Bei Cholesterin handelt es sich um einen Alkohol aus der Gruppe der Fette. Was die meisten nicht wissen: Es spielt eine wichtige Rolle in unserem Körper. So ist es beispielsweise Baustein von vielen Hormonen. Zu etwa 60-70 Prozent stellt der Körper Cholesterin selbst her. Der Rest wird über die Nahrung zugeführt. Cholesterin ist nicht wasserlöslich. Um in die Zellen zu gelangen, muss es sich mit wasserlöslichen Eiweißen zu Lipoproteinen verbinden. Je nach Zusammensetzung (Fett- und Eiweißanteil) werden die Lipoproteine in verschiedene Kategorien eingeteilt, die im Körper unterschiedliche Aufgaben erfüllen: HDL, LDL und VLDL.
Umgangssprachlich wird HDL als gutes Cholesterin und LDL als böses Cholesterin bezeichnet. Denn HDL-Cholesterin transportiert Cholesterin in die Leber – auch wenn es schon in Gefäßwände eingelagert ist. Ein hoher Anteil an HDL-Cholesterin ist deswegen gut. LDL-Cholesterin dagegen setzt sich als Ablagerung an die Gefäßwände, wenn der Anteil im Blut zu hoch ist. Diese Ablagerungen können zu Gefäßverengungen führen.
Cholesterin ist nicht nur das Schreckgespenst, das viele mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung bringen. In erster Linie handelt es sich um einen Stoff, der im Körper wichtige Funktionen übernimmt. Es ist zum Beispiel ein notwendiger Bestandteil von Körperzellen und hilft bei der Reparatur von geschädigten Zellwänden. Es wird außerdem zur Herstellung von Hormonen wie Östrogen (weibliches Geschlechtshormon) sowie Testosteron (männliches Geschlechtshormon) benötigt. Auch die Produktion von Vitamin D sowie Gallensäure würde ohne Cholesterin nicht stattfinden.
So wichtig Cholesterin für den Körper auch ist, befindet sich davon zu viel im Blut, kann das das Risiko für Gefäßverkalkung erhöhen. Als Folge davon erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Doch wann ist der Cholesterinwert zu hoch? Bestimmt werden dafür der Gesamtcholestinwert sowie LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin. Die folgenden Werte sind wünschenswert:
Cholesterinwerte sind meist bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus, einigen Lebererkrankungen, angeborenen Fettstoffwechselstörungen, einer Unterfunktion der Schilddrüse sowie starkem Übergewicht erhöht.
Der Cholesterinwert wird mithilfe einer Blutprobe bestimmt. Hier ein kleiner Tipp: Um die Werte nicht zu verfälschen, solltest du am Tag vor der Blutabnahme nicht zu fettig essen und auf Alkohol verzichten. Da der Gesamtcholesterinwert allein nicht aussagekräftig ist, werden in der Regel auch LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin ermittelt. Der Arzt beurteilt diese drei Werte gemeinsam und errechnet auch das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin. Der Wert sollte im besten Fall kleiner als 2 sein, mindestens aber unter 3 liegen.
Gut zu wissen: Das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin ist wichtiger für die Gesundheit als der Gesamtcholesterinwert.
Lange Zeit ging die Wissenschaft davon aus, dass eine fettreiche Ernährung mit einem erhöhten Cholesterinspiegel einhergeht. Bei erhöhten Cholesterinwerten wurden deswegen als erste Maßnahme tierische Fette vom Speiseplan gestrichen wie Eier, Wurst und Käse. Studien haben jedoch gezeigt, dass der Körper sich anpasst und weniger Cholesterin produziert, wenn wir viele tierische Fette und damit Cholesterin mit der Nahrung aufnehmen.
Gut zu wissen: Wir nehmen im Durchschnitt 300-500 mg Cholesterin mit der Nahrung auf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine maximale Menge von nur 300 mg.
Wie groß der Einfluss der Ernährung auf den Cholesterinspiegel ist, ist nicht abschließend geklärt. Fest steht aber, dass die aufgenommene Fettmenge von Bedeutung ist und speziell gesättigte Fettsäuren schlecht sind. Gesättigte Fettsäuren stecken vor allen Dingen in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst oder Milchprodukten. Reich an ungesättigten Fettsäuren sind Öle, Nüsse oder Samen und Kerne.
Cholesterin steckt in tierischen Fetten. Hühnereier sind besonders cholesterinreich, genau wie Innereien, fettreicher Fisch wie Aal sowie Butter. Pflanzliche Lebensmittel dagegen sind frei von Cholesterin.
Lebensmittel | Cholesteringehalt pro 100 g | Lebensmittel | Cholesteringehalt pro 100 g |
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Hühnerei | 400 mg | Innereien | 200-500 mg |
Eigelb | 1260 mg | Lamm, Brust | 75 mg |
Butter | 220 mg | Speck | 76 mg |
Mascarpone | 120 mg | Entenbrust | 100 mg |
Camembert, Doppelrahmstufe | 112 mg | Leberwurst | 175 mg |
Greyerzer | 83 mg | Aal | 165 mg |
Um einen hohen Cholesterinspiegel zu senken, sollten nach Absprache mit dem Arzt verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Eine ausgewogene Ernährung spielt dabei nur eine Teilrolle. Sie orientiert sich an den 10 Regeln der DGE für eine gesunde Ernährung. Die folgenden Tipps können helfen:
Neben der Ernährung kann mehr Bewegung dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Bleiben die Werte weiterhin zu hoch, helfen cholesterinsenkende Medikamente.