Der Körper kann die meisten lebenswichtigen Vitamine nicht selbst herstellen, aber er ist in der Lage, sogenannte Provitamine zu verarbeiten. Zu diesen zählt auch Carotin. Es gelangt durch die Aufnahme von pflanzlichen Lebensmitteln in den Organismus und wird dort zum essentiellen Vitamin A verarbeitet. Deshalb brauchen wir Carotin.
Beta-Carotin übernimmt als Vitamin A im Körper viele Aufgaben: Es trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und sorgt für die Erhaltung der Haut, der Sehkraft und der Schleimhäute. Auch für einen funktionierenden Eisenstoffwechsel und ein gesundes Zellwachstum spielt Vitamin A eine Rolle.
Um einheitliche Angaben zum Vitamin-A-Bedarf machen zu können, wird die Zufuhr von Vitamin A in Retinol-Äquivalenten (RÄ) angegeben. Retinol ist ebenfalls eine Vitamin-A-Form.
Dabei gilt: 1 mg Retinol-Äquivalent entspricht 1 mg Vitamin A und 6 mg Beta-Carotin. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt folgende Richtwerte an:
Alter | mg-Äquivalent/Tag Männer | mg-Äquivalent/Tag Frauen |
---|---|---|
0-4 Monate | 0,5 | 0,5 |
4 Monate-4 Jahre | 0,6 | 0,6 |
4-7 Jahre | 0,7 | 0,7 |
7-10 Jahre | 0,8 | 0,8 |
10-13 Jahre | 0,9 | 0,9 |
13-15 Jahre | 1,1 | 1,0 |
15-19 Jahre | 1,1 | 0,9 |
19 und älter | 1,0 | 0,8 |
Schwangere ab 4. Monat | 1,1 | |
Stillende | 1,5 |
Natürliches Beta-Carotin kommt nur in Obst und Gemüse vor. Besonders reich an Carotin sind rote, gelbe und orangefarbene Obst- und Gemüsesorten wie
Beta-Carotin ist ebenfalls viel enthalten in Blattgemüse und Salat wie
Um den täglichen Bedarf zu decken, kann man sich an die folgenden einfachen Ernährungstipps halten:
Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse essen – das empfiehlt die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Ernährungskampagne „5 am Tag“.
Carotin ist fettlöslich. Der Körper kann es demnach nur dann aufnehmen, wenn die Speisen mit etwas Fett zubereitet werden (z. B. mit Olivenöl) und die Lebensmittel gut zerkleinert sind.
Beta-Carotin ist nicht so hitzeempfindlich wie beispielsweise Vitamin C. Beim Einkochen von Obst gehen zwar, genauso wie beim Vitamin C, etwa 40 Prozent des Vitaminanteils verloren. Bei Gemüse sind es aber nur ca. 20 Prozent. Sind die Zutaten gut gereift, ist Einkochen oder Einmachen eine gute Möglichkeit. Ein Teil der Nährstoffe landet in der Einkochflüssigkeit, die du deshalb unbedingt mitverarbeiten solltest. Praktische Tipps zum Einmachen, Einwecken und Einkochen findest du im REWE Einmach-Ratgeber.
Eine Überdosierung von Carotin, allein aufgrund der Ernährung, ist sehr unwahrscheinlich. Die Gefahr einer zu hohen Beta-Carotin-Zufuhr besteht nur bei der zusätzlichen Einnahme von Nahrungsergänzungs-Präparaten, die Provitamin A enthalten.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, dass heute viele industriell hergestellte Lebensmittel mit Beta-Carotin angereichert sind und eine zusätzliche Einnahme deshalb nicht nötig und auch nicht empfehlenswert ist. Insbesondere Raucher sollten auf eine Zufuhr von Beta-Carotin verzichten, da mit einer isolierten Einnahme des Provitamins das Lungenkrebs-Risiko steigen soll.