Deshalb ist der Geschmack der Palerbse weniger süß, dafür verfügt die Hülsenfrucht über eine besonders mehlige Konsistenz.
Hierbei handelt es sich im weitesten Sinne zwar um keine wirkliche Sorte, aber geschälte Erbsen sind begehrt. In Mühlen wird die Außenhaut der Erbsen entfernt, wodurch sie schneller gar werden, weniger Arbeit für den Magen bedeuten und einen süßen Geschmack erhalten. Zerbrechen die Erbsen beim Schälen in Stücke, bezeichnen Experten sie auch als Splittererbsen.
Sie ist zwar eine Hülsenfrucht, aber nicht näher mit der Speiseerbse verwandt. Ursprünglich stammt die Kichererbse aus den wärmeren Gebieten in Mexiko, Spanien oder aus den orientalischen Ländern. Doch auch in Asien oder Australien wird sie angebaut. Kichererbsen schmecken leicht nussig und haben eine zarte Konsistenz. In der Küche können sie als Beilage verwendet werden oder sich mit Gewürzen in einen frischen Salat verwandeln.
Zusätzlich zu den bei uns häufig verwendeten Sorten werden andere Erbsen noch anhand ihrer Farbe unterschieden. Die Farbgebung ist ein Indikator für die Nährstoffe des Bodens, in dem die Erbse gepflanzt wurde, und für die Menge an Sonnenstrahlen, die die Pflanze während des Wachstums bekommt. Die Farbe sagt allerdings nichts über die Kocheigenschaften aus. Dafür ist der Stärkegehalt in der Hülsenfrucht zuständig. Die beiden größten Gruppen sind die gelben und grünen Erbsen. Es gibt aber auch Sorten, die eine graue Färbung besitzen.
Erbsen aller Art zeichnen sich durch einen geringen Fettgehalt und viele wertvolle Proteine aus. Gerade für Menschen, die auf eine fleischlose Ernährung setzen, bietet sich das Gemüse als Eiweißlieferant an. Allerdings solltest du aufpassen, wenn du auf dein Gewicht achtest. Denn Erbsen haben viel Zucker beziehungsweise Kohlenhydrate und dementsprechend auch mehr Kalorien als so manch anderes Grünzeug.
Kalorien | 91 g |
Eiweiß | 6,6 g |
Fett | 0,5 g |
Kohlenhydrate | 12,3 g |
Ballaststoffe | 5 g |
Außerdem machen Erbsen satt und sind dabei leicht bekömmlich. Der füllende Effekt liegt an den reichlich enthaltenen Ballaststoffen. Der Tagesbedarf ist bei Erwachsenen bereits mit etwa 30 g gedeckt, nur 100 g Erbsen liefern dir schon ein Sechsel davon.
Außerdem sind Erbsen eine einfache Art an die wichtigsten Vitamine zu kommen. Die Hülsenfrüchte verfügen über reichlich Vitamin C (25 mg pro 100 g) und versorgen dich mit wichtigen B-Vitaminen wie 2,4 mg Vitamin B3 und 0,7 mg Vitamin B5.
Und das Beste: Vor allem tiefgefrorene Erbsen behalten fast die gesamte Menge an Vitaminen und anderen wertvollen Stoffen, da sie nach der Ernte direkt schockgefrostet werden. Den gleichen Effekt hat das Schockfrosten auf Mineralstoffe und Spurenelemente. Erbsen punkten unter anderem mit Kalium (252 mg) und Kalzium (26 mg) für die Knochen und das Blut sowie mit Eisen (1,5 mg) für den Sauerstofftransport.