Blutorange – die aromatische Zitrusfrucht
Mit ihrem intensiven Geschmack und der auffallend roten Farbe bringt die Blutorange im Winter ein bisschen mediterranes Feeling zu uns nach Hause. Die Zitrusfrucht ist nicht nur optisch ein Blickfang, sondern steckt auch voller wertvoller Vitamine und Mineralstoffe. Entdecke leckere Rezepte mit Blutorange und erfahre, woher ihre tiefrote Farbe kommt.
Themen auf dieser Seite
- Was sind Blutorangen?
- Gut zu wissen
- Herkunft und Geschichte von Blutorangen
- Anbau von Blutorangen
- Fun Fact
- Welche Sorten von Blutorange gibt es?
- Gut zu wissen
- Nährstoffe: Wie gesund sind Blutorangen?
- Gut zu wissen
- Lagerung und Haltbarkeit von Blutorangen
- Zubereitung von Blutorangen
- Köstliche Rezepte mit Blutorange
Was sind Blutorangen?
Die Blutorange ist eine Zitrusfrucht aus der Familie der Rautengewächse. Ihr Fruchtfleisch hat eine rubin- bis burgunderrote Färbung, die auf die enthaltenen Anthocyane zurückzuführen ist. Diese sekundären Pflanzenfarbstoffe kommen normalerweise in Beeren vor. Blutorangen sind rundlich und mit einem Durchmesser von 6 bis 8 cm etwas kleiner als Orangen. Ihre Schale kann einer herkömmlichen Orange mit leuchtendem Orangeton ähneln, aber auch rote, violette oder kastanienbraune Töne aufweisen.
Auch geschmacklich hebt sich die Blutorange ab: Ihr Fruchtfleisch hat einen angenehm herben Unterton, der durch eine erfrischende, zitrusartige Süße ergänzt wird. Je nach Sorte und Reifegrad der Frucht kann ihr Geschmack von süß-säuerlich bis leicht bitter reichen. Diese einzigartige Geschmackskombination macht die Blutorange zur vielseitigen Zutat für pikante und süße Kreationen.
Gut zu wissen
Was ist der Unterschied zwischen Blutorange und Orange?
Von außen sehen beide Zitrusfrüchte mitunter gleich aus. Schneidet man sie jedoch auf, hat die Blutorange im Vergleich zur leuchtend orangefarbenen Orange ein deutlich dunkleres Fruchtfleisch mit tiefroten bis violetten Tönen. Auch ihr Geschmack ist nicht so säuerlich wie der der Orange, sondern eher beerig-süß mit leicht herber Note.
Herkunft und Geschichte von Blutorangen
Blutorangen kommen aus dem Mittelmeerraum, wo sie seit dem 15. Jahrhundert angebaut werden. Sie sind eine Kreuzung verschiedener Orangensorten. In Europa ist Sizilien das bedeutendste Anbaugebiet, sie wachsen jedoch auch im spanischen Andalusien. Weltweit sind Australien, Brasilien oder die US-Bundesstaaten Kalifornien, Florida und Texas weitere Regionen, wo die Blutorange gedeiht.
Anbau von Blutorangen
Blutorangen wachsen an Orangenbäumen, die bis zu 10 Meter hoch werden können. Sie blühen hauptsächlich im Frühjahr, können jedoch auch schon im Februar Blüten tragen. Blutorangen benötigen ein wechselhaftes mediterranes Klima mit warmen Tagen und kühlen Nächten, um ihre charakteristische Farbe und ihren Geschmack zu entwickeln.
Normalerweise haben Blutorangen Saison von Dezember bis März. Der genaue Erntezeitpunkt hängt von der Sorte und dem Standort ab. In Deutschland sind sie meist von Januar bis März im Handel erhältlich. Die Früchte werden von Hand gepflückt, um die zarte Schale nicht zu quetschen. Nach der Ernte werden die Blutorangen gereinigt, verlesen und für den Vertrieb an den Handel oder Verarbeitungsbetrieb verpackt.
Fun Fact
Sind Grapefruit und Blutorange das Gleiche?
Nein. Grapefruits sind eine Kreuzung aus Pampelmuse und Orange, während Blutorangen aus verschiedenen mediterranen Orangensorten hervorgegangen sind. Im Unterschied zu Blutorangen sind Grapefruits erheblich größer und schmecken säuerlich-bitter, während Blutorangen einen süßlich-herben Geschmack besitzen. Der Hauptunterschied liegt aber in der Entstehung der Farbe: Während Grapefruits ihr rotes Fruchtfleisch durch besonders hohe Temperaturen gewinnen, entwickeln sich die für die tiefrote Farbe der Blutorangen verantwortlichen sekundären Pflanzenstoffe, die sogenannten Anthocyane, erst bei niedrigen nächtlichen Temperaturen.
Welche Sorten von Blutorange gibt es?
Das sind die drei bekanntesten Blutorangen-Sorten, die es in Deutschland zu kaufen gibt
- Moro: Diese aus Sizilien stammende Blutorangenart ist die Sorte mit dem dunkelsten Fruchtfleisch, dessen Färbung von rubinrot bis violett reicht. Die kompakte Blutorange wird teilweise nicht größer als eine Mandarine. Ihr Geschmack ist süß und sehr saftig mit herber Note.
