Rapsöl – das Pflanzenöl für alle Fälle
Rapsöl ist ein wahrer Allrounder, denn das Speiseöl schmeckt nicht nur im Salatdressing, sondern eignet sich auch zum Dünsten, Braten und Backen. Außerdem versorgt es dich mit äußerst hochwertigen Fettsäuren, die einen positiven Einfluss auf deine Gesundheit haben. Welche das sind, und viele weitere spannende Fakten rund um Rapsöl, erfährst du hier.
Was ist Rapsöl?
Rapsöl ist hierzulande eines der beliebtesten Speiseöle, da es nicht nur vielseitig, sondern auch durchaus gesund ist. Es wird aus den Samen der Rapspflanze gewonnen, deren gelbe Blütenfelder im Frühjahr ein wahrer Augenschmaus sind. Als Nutzpflanze wird Raps bereits seit Jahrhunderten genutzt.
Im Handel findest du raffiniertes und kaltgepresstes Rapsöl: Raffiniertes Rapsöl hat einen neutralen Geschmack und einen recht hohen Rauchpunkt. Damit eignet es sich zum Kochen, Braten, Backen und auch zum Frittieren. Kaltgepresstes Öl schmeckt äußerst vollmundig und nussig, ist allerdings nicht hoch erhitzbar. Damit ist es ideal für Salate, Dips und Saucen geeignet.
Herstellung von Rapsöl
Pflanzliche Öle wie Sonnenblumenöl und Rapsöl werden in Ölmühlen hergestellt. Dabei wird zwischen zentralen und dezentralen Ölmühlen unterschieden, je nachdem ob sie raffiniertes oder kaltgepresstes (natives) Öl produzieren.
- Raffiniertes Rapsöl: In einer zentralen Ölmühlewird das Öl mithilfe von Hitze und chemischen Lösungsmitteln aus der Rapssaat extrahiert. Das gewonnene Rohöl wird im Anschluss desodoriert, neutralisiert und geblichen. Das entfernt nicht nur Verunreinigungen, sondern verbessert auch die Haltbarkeit. Die Desodorierung entfernt zudem unangenehme Gerüche.
- Kaltgepresstes Rapsöl: Natives oder kaltgepresstes Öl wird in dezentralen Ölmühlen hergestellt. Zuerst werden die Samen getrocknet und in einer Ölpresse mechanisch gepresst. Dabei achtet man auf niedrige Temperaturen von maximal 50 Grad Celsius, damit die Qualität des Öls nicht beeinträchtigt wird. Danach wird das gewonnene Öl gefiltert, um ein reines Pflanzenöl zu erhalten.
Welche Arten von Rapsöl gibt es?
Rapsöl ist nicht gleich Rapsöl, denn wie alle Speiseöle wird es in zwei unterschiedliche Sorten unterteilt:
- Kaltgepresstes, natives Rapsöl: Es wird auf schonende Weise hergestellt und ist dickflüssiger als raffiniertes Öl. Zwar wird es auch schneller ranzig, schmeckt dafür aber aromatischer.
- Raffiniertes Rapsöl: Das Speiseöl kann bis zu 140 Grad Celsius erhitzt werden und eignet sich anders als manch anderes Pflanzenöl sehr gut zum Braten. Laut Sachverständigen kann es im Vergleich zu so manch anderem raffinierten Öl als sehr wertvoll gesehen werden, da trotz der Raffination die wichtigsten Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Nährstoffe: Wie gesund ist Rapsöl?
Rapsöl ist ein besonders wertvolles Speiseöl, da es gute Fette enthält, die sich ideal zusammensetzen. Mehrere wissenschaftliche Studien empfehlen Rapsöl daher bereits für die Zubereitung von Babynahrung, denn es soll die gesunde Entwicklung von Kindern unterstützen.
Es enthält überdurchschnittlich viele ungesättigte Fettsäuren: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken und das LDL-Cholesterin senken sollen sowie Omega-9-Fettsäuren. Besonders hoch ist der Anteil an den ungesättigten Fettsäuren Alpha-Linolensäure (ALA) und Ölsäure.
Außerdem sind in Rapsöl viele fettlösliche Vitamine enthalten: Vitamin A, Vitamin E und Vitamin K.
Nährwerte pro 100 ml kaltgepresstes Rapsöl
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 ml |
Kalorien | 875 kcal |
Kohlenhydrate | 0 g |
Eiweiß | 0 g |
Fett | 99 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Vitamin A | 550 µg |
Vitamin E | 22.814 µg |
Vitamin K | 150 µg |
Lagerung und Haltbarkeit von Rapsöl
Rapsöl oxidiert sehr leicht, was an der enthaltenen Alpha-Linolensäure liegt. Sobald es mit Luft oder Licht in Berührung kommt, kann es also recht schnell ranzigwerden. Das gilt übrigens sowohl für kaltgepresstes als auch raffiniertes Öl. Bewahre es daher an einem lichtgeschützten und kühlen Ort auf, dort hält es sich zwischen 6 und 12 Monaten.
Verwendung von Rapsöl
Rapsöl ist äußerst vielseitig und sollte in keiner Küche fehlen. Kaltgepresstes bzw. natives Öl hat einen sehr geringen Rauchpunkt, schmeckt dank seines nussigen Geschmacks aber sehr lecker in Salaten, Dips, Suppen und Saucen. Es eignet sich auch für die Zubereitung eines Pestos.
Raffiniertes Rapsöl hingegen ist erhitzbar und kann daher auch zum Braten, Kochen, Frittieren und Backen verwendet werden. Achte allerdings darauf, dass es nicht raucht, denn dann ist es zu heiß. Es ist zum Beispiel ein toller pflanzlicher Butterersatz in Kuchen und Backwaren. Außerdem eignet es sich dank seines neutralen Geschmacks perfekt zum Anbraten von Fleisch, Fisch und Gemüse. Das macht es zu einem Öl für alle Fälle – eine tolle Alternative zu Sonnenblumenöl, Olivenöl und Co.!
Gut zu wissen
Rapsöl wird schon lange auch in der Industrie verwendet und gilt als umweltfreundlicher Brennstoff. Es kann zum Beispiel als Biodiesel genutzt werden und stößt weniger CO₂ aus als herkömmliche fossile Brennstoffe.
Herkunft und Geschichte von Rapsöl
Die Rapspflanze stammt vermutlich aus dem Mittelmeerraum und wurde bereits im alten Rom als Nutzpflanze verwendet. Das Öl der Rapssamen nutzte man damals allerdings vorwiegend als Lampenöl und Schmiermittel, denn es schmeckte sehr bitter und eignete sich nicht als Nahrungsmittel.
In den 1970er- und 1980er-Jahren wurden allerdings neue, verträglichere Rapssaaten ohne Bitterstoffe gezüchtet. Dieser Raps eignete sich für die Herstellung von qualitativ hochwertigem pflanzlichem Speiseöl, das über die vergangenen Jahrzehnte immer beliebter wurde.