Kartoffelgratin: Kochtipps & leckere Rezeptvarianten

Kartoffelgratin ist ein echter Klassiker, der mit wenigen Zutaten auskommt und leicht gelingt. Für das Grundrezept benötigst du neben Kartoffeln nur Sahne, Milch, Gewürze und Kräuter, nach Belieben Knoblauch und ggf. Käse. Damit die Kartoffeln gleichmäßig gar werden, solltest du sie in feine Scheiben hobeln oder schneiden. Schichte die Scheiben dachziegelartig in die gefettete Auflaufform, übergieß sie mit Sahne und Milch und bestreu sie zum Schluss mit etwas Käse.

Tipp: Am besten gelingt Kartoffelgratin, wenn du die Kartoffeln nicht in dünne Scheiben schneidest, sondern sie hobelst. So werden sie noch dünner und garen gleichmäßiger.

Du kannst Kartoffelgratin als Hauptgericht, Beilage oder sogar als Vorspeise servieren. Wird es Beilage oder Vorspeise, kannst du es in kleinen runden Portions-Förmchen backen. Das sieht schön aus und lässt sich besser portionieren.

Servierst du das Kartoffelgratin als Hauptgericht, reicht ein Salat als Beilage. Hier schmecken bunte Blattsalate besonders gut, z. B. Rucola mit Tomaten, Möhren und Gurke. Doch auch ein einfacher Tomaten- oder Gurkensalat sind eine leckere Beilage zum Gratin. Im Winter kannst du typische Wintersalate wie Rotkohl, Feldsalat oder Rote Bete servieren.

Doch nicht nur Salat ist eine passende Beilage zu Kartoffelgratin. Auch Gemüse, Fisch oder Fleisch schmecken sehr gut.  

Möchtest du Gemüse als Beilage zum Gratin reichen, hast du die Qual der Wahl. Im Winter schmeckt Apfelrotkohl oder Rahmwirsing sehr gut dazu, im Sommer ein buntes Ratatouille mit Zucchini und Aubergine. Auch eine Pilzpfanne passt. Wer mag, schiebt zusammen mit dem Gratin ein Blech voll Ofengemüse in den Backofen. Hier schmecken Möhren, Zucchini, Rote Bete, Kürbis, Pastinaken …

Kartoffelgratin ist wunderbar wandelbar und passt zu fast allen Gerichten. Entsprechend hast du auch beim Fleisch viele Möglichkeiten. Eine klassische Beilage sind Frikadellen oder Würstchen. Sehr gut schmecken aber auch Filets oder Geschnetzeltes – egal ob vom Schwein oder Hühnchen.

Tipp: Hackfleisch oder Geschnetzeltes kannst du auch gut zum Kartoffelgratin geben und mit den Kartoffelscheiben in die Auflaufform schichten.

Auch Fisch ist eine beliebte Beilage zu Kartoffelgratin. Klassisch wird Lachs serviert – er eignet sich aufgrund des festen Fleisches auch gut zum Garen im Kartoffelgratin. Neben Lachs schmecken Seelachs, Kabeljau, Zander oder Thunfisch gut.

Salat und Gemüse sind typische Beilagen. Du kannst aber auch Bratlinge oder Puffer servieren. Ein Gemüseragout schmeckt ebenfalls gut.

Welche Kartoffeln für Kartoffelgratin verwendet werden, richtet sich nach der Kocheigenschaft der Kartoffeln. Vorwiegend festkochende Sorten wie Bintje, Belena oder Laura eignen sich ideal, da sie genügend Stärke abgeben und dennoch bissfest bleiben. Du kannst auch festkochende Kartoffeln verwenden. Mehligkochende Sorten eignen sich dagegen nicht so gut für Kartoffelgratin, da sie schnell auseinanderfallen.

Die Wahl des Käses ist eine Frage der persönlichen Vorlieben. Würzige Bergkäse oder Parmesan sorgen für eine aromatische Note. Wer es lieber mild mag, greift zu einem jungen Gouda. Besonders gern werden Emmentaler, Gruyère oder Appenzeller verwendet.

Wie lange das Gratin braucht, hängt von der Dicke der Scheiben ab. Klassisch wird Kartoffelgratin aus rohen Kartoffeln zubereitet. Diese solltest du in sehr dünne Scheiben hobeln, damit sich die Garzeit verkürzt. Ideal ist eine Dicke von 2-3 Millimetern. So zubereitet, braucht das Gratin im vorgeheizten Ofen ca. 45-50 Minuten. Je dicker die Scheiben sind, desto länger dauert es.

Tipp: Hast du Kartoffelreste vom Vortag, kannst du sie wunderbar für dein Gratin nutzen und so die Backzeit deutlich verkürzen. Kartoffelgratin, das aus schon gegarten Kartoffeln zubereitet wird, muss nur etwa 20-25 Minuten im vorgeheizten Backofen garen.

