Wachteleier: kleine Kunstwerke der Natur
Mit ihrer schwarz gesprenkelten Schale sind Wachteleier zum Essen fast zu hübsch. Aber nur fast – denn die kleinen Eier der Wachtel gelten als Delikatesse. Ihr aromatischer Geschmack und das hübsche Äußere machen sie perfekt für Vorspeisen und Salate. Auch Hauptgerichteund Suppen schmücken Wachteleier als optisches und geschmackliches Highlight. Aber woher kommen Wachteleier? Welche Nährstoffe stecken in den kleinen Eiern, was muss man über ihren Verzehr wissen und was kann man mit Wachteleiern alles machen?
Themen auf dieser Seite
- Was sind Wachteleier?
- Fun Fact
- Herkunft von Wachteln und Wachteleiern
- Seit wann isst man Wachteleier?
- Gut zu wissen
- Nährstoffe: Wie gesund sind Wachteleier?
- Gut zu wissen
- Lagerung und Haltbarkeit von Wachteleiern
- Wie werden Wachteleier zubereitet?
- Gut zu wissen
- Köstliche Rezepte, die du Wachteleiern verfeinern kannst
Was sind Wachteleier?
Wachteleier sind die Eier der Wachtel(Coturnixcoturnix), die in Europasowohl als Wildvogel lebt als auch als Nutztier gehalten wird. Wachteln zählen zu den Hühnervögeln,und genau wie bei ihren Verwandten Haushuhn, Fasan und Perlhuhndienensowohl das Fleisch als auch die Eierder Wachtel dem Menschen schon seit Jahrtausenden als Nahrung. Wachteleier sind relativ klein: ein Ei wiegt nur um die 10 g, etwa ein Fünftel eines Hühnereies. Die kleinen, birnenförmigen Eier haben eineglänzende, dicke Schale mit weißem Untergrund und unregelmäßigen braunen Sprenkeln.Wachteleier schmecken intensiver als Hühnereier, sie haben ein feines, leicht wildartiges Aroma, das sehr gut zu herzhaften Gerichten passt.
Fun Fact
Jedes Wachtelei hat ein einzigartiges Muster. Einige sind stark gesprenkelt, andere haben nur ein paar große Flecken, es gibt auch fast ganz braune und fast ganz weiße Eier. Daher ist es unmöglich, zwei Wachteleier mit genau der gleichen Zeichnung zu finden.
Herkunft von Wachteln und Wachteleiern
Wachteln leben als Wildvögel in ganz Europa sowie in Westasien und in Teilen Afrikas.Archäologische Funde belegen, dass schon die alten Ägypter Wachteleier kannten. In Deutschland gibt es Aufzeichnungen aus dem12. Jahrhundert, in denen Hildegard von Bingen Wachteleier zur Stärkung empfiehlt.
Seit wann isst man Wachteleier?
Die kleinen, rundlichen Vögel mit dem graubraunen Gefieder werden seit jeher wegen ihres feinen Fleisches gejagt. Domestiziert wurden Wachteln aber vermutlich erstim 12. Jahrhundert inJapan. Dort hielt man bestimmte Wachtelarten zunächst als Ziervögelund begann erst einige Jahrhunderte später, sie gezielt für die Fleischproduktion zu züchten.DieWachteleier waren lange Zeit eher ein Nebenprodukt. Erst Anfang des 20. Jahrhundertsbegann man durch die Zucht, gezielt die Legeleistung der Wachteln zu steigern und die Wachteleier zu vermarkten.
In Deutschland werden Wachteln erst seit den 1950er-Jahren gezüchtet.Meist werden auch bei uns die sogenannten Japanwachteln gehalten, die besonders viele Eier legen und schmackhaftes Fleisch liefern. Die Wachteleier, die du im Supermarkt findest, kommen in der Regelaussolchen Zuchtbetrieben.
Gut zu wissen
Wachteleier enthalten im Verhältnis rund 30 % mehr Eigelb als ein Hühnerei. Das erklärt zumindest zum Teil, warum sie intensiver schmecken, da ein Großteil der Fette und Eiweiße im Eigelb steckt.
Nährstoffe: Wie gesund sind Wachteleier?
Wachteleier sind nicht nur eine Delikatesse, sie stecken auch voller Nährstoffe.Genau wie Hühnereier sind auch Wachteleier reich anEiweiß. Die kleinen Eier enthaltengut ein ZehntelFett, das zum großen Teil aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren besteht. Diese sind am Aufbau der Zellwände beteiligt und spielen eine Rolle bei der Regulation des Blutdrucks. Gleichzeitig haben Wachteleier im Verhältnis weniger Cholesterinals Hühnereier.
