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Feste Pflanzenfette – Infos & Wissenswertes

Feste Pflanzenfette.
Bratpfanne.

Sie sind geschmacksfreie und unscheinbare Helden – feste Pflanzenfette. Wenn es in der Küche heiß hergeht, muss Fett seine Belastbarkeit beweisen: Beim Braten und Frittieren soll es weder spritzen, noch rauchen oder gar vollständig verbrennen. Pflanzenfette wie Kokos- oder Palmfett halten je nach Verwendung Temperaturen zwischen 180 °C und 280 °C aus. Außerdem werden Pflanzenfette oft verwendet, um Margarine eine appetitliche Optik und einen höheren Vitamingehalt zu verleihen. Was genau feste Pflanzenfette auszeichnet, wie sie hergestellt werden und welche Funktionen die Fette für den Körper haben, liest du hier.

Was sind feste Pflanzenfette?

Im Gegensatz zu den Pflanzenölen haben Pflanzenfette – wie Palm- oder Kokosfett – einen besonders hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Diese gelten im Allgemeinen als ungesündere Fette und sollten daher nur in Maßen verzehrt werden. Margarine hingegen hat einen höheren Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und damit auch eine bessere ernährungsphysiologische Wirkung. Sie wird auch Kunstbuttergenannt und ist per Definition ein industriell hergestelltes Streichfett.

Feste Pflanzenfette sind in der Regel lange haltbar, da sie einigermaßen unempfindlich gegenüber Luftsauerstoff sind. Sie verfügen über einen hohen Schmelz- und Rauchpunkt, sind frei von Wasser und relativ neutral im Geschmack – was sie vielseitig einsetzbar macht. Außerdem bleiben sie auch ohne Kühlung bei Zimmertemperatur fest und schmelzen erst beim Erhitzen in der Pfanne oder in der Fritteuse. Auch schadet es der Qualität nicht direkt, wenn das Fett abkühlt und im Anschluss erneut erhitzt oder gelagert wird.

Welche festen Pflanzenfette gibt es?

Margarine

Wissenschaftlich betrachtet ist Margarine eine Emulsion aus pflanzlichen Fetten, Wasser oder Magermilch. Zur Aromatisierung werden Säuerungsmittel wie Milchsäure, Zitronensäure, Sauermolke oder auch Joghurtkulturen beigemischt. Je nach Zusammensetzung kann Margarine demnach ein veganes Produkt sein. In diesem Fall ist die Verpackung aber entsprechend gekennzeichnet.

Die gelbliche Farbe geht in den meisten Fällen auf den Anteil von Beta-Carotin zurück. Da im Rahmen des Herstellungsprozesses viele Vitamine zerstört werden, ist es mittlerweile üblich, dem Produkt die fettlöslichen Vitamine A, D, K und E im Nachgang künstlich hinzuzufügen. Der Energiegehalt ist mit rund 3000 kJ je 100 g im Übrigen etwa so hoch wie bei der auf tierischen Fetten basierenden Butter.

Palmfett

Palmfett wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen, die in Westafrika oder Südostasien wachsen. Aus Palmfett wird wiederum Palmöl und Palmkernfett hergestellt. Das Palmöl entsteht aus dem Fruchtfleisch der Palmfrüchte und ist aufgrund des hohen Carotingehalts orange-gelb bis braun-rot gefärbt. Diese Färbung verschwindet erst nach dem Raffinieren. Gereinigtes Palmöl ist klar und besitzt eine helle Farbe. Es duftet nach Veilchen und schmeckt leicht süßlich. Nach dem Erstarren hat Palmöl eine butterähnliche Konsistenz, eine gelbliche Farbe und einen neutralen bis angenehmen Geschmack.

Das Palmkernfett wird durch Pressen unter großer Wärmezufuhr und durch Extrahieren aus den Samenkernen, die bereits im Zuge der Palmölpressung vom Fruchtfleisch getrennt wurden, gewonnen. Das Kernfett ähnelt in Farbe und Geschmack stark dem Kokosöl, unterscheidet sich aber vor allem durch einen höheren Gehalt an Ölsäure.

Kokosfett

Die Basis für Kokosfett ist Kopra. Dabei handelt es sich um das fettreiche, getrocknete Kernfleisch der Kokosnuss. Es enthält bis zu 70 % Fett. Dieses erstarrt bei Zimmertemperatur und beginnt erst bei wärmeren Temperaturen langsam zu schmelzen. Das im Handel erhältliche, reine Kokosfett ist schneeweiß und hat einen leichten Nussgeschmack. Trotz aller Härte besitzt es einen zarten Schmelz.

Kokosfett.

Welche Funktionen erfüllen Fette für unseren Organismus?

Auch wenn Fette als Dickmacher unter den Nährstoffen gelten, benötigt sie der menschliche Körper in Maßen genauso wie Kohlenhydrate, Proteine oder Vitamine. Fette liefern lebenswichtige Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Außerdem sorgen sie dafür, dass dein Körper fettlösliche Vitamine besser aus der Nahrung aufnehmen und weiterverarbeiten kann. Fette unterstützen den Organismus darüber hinaus beim Aufbau von Zellwänden und fungieren als natürlicher Geschmacksträger. Lipide, wie Fette auch genannt werden, tragen einen wichtigen Teil dazu bei, dass Speisen ihr volles Aroma zur Geltung bringen können. So schmeckt die Suppe mit einem Klecks Sahne deutlich intensiver. Und je höher der Fettgehalt im Käse ist, desto aromatischer ist er.

Gleichzeitig sind Fette Energieträger Nummer Eins. Lediglich 1 g Fett enthält bereits neun Kilokalorien. Deswegen kommt es bei fetthaltigen Lebensmitteln auf einen ausgewogenen Genuss an. Im Sinne einer bewussten Ernährung sollten allerdings maximal 30 % deiner täglichen Energiezufuhr aus Fetten stammen. Eine gute Alternative stellen in diesem Zusammenhang tatsächlich feste Pflanzenfette dar. Denn Produkte mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Pflanzenfettmargarine, können nachweislich den Cholesterinspiegel im Körper senken.

Welche festen Pflanzenfette können in der Küche verwendet werden?

Da Margarine Wasser enthält, kann sie nur kurz auf eine Temperatur von bis zu 110 °C erhitzt werden. Du kannst sie deshalb gut zum Andünsten von Gemüse oder Fleisch verwenden. Bei zu starker Hitze spritzt die Margarine allerdings aus der Pfanne oder verbrennt. Ein Pflanzenfett, das sich gut zum Braten eignet, ist das Kokosfett. Es ist hitzebeständiger als Margarine und hat einen Rauchpunkt von 180 °C. Aus diesem Grund kann es auch beim Backen eingesetzt werden. Da es sich trotz großer Hitzezufuhr nicht zersetzt, ist es die ideale Zutat für eine leckere Glasur. Zumal Kokosfett schnell fest wird, sobald es erkaltet.

Wer beim Frittieren nicht auf feste Pflanzenfette verzichten möchte, kann Palmfett verwenden. In diesem Fall startet die Rauchentwicklung erst bei einer Temperatur von deutlich über 200 °C.

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