Wachteln – das aromatische Geflügel
Klein, aber oho: Wachteln sind eine echte Delikatesse, deren Fleisch und Eier immer beliebter werden. Das Wachtelfleisch aus der Brust schmeckt vielen Gourmets besonders gut. Doch was ist das Besondere an Wachteln? Und wie bereitest du das edle Geflügel am besten zu?
Was sind Wachteln?
Wachteln sind kleine Hühnervögel, die zur Familie der Fasanenartigen gehören. Sie sind gerade einmal 18 Zentimeter groß und für ihre charakteristischen Federzeichnungen bekannt. Meist stammen sie aus Zuchtstationen, wobei die Japanische Wachtel (Coturnix japonica) zu den beliebtesten Zuchtvögeln dieser Vogelart gehört.
Die hübschen Vögel werden nicht nur wegen ihres Fleischs, sondern auch wegen der kleinen, bunten Wachteleier geschätzt. Sie sind um einiges kleiner als Hühnereier. Sowohl Wachtelfleisch als auch -eier haben einen aromatisch-würzigen Geschmack.
Züchtung von Wachteln
Da Wachteln in freier Wildbahn fast vom Aussterben bedroht sind, dürfen sie in Deutschland ausschließlich gezüchtet und nicht gejagt werden. Dabei sind sie in Aufzucht bereits ab der sechsten Lebenswoche schlachtreif. Die Männchen erreichen zwischen der 10. und der 24. Woche ihre volle Potenz, während die Weibchen ab der 6. Lebenswoche mit dem Eierlegen beginnen.
Welche Arten von Wachteln gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Wachteln, wobei für die kommerzielle Geflügelzucht vor allem die folgenden vier eine Rolle spielen:
- Japanische Wachtel (Coturnix japonica): Diese Art stammt ursprünglich aus Ostasien und ist eine der häufigsten Arten in der kommerziellen Geflügelhaltung. Das liegt unter anderem daran, dass sie besonders viele Eier legen.
- Europäische Wachtel (Coturnix coturnix): Diese Art ist in Europa heimisch und wird hierzulande neben der Japanischen Wachtel vielerorts gezüchtet.
- Kalifornische Schopfwachtel (Callipepla californica): Diese Wachtelart ist in Nordamerika beheimatet, insbesondere im Westen der USA und in Teilen Mexikos.
- Schuppenwachtel (Excalfactoria chinensis): Oft wird diese Art auch als Chinesische Wachtel bezeichnet. Sie lebt vor allem in Ostasien, wo sie sowohl in freier Wildbahn vorkommt als auch gezüchtet wird.
Wie gesund sind Wachteln?
Das Delikatessgeflügel strotzt nur so vor wertvollem Eiweiß, das unter anderem für den Aufbau und die Reparatur von Muskeln und Zellen essenziell ist. Außerdem ist das zarte Fleisch der Vögel im Vergleich zu anderen Fleischsorten äußerst mager und enthält sehr wenig Fett.
Nährstofftechnisch punktet Wachtelfleisch mit viel Eisen, einem der wichtigsten Spurenelemente. Sowohl das Fleisch als auch Wachteleier sind zudem reich an B-Vitaminen, die an verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Die Wachteleier enthalten außerdem viel Kalium.
Nährwerte pro 100 g Wachtelfleisch
Nährwerte | Nährstoffe pro 100 g |
Kalorien | 175 kcal |
Kohlenhydrate | 0 g |
Eiweiß | 22 g |
Fett | 10 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Eisen | 3.970 µg |
Zubereitung von Wachteln
Wachtelfleisch und -eier sind von Natur aus sehr aromatisch, daher reichen etwas Salz und Pfeffer meist aus, um ihren besonderen Geschmack zu unterstreichen. Eine ganze Wachtel gelingt am besten im Ofen, wobei die Tiere gerne gefüllt werden – in Frankreich mit Trüffeln oder Gänseleber.
Die Keulen der kleinen Hühnervögel geben recht wenig Fleisch her, doch die Brust eignet sich hervorragend zum Anbraten oder Grillen. Aber aufpassen: Wachtelbrüstchen werden schnell trocken. Dazu passt am besten Gemüse, gern mit Äpfeln verfeinert.
Wachteleiersind relativ klein, aber aromatisch – und daher super als Spiegelei oder gekochtes Ei. Die Innenhaut der Eier sitzt recht fest an der Schale, deshalb öffnest du sie am besten mit einem Messer.
Lagerung und Haltbarkeit von Wachteln
Beim Kauf von Wachtelfleisch solltest du unbedingt darauf achten, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Das Fleisch verdirbt recht schnell und sollte nicht länger als 1 bis 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Im Gefrierfach hält es sich um die 4 Monate. Wachteleier halten sich im Kühlschrank zwischen 3 bis 4 Wochen.
Herkunft und Geschichte von Wachteln
Die Geschichte der Wachtel als domestiziertes Tier reicht bis in die Antike. Bereits im alten Ägypten waren die kleinen Hühnervögel bekannt und wurden als Haustiere gehalten. In Japan fing man vor über 1.000 Jahren an, Wachteln wegen ihres Fleischs und der Wachteleier zu züchten.
Im Mittelalter war die Haltung von Wachteln auch in Europa beliebt – vor allem in Klöstern und Adelshäusern. Heutzutage werden die kleinen Vögel mit dem hübschen Gefieder nicht nur in Zuchtstationen gehalten, sondern auch in Volieren und Kleintierställen als Haustiere.