Sonnenblumenöl – so vielseitig ist das pflanzliche Speiseöl
Sonnenblumenöl findet sich in so gut wie jeder Küche, denn das vielseitige Pflanzenöl eignet sich hervorragend zum Braten, Backen und als Grundlage verschiedener Saucen. Aber wie gesund ist Sonnenblumenöl? Und was ist der Unterschied zwischen kaltgepresstem und raffiniertem Speiseöl? Alle Antworten und viele spannende Fakten.
Themen auf dieser Seite
- Was ist Sonnenblumenöl?
- Herstellung von Sonnenblumenöl
- Fun Fact
- Welche Arten von Sonnenblumenöl gibt es?
- Nährstoffe: Ist Sonnenblumenöl gesund?
- Lagerung und Haltbarkeit von Sonnenblumenöl
- Verwendung von Sonnenblumenöl
- Gut zu wissen
- Herkunft und Geschichte von Sonnenblumenöl
- Gut zu wissen
- Köstliche Rezepte mit Sonnenblumenöl
Was ist Sonnenblumenöl?
Sonnenblumenöl wird aus Sonnenblumenkernen gewonnen und gehört weltweit zu den beliebtesten Speiseölen. Dabei unterscheidet man zwischen kaltgepresstem oder nativem und raffiniertem Sonnenblumenöl: Natives bzw. kaltgepresstes Öl ist hellgelb und eignet sich mit seinem leicht nussigen, milden Geschmack hervorragend als Grundlage für Salatdressings, Dips und Margarine.
Raffiniertes Sonnenblumenöl ist etwas dunkler und hat einen neutralen Geschmack. Es hat einen hohen Rauchpunkt und eignet sich besonders zum Kochen, Braten, Backen und Frittieren. Für diesen Zweck ist es weniger hitzebeständigen Ölen wie Olivenöl oder Leinöl klar vorzuziehen.
Herstellung von Sonnenblumenöl
Die Herstellung von Speiseölen geschieht in Ölmühlen. Für die Produktion von Sonnenblumenöl werden in der Ölmühle die Kerne aus den Pflanzen herausgeschüttelt gereinigt und gemahlen, bevor sie kalt- oder heißgepresst werden:
- Die Kaltpressung ist die schonendste Methode und erhält die meisten Aroma- und Nährstoffe. Meist beträgt die Temperatur nicht mehr als 50 Grad Celsius.
- Bei der Heißpressung werden die Sonnenblumenkerne bei etwa 100 Grad Celsius gepresst. Diese Methode ist schneller, dafür gehen mehr Nährstoffe verloren.
Kaltgepresste Sonnenblumenöle kommen oft ungefiltert in den Handel. Manchmal werden sie aber auch raffiniert – also chemisch oder unter Wärmeeinwirkung von Verunreinigungen befreit. Dadurch ist das Öl länger haltbar.
Heißgepresstes Sonnenblumenöl ist nach der Pressung recht dunkel und hat oft einen unangenehmen Beigeschmack. Daher wird es vor der Abfüllung immer raffiniert.
Fun Fact
Sonnenblumen haben es sogar ins All geschafft: 1982 baute man sie versuchsweise auf der sowjetischen Raumstation Salyut 7 an. Dabei wollte man untersuchen, ob und wie Pflanzen im Weltraum wachsen.
Welche Arten von Sonnenblumenöl gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Varianten von Sonnenblumenöl:
- Kaltgepresstes Sonnenblumenöl hat einen intensiveren, leicht nussigen Geschmack, da durch seine schonende Herstellung mehr Aromastoffe erhalten bleiben. Es enthält mehr wertvolle Fettsäuren und Vitamine, dafür ist sein Rauchpunkt allerdings geringer. Es wird gerne für Dressings in Salaten, Dips und Saucen verwendet.
- Raffiniertes Sonnenblumenöl gehört in vielen Küchen zur Grundausstattung. Es ist geruchs- und geschmacksneutral mit hohem Rauchpunkt. Daher eignet es sich sehr gut zum Backen, Braten und Frittieren. Es kann ebenfalls für Dressings und Saucen verwendet werden.
Welches Produkt für dich das richtige ist, hängt vom Verwendungszweck ab. Manchmal wird Sonnenblumenöl auch mit Gewürzen und Kräutern verfeinert angeboten.
Nährstoffe: Ist Sonnenblumenöl gesund?