Bei den Mineralstoffensind es vor allem Calcium, Kalium und Magnesium, die im Wachtelei reichlich vorhanden sind. Calcium ist wichtig für Aufbau und Funktion von Muskeln und Knochen, während Kalium und Magnesium eine Rolle für normale Muskelkontraktionen und die Herzfunktion sowie für die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln spielen. Das Spurenelement Eisen, das ebenfalls im Wachtelei vorkommt, unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen und ist damit wichtig für den Sauerstofftransport im Körper.
Nicht zuletzt enthalten Wachteleier viele Vitamine – unter anderem Vitamin A, das der Körper für die Sehkraft und die Bildung von Immunzellen benötigt und Vitamin B12, das bei der Zellteilung und der Blutbildung eine entscheidende Rolle spielt. Zudem sind acht essenzielle Aminosäurenin den Eiern vorhanden, darunter Methionin, Lysin und Phenolalanin.
Nährwerte pro 100 g (9–10 Wachteleier)
Energie | 155 kcal |
Fett | 11,4 g |
Eiweiß | 13 g |
Kohlenhydrate | 0,8 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Calcium | 64 mg |
Kalium | 132 mg |
Eisen | 3,7 mg |
Vitamin B12 | 1,6 µg |
Gut zu wissen
Wachteleier gelten als gut verträglich für Menschen, die unter einer Hühnereiweiß-Allergie leiden.
Lagerung und Haltbarkeit von Wachteleiern
Wachteleier haben eine deutlich dickere Schale als Hühnereier. Frische Wachteleier sind daher ungekühlt bis zu drei Wochen haltbar.
Wenn du die frisch gekauften Wachteleier im Kühlschrank lagerst, kannst du sie sogar sechs bis acht Wochen aufbewahren.Wenn sie einmal im Kühlschrank waren, solltest du die Eier allerdings nicht mehr für längere Zeit ungekühlt lagern, da die Eihaut durch den Temperaturwechsel durchlässig werden kann. Nimm die Wachteleier am besten erst dann aus dem Kühlschrank, wenn du sie verarbeiten willst.
Gekochte Wachteleierhalten sich ohne Kühlung etwa zwei Tage, gekühlt und in der Schale kannst du sie 5–7 Tage aufbewahren.
Wie werden Wachteleier zubereitet?
Wachteleier sind genauso vielseitig wie Hühnereier und werden ähnlich zubereitet. Gekocht oder gebraten werden sie als Vorspeise oder Snack serviert, zum Beispiel auf Toast oder mit gebratenen Pilzen. Wachsweich gekochte Wachteleier ergänzen Bowls und japanische Ramen-Nudelsuppen. Pochierte Wachteleier sind beliebt zum Brunch oder als Topping für Pasta und Gemüsegerichte.
- Wachteleier kochen: Die Kochzeit von Wachteleiern hängt wie bei Hühnereiern von der gewünschten Festigkeit ab. Zwei Minuten in sprudelnd kochendem Wasser reichen aus, um Wachteleier wachsweich zu kochen. Wenn du hartgekochte Eier möchtest, lässt du sie für etwa vier Minuten kochen.
Wachteleier braten: Da Wachteleier sehr klein sind und eine dicke Schale haben, gehen die hübschen Eigelbe schnell kaputt, wenn du die Eier direkt in die Pfanne schlägst. Um Spiegeleier zu braten, solltest du die Schale daher vorsichtig mit einem Messer öffnen und die Eier in eine Schale gleiten lassen. Anschließend kannst du sie in eine heiße Pfanne geben und von einer Seite braten.
Wachteleier pochieren: Öffne die Eierschale vorsichtig mit einem Messer und gib die Wachteleier einzeln auf einen kleinen Teller. Anschließend kochst du Wasser mit etwas Essig auf und lässt das Wasser leicht simmern. Beim Eier pochieren ist es wichtig, dass das Eiweiß das Eigelb komplett umschließt. Daher solltest du das siedende Wasser mit einem Löffel zu einem Strudel rühren. Das Wachtelei kommt in die Mitte des Strudels und wird für 2-3 Minuten pochiert.
Gut zu wissen
Du kannst Wachteleier genau wie Hühnereier zum Backen verwenden – obwohl sie wegen ihres feinen Geschmacks und ihres Preises dafür eigentlich zu schade sind. Für ein Hühnerei der Größe M benötigst du 5 Wachteleier.