Arganöl – feines Speiseöl mit nussigem Geschmack
Arganöl ist ein besonders kostbares Speiseöl, das nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch punkten kann. Doch woraus wird es hergestellt, welche Nährstoffe stecken in ihm und wie lässt sich Arganöl verwenden?
Was ist Arganöl?
Arganöl wird auch als flüssiges Gold Marokkos bezeichnet, denn von dort stammt das wertvolle Speiseöl. Es wird aus den Früchten des Arganbaums gewonnen, genauer aus den mandelähnlichen Kernen der Früchte, den sogenannten Argannüssen. Der Arganbaum wächst ausschließlich in Marokko und in keinem anderen Land der Welt.
Vor der Pressung werden die Samen meist geröstet, wodurch Arganöl einen nussigen, leicht rauchigen Geschmack und eine intensiv orange-rote Farbe erhält. Öl aus naturbelassenen Samen ist hingegen sehr hell und schmeckt nussig-mild.
Herstellung von Arganöl
In Marokko ist die Herstellung von Arganöl bis heute echte Handarbeit: Die Früchte werden von Hand gepflückt und getrocknet. Danach wird das Fruchtfleisch entfernt. Zurück bleibt ein Kern, der traditionsgemäß zwischen zwei Steinen geknackt wird. Die darin enthaltenen zwei bis drei Samen werden in einer großen Pfanne über offenem Feuer geröstet.
Für einen Liter Arganöl benötigt man rund 30 Kilogramm der wertvollen Samen. Eine Mühle zerkleinert diese, bis sie eine breiige Konsistenz haben. Dieser Brei wird mit Wasser vermischt, bis sich das Öl an der Oberfläche absetzt und abgeschöpft werden kann.
Alternativ werden inzwischen häufig Schneckenpressen eingesetzt. In ihnen werden die gerösteten Samen ohne Zugabe von Wasser kaltgepresst. Aufgrund des hohen Aufwands ist Arganöl zwar relativ teuer, aber auch qualitativ hochwertig.
Wie gesund ist Arganöl?
Arganöl besticht vor allem durch seinen hohen Gehalt an Vitamin E in Form von Tocopherol. Zudem enthält es rund 80 Prozent mehrfach und einfach ungesättigte Fettsäuren sowie 19 Prozent gesättigte Fettsäuren. Aufgrund des hohen Fettgehaltes, den sich alle Öle teilen, ist aber auch der Brennwert entsprechend hoch. Aus diesem Grund sollte Arganöl nur in Maßen genossen werden.
Nährwerte pro 100 ml Arganöl
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 g |
Kalorien | 842 kcal |
Kohlenhydrate | 0 g |
Eiweiß | 0 g |
Fett | 91,6 g |
davon gesättigte Fettsäuren | 17,7 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Tocopherole | 66 mg |
Verwendung von Arganöl
Auch wenn es sich bei Arganöl um kaltgepresstes Speiseöl handelt, lässt es sich grundsätzlich gut erhitzen. Du kannst es also zum Braten, Kochen oder Backen verwenden. Da es allerdings recht teuer ist, wird es meist lieber als Würzöl verwendet.
Es verfeinert zum Beispiel orientalische Gerichte mit Reis oder Couscous, Suppen, Saucen und leckere Salate. Mit seinem rauchig-nussigen Aroma gibt Arganöl aus gerösteten Samen aber auch Carpaccio einen feinen Geschmack und eignet sich wunderbar zum Dippen von Brot.
Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen macht sich ein Schuss Arganöl zudem sehr gut in Gemüsesäftenoder Smoothies. Besonders mit Ingwer und grünem Gemüse harmoniert es wunderbar.
Verwendung von Arganöl in der Kosmetik
Vielen ist Arganöl aber wohl weniger aus der Küche als vielmehr aus der Kosmetikindustrie bekannt. Dort wird es zum Beispiel zur Herstellung von Seife oder Shampoo verwendet. Das marokkanische Naturprodukt besitzt feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und enthält viel Vitamin E, das unter anderem der Hautalterung vorbeugen soll. Das Öl wird vor allem für die Haarpflege und die Pflege von trockener Haut genutzt. Beliebt ist es auch für die Gesichtsbehandlung. Vor allem in diesem Anwendungsbereich sind Bio-Produkte sehr gefragt.
Lagerung und Haltbarkeit von Arganöl
Ungeöffnet ist eine Flasche geröstetes Arganöl bis zu 16 Monate haltbar, naturbelassenes Öl sogar bis zu 18 Monate. Lagere es am besten an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort. Einmal angebrochen, hält sich das Öl genauso lange. Achte allerdings darauf, die Flasche immer gut zu verschließen.
Herkunft und Geschichte von Arganöl
Bereits seit Jahrhunderten wachsen Arganbäume im Südwesten Marokkos. Sie sind monotypisch – das bedeutet, dass sie einzigartig sind und keine Verwandten haben. Die UNESCO hat das Anbaugebiet deswegen im Jahr 1998 zum Biosphärenreservat erklärt und die Bäume damit unter einen besonderen Schutz gestellt.
Einheimische bezeichnen den Arganbaum wegen seiner Vielseitigkeit auch als Baum des Lebens. In Marokko werden nämlich nicht nur die Samen des Baums für die Ölgewinnung genutzt, sondern auch das Holz wird weiterverarbeitet. So entstehen zum Beispiel Möbel aus Arganholz oder dieses wird für den Bau genutzt.