Beta-Glucane gehören zu den Ballaststoffen. Sie bestehen aus mehreren D-Glucose-Molekülen (D-Traubenzucker-Teilchen). Da diese Teilchen nicht von Enzymen während der Verdauung gespalten werden können, gelten sie wie alle Ballaststoffe als unverdaulich. Sie sind jedoch alles andere als Ballast und sollen im Körper einige wichtige Wirkungen haben.
Gut zu wissen: Beta-Glucan steckt ganz natürlich in den Zellwänden von Getreide, Pilzen (z. B. Shiitake), Hefe oder Algen.
Auch wenn es sich bei den Beta-Glucanen in Getreide wie Hafer und denen in Hefe oder Pilzen jeweils um Ballaststoffe handelt, gibt es einige Unterschiede. Bei den in Hefen und Pilzen vorkommenden handelt es sich hauptsächlich um Beta-1,3/1,6-Glucane. Sie sind wasserunlöslich und werden von den Bakterien im Darm verstoffwechselt. Da sie von Immunzellen aufgenommen werden können, sollen sie das Immunsystem stärken.
Die in Hafer oder anderen Getreidearten vorkommenden Glucane sind wasserlöslich und sollen andere positive Wirkungen auf den Körper haben, zum Beispiel den Cholesterinspiegel senken oder sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken.
Eine ballaststoffreiche Ernährung ist in vielerlei Hinsicht gut für den Körper. Ballaststoffe binden zum Beispiel Wasser im Darm, erhöhen so das Stuhlvolumen und verringern das Risiko für Verstopfung. Außerdem sind sie eine gute Nahrungsquelle für die vielen Billionen Bakterien, die den Dickdarm besiedeln. Wer mit seiner Nahrung viele Ballaststoffe aufnimmt, tut etwas für die Gesundheit seines Darms. Zur Wirkung von Beta-Glucanen wurden in den letzten Jahren viele Studien durchgeführt. Einige Wirkungen konnten wissenschaftlich bestätigt werden, sodass die folgenden Health Claims auf Produkten zugelassen sind:
Daneben sollen Beta-Glucane einen positiven Einfluss auf das Immunsystem haben.
Beta-Glucan steckt in einigen Getreidesorten. Die wichtigsten Quellen sind Hafer und Gerste. Sie haben einen Gehalt von etwa 4,5 % im Trockenprodukt. Der Gehalt von Roggen liegt bei 2,3 %, der von Weizen nur bei 0,8 %. Neben Getreide steckt der Ballaststoff jedoch auch in Hefe und einigen Pilzen, z. B. Shiitake-Pilzen.
Es gibt von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) keine Empfehlung dafür, wie viele Beta-Glucane man mit der Nahrung aufnehmen sollte. Sie empfiehlt täglich mindestens 30 g Ballaststoffe zu essen, am besten über Vollkornprodukte, Gemüse und Obst.
Im Handel gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die Beta-Glucan unter anderem in Kombination mit Vitamin C anbieten. Die Kapseln sollen das Immunsystem stärken. Notwendig ist die Einnahme jedoch nicht. Mit einer ausgewogenen Ernährung wird der Körper bestens versorgt.