Jod – Infos & Wissenswertes
Das Spurenelement Jod ist insbesondere für die Schilddrüse von großer Bedeutung. Wie viel du täglich zu dir nehmen solltest und welche Lebensmittel ideal sind, um den Bedarf durch die Ernährung zu decken, erfährst du hier.
Themen auf dieser Seite
- Was ist Jod?
- Welche Aufgaben hat Jod im Körper?
- Wie viel Jod sollte man am Tag zu sich nehmen?
- Gut zu wissen
- Wie äußert sich ein Jodmangel?
- Wie äußert sich ein Jodüberschuss?
- Gut zu wissen
- Welche Lebensmittel sind besonders reich an Jod?
- Jodhaltige Lebensmittel
- Gut zu wissen
- Wie sieht die Jodversorgung weltweit und insbesondere in Deutschland aus?
- Ernährungstipps, um den täglichen Jodbedarf zu decken
- Jodreiche Rezepte
Was ist Jod?
Wie die Eingliederung in die Spurenelemente schon andeutet, kommt der Mineralstoff Jod in nur sehr geringen Mengen im menschlichen Körper vor, z. B. in der Schilddrüse, den Muskeln, der Haut und dem Körperfett. Jod ist essentiell und muss demnach in ausreichender Menge über die Nahrung zugeführt werden. Wie viel jedoch ausreichend ist und welche Mengen wiederum zu viel sind, ist bei Jod ein vergleichsweise schmaler Grad.
Welche Aufgaben hat Jod im Körper?
Jod ist ein lebenswichtiger Baustein für die beiden Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyroxin. Diese sind für viele Prozesse im Körper von großer Bedeutung. Dazu zählen z. B. das Wachstum, die Knochenbildung, die Entwicklung des Gehirns und der Energiestoffwechsel.
Wie viel Jod sollte man am Tag zu sich nehmen?
Für Erwachsene empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine tägliche Aufnahme von 200 Mikrogramm Jod. Während der Schwangerschaft ist dieser Wert auf 230 Mikrogramm erhöht. Stillende Frauen benötigen sogar 260 Mikrogramm am Tag, damit Wachstum und Entwicklung des Babys reibungslos verlaufen können.
Alter | µg/Tag in Deutschland, Österreich | µg/Tag in der Schweiz |
0-4 Monate | 40 | 50 |
4-12 Monate | 80 | 50 |
1-4 Jahre | 100 | 90 |
4-7 Jahre | 120 | 60 |
7-10 Jahre | 140 | 120 |
10-13 Jahre | 180 | 120 |
13-15 Jahre | 200 | 150 |
15- unter 19 Jahre | 200 | 150 |
19- unter 25 Jahre | 200 | 150 |
25- unter 51 Jahre | 200 | 150 |
51- unter 65 Jahre | 180 | 150 |
65 und älter | 180 | 150 |
Schwangere | 230 | 200 |
Stillende | 260 | 200 |
Jod in der Schwangerschaft
Der erhöhte Bedarf an Jod in der Schwangerschaft kann über die Ernährung allein nicht gedeckt werden. Um eine Unterversorgung zu verhindern, sollten schwangere Frauen in Absprache mit dem Frauenarzt Jodtabletten einnehmen.
Gut zu wissen
Der Körper ist in der Lage sich an ein unterschiedliches Jodangebot in der Nahrung anzupassen. Die Schilddrüse kann etwa 10 Milligramm Jod speichern und den Bedarf damit für 3-6 Monate decken.
Wie äußert sich ein Jodmangel?
Bei einem manifesten Jodmangel vergrößert sich die Schilddrüse und es kann zur Bildung eines Kropfs kommen. Doch auch ohne erkennbaren Kropf kann schon ein leichtes Joddefizit zu geistigen Leistungseinschränkungen führen. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, trockene Haut und ein verstärktes Kälteempfinden können Hinweise auf eine zu geringe Jodzufuhr liefern.
Wie äußert sich ein Jodüberschuss?
Eine maximale tägliche Aufnahme von 500 Mikrogramm Jod gelten in Deutschland als sicher. Durch die normale Ernährung wird diese Menge nicht überschritten. Nimmt man jedoch, z. B. durch Nahrungsergänzungsmittel, über einen längeren Zeitraum übermäßig viel Jod auf, sind die resultierenden Symptome ähnlich wie bei einem Jodmangel. Eine Schilddrüsenunterfunktion, die eigentlich Folge von zu wenig Jod ist, kann auch bei einem Überschuss auftreten.
Gut zu wissen
Wer bei sich Anzeichen für einen eventuellen Jodmangel feststellt, sollte diese im ersten Schritt beim Arzt überprüfen lassen und dort die weitere Vorgehensweise besprechen. Denn nicht nur ein Jodmangel, auch ein Jodüberschuss wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus.
Welche Lebensmittel sind besonders reich an Jod?
Grob kann man sagen, dass Lebensmittel, die aus dem Meer kommen, besonders viel Jod enthalten. Dahingegen sind Getreide und Gemüse vergleichsweise jodarm, da die Böden hierzulande nur wenig Jod aufweisen. Um die Jodversorgung der Menschen zu verbessern, werden die Futtermittel mit Jod angereichert, sodass z. B. auch Milchprodukte und Eier erheblich zur Jodversorgung beitragen können. Darüber hinaus wird Salz mit Jod angereichert (erkennbar an der entsprechenden Kennzeichnung) und trägt durch die Verwendung beim Kochen zur Versorgung mit dem Spurenelement bei. Mit Jod angereichertes Salz wird in der Industrie auch teilweise bei der Herstellung von Fertigprodukten eingesetzt.
Jodhaltige Lebensmittel
Hoher Jodgehalt:
- Algen (verschiedene Sorten): 5-11.000 mg/kg
- Nori-Algen: 16 mg/kg
- jodiertes Speisesalz: 15-25 mg/kg
Niedriger Jodgehalt:
- Champignons: 18 µg/100 g
- Brokkoli: 15 µg/100 g
- Erdnüsse: 13 µg/100 g
- Spinat: 12 µg/100 g
- Kürbiskerne: 12 µg/100 g
Gut zu wissen
Bestimmte Algen sind extrem reich an Jod. Falls die genaue Angabe auf der Verpackung nicht angegeben ist, sollte man, insbesondere wenn man unter Schilddrüsenproblemen leidet, lieber darauf verzichten.
Wie sieht die Jodversorgung weltweit und insbesondere in Deutschland aus?
Schätzungsweise sind weltweit knapp zwei Milliarden Menschen von einem Jodmangel betroffen. Durch die Verwendung von jodiertem Speisesalz in den Haushalten und auch in der Lebensmittelindustrie hatte sich die Jodversorgung in Deutschland seit den 1990er Jahren verbessert. Aktuellen Berichten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge, verschlechtert sich der Jodstatus allerdings allmählich wieder, insbesondere bei Kindern. Eine mögliche Ursache dafür könnte sein, dass die Lebensmittelhersteller verstärkt weniger Jodsalz in ihren Produkten einsetzen und stattdessen zu herkömmlichem Salz greifen.
Ernährungstipps, um den täglichen Jodbedarf zu decken
- mindestens zwei Mal pro Woche Seefisch wie Seelachs, Kabeljau oder Scholle essen
- regelmäßig Milch trinken
- jodiertes Speisesalz zum Kochen verwenden
- bei Fertigprodukten darauf achten, dass diese mit jodiertem Speisesalz zubereitet wurden