Hobbysportlern mit dem Wunsch mehr Muskeln aufzubauen wird empfohlen, etwa 1,5 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht mit der Nahrung aufzunehmen. Bei einem Gewicht von 85 kg wären das etwa 130 g Eiweiß am Tag. Das lässt sich gut über eine ausgewogene Ernährung decken. Die restlichen Kalorien sollten aus komplexen Kohlenhydraten und hochwertigen Fetten stammen. Das heißt, Kohlenhydrate aus Vollkornlebensmitteln und Hülsenfrüchten sollten bevorzugt gegessen werden, auf Süßes, Fast Food sowie Weißmehlprodukte sollte man verzichten. Beim Fett sieht es ähnlich aus. Bevorzuge pflanzliches Fett mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren.
Viel hilft viel? Nicht, wenn es um Eiweiß geht. Wer meint, mit einer Extraportion Protein schnell Muskeln aufbauen zu können, der irrt sich. Ein Mehr an Eiweiß geht nicht automatisch in Muskelmasse über. Der Körper nutzt es anderweitig und produziert bei der Verarbeitung Stickstoff, das über die Nieren ausgeschieden werden muss. Um die Nieren nicht zu belasten, sollte ausreichend getrunken werden. Generell solltest du auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung achten und nicht über einen längeren Zeitraum zu viel Proteine essen.
Eiweiß besteht aus Aminosäuren und genau die werden von den Muskeln benötigt. Nehmen wir zu wenig Eiweiß mit der Nahrung auf, kann das im schlechtesten Fall dazu führen, dass Muskelmasse abgebaut wird. Eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß ist deswegen wichtig, wenn man gezielt Muskeln aufbauen möchte. Entscheidend ist jedoch nicht nur die Menge, sondern auch welches Eiweiß wir dem Körper zuführen. Muskeln benötigen hochwertiges Eiweiß, mit einem hohen Anteil an essentiellen Aminosäuren, die vom Körper nicht selber hergestellt werden können. Ein Begriff, der in diesem Zusammenhang fällt, ist die biologische Wertigkeit. Darunter versteht man die Zusammensetzung des Proteins. Enthält ein Lebensmittel viele essentielle Aminosäuren und liegen diese möglichst so vor, wie sie im Körper benötigt werden, spricht man von einer hohen biologischen Wertigkeit des Lebensmittels. Eier, Milch, mageres Fleisch oder Fisch haben eine sehr gute Zusammensetzung und sind deswegen wichtige Lebensmittel zum Aufbau von Muskelmasse. Vegetarier können jedoch aufatmen. Die biologische Wertigkeit von pflanzlichen Lebensmitteln ist zwar deutlich geringer, sie lässt sich aber durch eine geschickte Kombination von Lebensmitteln verbessern. Kartoffeln mit Spiegelei haben eine sehr gute Zusammensetzung, gleiches gilt für Vollkorngetreide und Milchprodukte, z.B. Vollkornbrot mit Quark oder Haferflocken mit Milch.
Diese Lebensmittel sind wahre Eiweißbomben:
Viele gute Eiweißlieferanten sind tierisch und passen nicht zu einer veganen Ernährung. Veganer müssen bei der Zusammenstellung eines Ernährungsplans zum Muskelaufbau ein wenig tricksen. Gute vegane Proteinquellen sind Hülsenfrüchte, Tofu, Quinoa, Amaranth, Haferflocken sowie Nüsse und Samen.
Voller Bauch trainiert nicht gern: An dieser Weisheit ist durchaus etwas dran. Dennoch ist ein kleiner Snack vor dem Muskelaufbau-Training nicht verkehrt. Ideal ist eine Kombination aus Eiweiß und Kohlenhydraten, zum Beispiel ein Vollkornbrot mit Käse oder eine Portion Quark mit Früchten. Auch ein Smoothie aus Joghurt, Früchten und Haferflocken bietet sich an. Damit der Snack nicht schwer im Magen liegt, solltest du am besten eine Stunde vor dem Training essen. Auch nach dem Sport ist eine Mahlzeit sinnvoll, um den Körper mit neuer Energie zu versorgen. Beim Muskelaufbau ist es wichtig, eine Portion Eiweiß zu essen, ebenfalls kombiniert mit Kohlenhydraten. Wer gern was Warmes essen möchte, kann zu Vollkornpasta mit Lachs greifen oder einer Gemüsepfanne mit Hähnchen.
Protein-Shakes sind bei Kraftsportlern ausgesprochen beliebt. Notwendig sind sie aber nicht. Der Mehrbedarf der Körpers kann problemlos durch eiweißreiche Lebensmittel gedeckt werden. Falls du dennoch ab und an zu einem Shake greifen möchtest, solltest du auf die Nährstoffzusammensetzung achten. Viele Shakes enthalten einiges an Zucker. Neben Protein-Shakes sind Nahrungsergänzungsmittel mit L-Arginin sehr beliebt, wenn es um Muskelaufbau geht. Die Aminosäure soll Studien zufolge für ein schnelleres Muskelwachstum sorgen bei gleichzeitigem Fettabbau. Teure Nahrungsergänzungsmittel muss man aber nicht kaufen, um ein bisschen mehr L-Arginin aufzunehmen. Die Aminosäure ist in vielen Lebensmitteln enthalten, zum Beispiel in Kürbiskernen, Erdnüssen, Mandeln, Sojabohnen oder Weizenkeimen. Auch Eier oder Thunfisch enthalten größere Mengen. Bau diese Lebensmittel einfach verstärkt in den Ernährungsplan ein. L-Carnitin ist ein weiteres Nahrungsergänzungsmittel, das bei Sportlern sehr beliebt ist – insbesondere, wenn sie nicht nur Muskeln aufbauen sondern gleichzeitig abnehmen wollen. Wissenschaftliche Studien konnten die Wirkung bislang jedoch nicht bestätigen. Gleiches gilt auch für Kreatin, das die Leistung und Ausdauer der Muskeln stärken soll.