Es gibt Informationen darüber, dass die Clementine, die botanisch gesehen eine Beere ist, bereits seit vielen Jahrtausenden im asiatischen und vor allem chinesischen Raum existierte. Allerdings war es ein französischer Mönch namens Frère Clément, der erst im 19. Jahrhundert die Besonderheit dieser Frucht entdeckte – und ihr zu mehr Bekanntheit verhalf. Der Namensgeber war in einem Waisenhaus im algerischen Oran für die Landwirtschaft zuständig. In dieser Funktion war er der Erste, der auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse belegen konnte, dass die Clementine eine Kreuzung zwischen einer Mandarine und einer Pomeranze, auch bekannt als Bitterorange, ist. Frère Clément war begeistert von seiner Entdeckung und züchtete fortan die Clementine.
Clementinen bezeichnen Botaniker als Citrus clementina. Sie wachsen, wie Mandarinen, an dornenarmen Bäumen mit einer immergrünen, blätterdichten runden Baumkrone. Die kältetoleranten Zitrusfrüchte werden zwar vorrangig in Südeuropa und Nordwestafrika angebaut, sind jedoch auch in Frankreich oder Florida vorzufinden. Sie benötigen keine besonders hohen Temperaturen zum Reifen. Hobbygärtner sollten beim Anbau beachten, dass es sich hierbei um eine Kübelpflanze handelt, die bereits im April – und somit früher als alle anderen Früchte – an einen sonnigen Platz in den Garten oder auf die Terrasse gestellt werden sollte.
Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass Mandarinen und Clementinen ein und dieselbe Frucht seien. Schon bei genauerer Betrachtung wirst du feststellen, dass die Mandarine nicht nur eine knallige orangefarbene Schale hat, sondern auch viele Kerne im herb-sauren Fruchtfleisch trägt. Clementinen hingegen stechen mit ihrer flacheren Form heraus, deren kernloses und süßeres, milderes Fruchtfleisch von einer hellen gelb-orangen Schale ummantelt ist. Diese ist auch zumeist dicker als die der Mandarine, und somit ziemlich robust – und von allen Zitrusfrüchten die kältebeständigste. Außerdem verfügen Clementinen über mehr Nährwerte, denn auf 100 g bieten sie 54 mg Vitamin C, während 100 g Mandarinen auf 30 mg Vitamin C kommen.
Clementinen sollten vor dem Verzehr grundsätzlich immer erst in warmem Wasser gewaschen werden. Damit sie nämlich nicht von Fäulnis oder Schimmel befallen werden, werden sie in der Produktion mit besonderen Pflanzenschutzmitteln konserviert und anschließend gewachst. Wenn du dich darüber informieren willst, reicht ein Blick auf das Etikett – dort werden die verwendeten Mittel vermerkt. Diese dringen allerdings nie bis in das Fruchtfleisch durch, sondern bleiben in der Schale. Hast du vergessen, die Clementinen vorher zu waschen, reicht auch gründliches Händewaschen nach dem Schälen aus.
Grüne Stellen an der Schale bedeuten nicht, dass Clementinen noch unreif sind. Die Farbe wechselt je nach Temperaturunterschied, das Fruchtfleisch bleibt allerdings gleich süß. Die Schale sollte möglichst fest am Fruchtfleisch sitzen. Sollte sie sich bereits leicht lösen, wenn du mit dem Finger über die Schale fährst und dadurch ein Hohlraum erzeugt wird, ist das Fruchtfleisch bereits etwas trocken. Wenn Clementinen holzig oder bitter schmecken, solltest du sie nicht mehr essen. Die Früchte halten aufgrund ihrer schwer löslichen Schale bei einer kühlen und dunklen Lagerung bis zu zwei Monate – und somit sogar länger als Mandarinen.
Clementinen sind ein reichhaltiger Vitaminlieferant für unterwegs. Sie weisen zudem einen hohen Gehalt an Antioxidantien auf, die imstande sind, Herz und Kreislauf zu stärken.
Zudem wird den enthaltenen Vitamine der Gruppe A ein positiver Einfluss auf Sehkraft, Haut und Schleimhäute zugesprochen. Und auch Mineralien wie Kalium, Kalzium und Magnesium sowie das Spurenelement Eisen sind in der Clementine vertreten.
Kalorien | 50 kcal |
Kohlenhydrate | 9,0 g |
Ballaststoffe | 2,0 g |
Fett | 0,3 g |
Vitamin A | 50 µg |
Vitamin C | 30 mg |
Vitamin E | 0,2 mg |
Kalium | 180 mg |
Kalzium | 30 mg |
Magnesium | 10 mg |
Eisen | 100 µg |