Sonnenblumenöl hat viele Kalorien und besteht zu 100 Prozent aus Fett. Ungesund ist es deshalb noch nicht, denn man verwendet es meist nur in kleinen Mengen – und die Fettzusammensetzung kann sichsehen lassen:
- Oleinsäure: Die einfach ungesättigte Fettsäure gehört zu den Omega-9-Fettsäuren – gut für den Cholesterinspiegel.
- Linolsäure: Die mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäure ist reichlich enthalten und wichtig für die Hautgesundheit.
- Linolensäure: Die mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäure hält Gehirn und Herz fit.
- Palmitinsäure und Stearinsäure: Die gesättigten Fettsäuren sind weniger gesund und sollten in Maßen genossen werden. Ihr Anteil von rund 8 Prozent in Sonnenblumenöl ist im Vergleich zu den einfach ungesättigten Fettsäuren (rund 27 Prozent) und mehrfach ungesättigten (rund 65 Prozent) allerdings eher gering.
Da Sonnenblumenöl hauptsächlich aus Omega-6-Fettsäuren besteht, schneidet Rapsöl etwas besser ab. Am besten nutzt man unterschiedliche Speiseöle für verschiedene Zwecke und genießt Sonnenblumenöl in Maßen. Hervorzuheben ist allerdings der hohe Vitamin-E-Gehalt.
Nährwerte pro 100 ml Sonnenblumenöl (kaltgepresst)
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 930 kcal |
Kohlenhydrate | 0 g |
Eiweiß | 0 g |
Fett | 100 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Vitamin E | 62.200 µg |
Lagerung und Haltbarkeit von Sonnenblumenöl
Bei korrekter Lagerung ist Sonnenblumenöl recht lange haltbar. Wichtig ist allerdings, dass es an einem dunklen Ort lichtgeschützt aufbewahrt wird. Die Temperaturen sollten am besten unter 20 Grad Celsius liegen. So hält sich kaltgepresstes Sonnenblumenöl um die drei bis sechs Monate und raffiniertes Öl mindestens ein Jahr.
Verwendung von Sonnenblumenöl
Gerade raffiniertes Sonnenblumenöl ist mit seinem neutralen Geschmack eine echte Allzweckwaffe in der Küche. Da es sehr hitzebeständig ist, ist es eine gute Wahl zum Frittieren und Braten. Mit ihm gelingen nicht nur Pommes aus der Fritteuse, sondern auch leckere Schnitzel, gebratener Fisch oder Gemüsepfannen.
Es ist außerdem ein guter Fett- und Butterersatzbeim Backen von Kuchen, Keksen oder anderen Leckereien. Sowohl raffiniertes als auch kaltgepresstes Sonnenblumenöl ist zudem die ideale Grundlage für selbstgemachte Margarine. Das Pflanzenfett ist die beliebteste Butteralternative für Veganer:innen.
Das leckere Speiseöl kannst du außerdem für Dressing in Salaten, für verschiedene Pastasaucen, Marinaden, Dips, Mayonnaise oder andere Saucen verwenden. Es eignet sich sogar für die Herstellung von Babynahrung.
Gut zu wissen
Sonnenblumenöl ist unfassbar vielseitig und wird in verschiedenen Produkten – nicht nur in Lebensmitteln – eingesetzt. Wegen seiner feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften gerne in der Kosmetikindustrie verwendet. Es dient außerdem als Grundlage für die Herstellung verschiedener Lacke und Farben.
Herkunft und Geschichte von Sonnenblumenöl
Man vermutet, dass die Sonnenblumeursprünglich aus Mexiko und Nordamerika stammt. Dort sollen die Ureinwohner:innen sie bereits vor rund 4000 Jahren als Nutzpflanze entdeckt haben. Schon damals stellten sie aus Sonnenblumenkernen Öl und Fladenbrote her.
Auf ihren Eroberungszügen brachten Spanier:innen die Pflanzen Anfang des 16. Jahrhunderts nach Europa. Um 1830 wurden sie in der Ukraine gezielt für die Ölgewinnung angebaut und verbreiteten sich für diesen Zweck bis nach Russland und in den Rest Europas. In Deutschland wurde Sonnenblumenöl allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg so richtig populär.
Gut zu wissen
Bis heute ist die Sonnenblume in der Ukraine ein Nationalsymbol. Dort steht sie für Wohlstand und vor allem für Freiheit.