- Sanguinelli: Die 1929 in Spanien entdeckte Blutorangenart hat rötliches Fruchtfleisch, eine pigmentierte Schale und einen süßen, zarten Geschmack.
- Tarocco: Die Sorte Tarocco soll aus einer Mutation der Sanguinelli entstanden sein und wächst in Sizilien. Mit ihrem saftigen, orange-rötlichen Fruchtfleisch und ihrer dünnen Schale gilt sie als die süßeste und beliebteste Sorte.
Gut zu wissen
Warum schmeckt Blutorange bitter?
Blutorangen können aufgrund bestimmter Verbindungen namens Limonin und Naringin einen bitteren Geschmack haben. Diese Bitterstoffe, die zu den Flavonoiden gehören, sind in allen Zitrusfrüchten enthalten – und der Grund, warum Pampelmuse und Grapefruit recht bitter schmecken. In Blutorangen kommen sie jedoch in deutlich niedrigerer Konzentration vor, weshalb die Früchte in der Regel ein ausgewogenes Verhältnis von Süße, Säure und Bitterkeit aufweisen. Sollte eine Blutorange dennoch einmal bitter schmecken, kannst du die weiße Zwischenhaut des Fruchtfleischs entfernen, in der die Flavonoide hauptsächlich sitzen, und den bitteren Geschmack so reduzieren.
Nährstoffe: Wie gesund sind Blutorangen?
Blutorangen enthalten kein Eiweiß,kaum Fett, wenige Kohlenhydrate und haben relativ wenige Kalorien (43 kcal / 100 Gramm). Zum Vergleich: Eine Banane hat mehr als die doppelte Menge!
Wie andere Zitrusfrüchte sind Blutorangen reich an wichtigen Vitaminen, insbesondere Vitamin C. Zwei Blutorangen decken bereits den durchschnittlichen Vitamin-C-Tagesbedarf von Erwachsenen. Die enthaltenen B-Vitamine sind an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Vitamin E und Vitamin A kommen ebenfalls vor.
Außerdem enthalten Blutorangen alle neun Aminosäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann. Bei den Mineralstoffen punktet sie mit Calcium und Magnesium sowie Kalium und Eisen.
Nährwerte pro 100 g Blutorange
Nährstoff | Nährwerte pro 100 g |
Energie | 43kcal |
Kohlenhydrate | 8,3g |
Eiweiß | 0g |
Fett | 0,2g |
Ballaststoffe | 2,1 g |
Eisen | 0,2 mg |
Magnesium | 12 mg |
Kalium | 163 mg |
Calcium | 40 mg |
Vitamin A | 0,06 mg |
Vitamin B3 | 0,3 mg |
Vitamin B5 | 0,2 mg |
Vitamin B6 | 0,1 mg |
Vitamin C | 50 mg |
Vitamin E | 0,3 mg |
Gut zu wissen
Sind Blutorangen gesünder als Orangen?
Ja, denn im Vergleich zu ihren orangefarbenen Verwandten verfügen Blutorangen über mehr sekundäre Pflanzenstoffe, die Anthocyane. Diese Stoffe, die den Blutorangen ihre tiefrote Färbung verleihen, wirken im menschlichen Körper als starkes Antioxidans. Daher werden ihnen gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt.
Lagerung und Haltbarkeit von Blutorangen
Blutorangen sollten trocken und kühl aufbewahrt werden. Bei Zimmertemperatur halten sich die Zitrusfrüchte je nach Reifegrad 3 bis 7 Tage. Sie sollten jedoch nicht gemeinsam mit anderen Früchten wie Bananen oder Äpfeln gelagert werden, da diese oft Reifegase verströmen, die die Orangen schneller schimmeln oder faulen lassen. Bewahrst du Blutorangen im Kühlschrank auf, kannst du ihre Haltbarkeit auf bis zu 5 Monate verlängern. Allerdings verlieren die Früchte aufgrund der niedrigen Temperaturen rasch an Geschmack.
Zubereitung von Blutorangen
Blutorangen lassen sich auf vielfältige Weise verwenden. Im Handel sind sie meist als Saft, Joghurt, Marmelade oder Tee erhältlich. Die Kosmetikindustrie gewinnt aus der Schale ätherisches Duftöl, das Parfüms und Cremes zugesetzt wird. In der Küche eignet sich die herbe Schale hervorragend zum Aromatisieren süßer Backwaren und Desserts, Vinaigrettes und Marinaden oder Cocktails. Das dunkelrote Fruchtfleisch der Blutorangen schmeckt köstlich in Blattsalaten, zu frischem Saft gepresst oder aufgeschnitten in Sangria.
Blutorange passt gut zu eher herbem Gemüse wie Roter Beete, Radicchio oder Fenchel und hebt das Aroma von Rindfleisch, Geflügel oder Lachs hervor. In der Dessertküche harmoniert Blutorange als süß-säuerlicher Gegenspieler wunderbar mit Schokolade, Schokomousse, Eiscreme oder warmen Gewürzen wie Ingwer, Kardamom oder Zimt.