Obwohl viele Rezepte für Kartoffelgratin meist Schlagsahne verwenden, ist dies nicht im Sinne aller Hobbyköche, die lieber ein paar Kalorien einsparen möchten. In diesem Fall ist es eine gute Wahl, die Sahne zumindest teilweise durch Milch zu ersetzen. Wenn du ganz auf Sahne verzichten möchtest, wird die Flüssigkeit, in der die Kartoffelscheiben garen, oft zu flüssig. Einige Rezepte empfehlen daher, die Milch aufzukochen und etwas geriebenen Käse oder Schmelzkäse in die Milch zu rühren. So wird die Milchsauce stärker gebunden. Eine weitere Möglichkeit, um die Sauce stärker zu binden, ist die Zugabe von Eiern. Ob Kartoffelgratin mit oder ohne Ei zubereitet wird, ist letzten Endes Geschmackssache. In einem klassischen Kartoffelgratin sind jedoch keine Eier enthalten.

Kartoffelgratin muss nicht immer vegetarisch sein. Für einen leckeren Auflauf aus Kartoffeln und Hackfleisch kann man einfach Hackfleisch anbraten und es als Basis unter die Kartoffelscheiben geben, sobald es scharf angebraten ist. Durch die Zugabe des Hackfleisches wird das Gratin noch herzhafter. Falls allerdings nicht jedes Familienmitglied oder jeder Gast Fleisch isst, bietet es sich an, Kartoffelgratin und Fleisch getrennt zuzubereiten.

Dass ein Rezept für Kartoffelgratin auch einen Platz in den Sterneküchen der Welt hat, beweisen Köche wie Johann Lafer. Damit das Kartoffelgratin besonders würzig wird, hat Johann Lafer einen besonderen Trick parat. Vor dem Schichten der Kartoffelscheiben pinselt er die Auflaufform mit einer besonderen Knoblauchbutter aus. Die Butterschicht verhindert, dass die Kartoffelscheiben festbacken und durch den Knoblauch wird das Gratin noch würziger.

Der Sternekoch aus Österreich empfiehlt für sein Kartoffelgratin die Verwendung kräftiger Käsesorten. Welcher Käse für Kartoffelgratin ideal ist, lässt sich laut Lafer an der Intensität des Geschmacks ableiten. Je kräftiger der Käse, desto besser. Besonders empfehlenswert sind laut Lafer Emmentaler, Appenzeller, Bergkäse oder auch Greyerzer. 

Natürlich kann man Kartoffelgratin auch vegan zubereiten. Am besten eignet sich dafür Sahneersatz wie etwas Sojasahne oder auch Sojacreme genannt. Da sie rein pflanzlich ist, enthält Sojasahne beziehungsweise Sojacreme keinerlei Laktose oder Cholesterin. Ähnlich wie bei der herkömmlichen Zubereitungsweise, können ganz einfach die Zutaten Sojacreme und Sojamilch miteinander gemischt werden. Die Mischung wird ganz einfach durch die Zugabe von Salz, Pfeffer, Knoblauch, Muskat und einiger Gewürze verfeinert. Margarine eignet sich, um die Auflaufform auszupinseln und so dafür zu sorgen, dass die Kartoffelscheiben nicht haften bleiben. Wer möchte, kann veganen Käse zum Überbacken benutzen. Es gibt sogar Rezepte, um veganen Käseersatz ganz einfach selbst herzustellen. Natürlich kann man aber auch komplett auf die Käseschicht verzichten. 

Kartoffeln müssen nicht immer der alleinige Hauptakteur in einem Rezept für ein leckeres Gratin sein. Die braunen Knollen lassen sich prima mit anderen Gemüsesorten kombinieren. Gerade Kohlsorten passen gut zu Kartoffeln. Probier beispielsweise unser Blumenkohl-Kartoffel-Gratin mit Schinkenwürfeln. In diesem Rezept werden bereits gekochte Kartoffeln verwendet. Daher eignet sich dieses Rezept auch wunderbar zur Resteverwertung.

Warum wird mein Kartoffelgratin nicht gar?

In der Regel liegt es daran, dass die Kartoffelscheiben zu dick geschnitten wurden und sich die Backzeit entsprechend verlängert. Manchmal liegt es auch daran, dass du zu wenig Flüssigkeit zugegeben hast. Gib ggf. noch etwas Milch/Sahne hinzu und verlängere die Garzeit.

Was kann ich tun, wenn das Kartoffelgratin zu dunkel wird?

Sind die Kartoffeln noch roh, die obere Schicht wird aber schon zu dunkel, kannst du das Gratin abdecken und so fertig garen.

Warum bleibt das Kartoffelgratin flüssig?

Kartoffelgratin wird ohne Eier zubereitet, die Masse stockt durch die Kartoffelstärke. Bleibt sie sehr flüssig, hast du zu viel Milch/Sahne genommen. Überschüssige Flüssigkeit kannst du mit einem Löffel vor dem Servieren vorsichtig abschöpfen.

Reste vom Kartoffelgratin kannst du luftdicht verpackt 3-4 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Gib das Gratin zum Aufwärmen am besten für rund 20 Minuten in den Backofen. Alternativ kannst du es auch in der Mikrowelle aufwärmen.

Tipp: Du kannst Kartoffelgratin auch einfrieren. Lass es dafür sollständig abkühlen, gib es portionsweise in gefriergeeignete Behälter, schließe diese luftdicht und frier sie ein.