Steckrüben – geschmackvolles Winter-Wurzelgemüse
Kalorienarm, geschmackvoll und aus regionalem Anbau – die Steckrübe ist ein Wintergemüse, das hierzulande eine lange Tradition hat. Denn sie sättigt gut und liefert auch in der dunklen Jahreszeit eine ordentliche Portion Vitamin C. Wie schmeckt die Steckrübeund auf welche Arten kann man sie zubereiten?
Was sind Steckrüben?
Steckrüben (Brassicanapussubsp. rapifera) gehören zur Familie der Kreuzblütengewächse und sind unter anderem mit dem Raps verwandt. Das Wurzelgemüse kann bis zu 1,5 kg schwerwerden, hat eine rundliche Form sowie eine dicke Schale, deren Farbe von grün bis violett variiert. Im Inneren ist die Steckrübe, die du im Supermarkt kaufen kannst, meist gelblich gefärbt. Es gibt auch weiße Sorten, die jedoch überwiegend als Viehfutter verwendet werden.
Heute geht man davon aus, dass Steckrüben ursprünglich als Kreuzung zwischen Kohlrabiund Herbstrüben entstanden sind. Deswegen erinnert der leicht süßliche Geschmack an eine Mischung aus Rüben und Kohl.
Gut zu wissen
Je nach Region kennt man die Steckrübe auch als Kohlrübe, Erdkohlrabi, Wruke, Runke oder Runkelrübe. Früher wurde sie aufgrund ihrer Herkunft oft als Schwedische Rübe bezeichnet.
Herkunft und Geschichte von Steckrüben
Woher die Steckrübe ursprünglich stammt, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren.Nach Deutschland kam sieim 17. Jahrhundertaus dem skandinavischen Raum. Seitdem wird sie bei uns in großen Mengen produziert. Grundsätzlich wächst die Runkelrübe überall, wo ein gemäßigtes Klima herrscht.
In früheren Zeiten war die Steckrübe oft der Retter in der Not: Wenn große Teile der Bevölkerung unter Hunger litten, bot sich die Kohlrübe als günstiges und sattmachendes Nahrungsmittel an. Bis heute kennt man beispielsweise noch den „Steckrübenwinter“ im Jahr 1916/1917. Damals waren Lebensmittel in Deutschland wegen des Ersten Weltkriegs knapp. Nach einer zusätzlich missglücktenKartoffelernte waren nur Steckrüben in großen Mengen vorhanden. Das machte die Menschen erfinderisch, sodass sie zahlreiche Gerichte mit dem Wurzelgemüse zubereiteten– sogar Kaffee und Marmelade wurde daraus gekocht. Trotzdem geriet die Steckrübe anschließend in Vergessenheit. Seit einigen Jahren liegt sie bei ernährungsbewussten Genießern aber wieder im Trend und auch immer mehr Restaurants nehmen Steckrüben-Rezepte in ihre Menüs auf.
Ernte von Steckrüben
Es gibt viele verschiedene Sortenvon Steckrüben. Ein Großteil von ihnen wird jedoch als Viehfutter angebaut. In den Handel gelangen nur die besonders schmackhaften Kohlrübenarten sowie diverse Neuzüchtungen. Diese werden im großen Stil angebaut, denn die Nachfrage nach der Runkelrübe hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Die größten Erntemengen werden im Norden Deutschlands, also in Schleswig-Holstein, Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern, produziert.
Ausgesät wird der Erdkohlrabi ab Mai. Er braucht nicht viel Pflege und muss nur ab und zu gewässert werden. Wie der Name schon verrät, wächst der Erdkohlrabi unterirdisch. Ab September sind die ersten Knollen reif. Vielfach werden sie aber noch bis zu den ersten Nachtfrösten stehengelassen, weil sich dann das süßliche Aroma besser ausbildet. Da Steckrüben sehr robust sind, ist es theoretisch möglich, sie bis März auf dem Feld zu lassen. Das wird im konventionellen Anbau aber meist nicht gemacht, da die Rüben dann dazu neigen, holzig zu werden. Nach der Ernte werden die Blätter entfernt und die Runkeln kommen direkt in den Supermarkt oder werden in Lagerräumen aufbewahrt.
Gut zu wissen
Die Ernte der Steckrüben erfolgt vielfach noch von Hand, weil so sichergestellt ist, dass die Rüben unbeschädigt aus dem Boden gezogen werden können.
Nährstoffe: Wie gesund sind Steckrüben?
Die Steckrübe enthält sehr viel Wasser, was sie kalorienarm macht. Gerade einmal 30 Kalorienstecken in 100 g Rüben. Fettesind dagegen nicht enthalten und mit 7 g Kohlenhydraten gilt die Rübe zudem als zuckerarm.
Steckrüben gelten als gesund, denn als Wintergemüse sind sie ein wichtiger Nährstoff- und Vitaminlieferant in der kalten Jahreszeit. Vor allem Vitamin Cist mit 33 mg pro 100 g in großen Mengen enthalten. Wichtig ist auch Beta-Carotin, das der Körper zu Vitamin A umwandeln kann. Rund 100 µg stecken in 100 g Kohlrüben.
Auch Kaliumist für den menschlichen Körper essenziell und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Rund 227 mg stecken in 100 g Erdkohlrabi.
Nährwerte pro 100 g Steckrübe
Nährstoffe | Nährwerte |
Kalorien | 30 kcal |
Eiweiß | 1 g |
Fett | 0 g |
Kohlenhydrate | 7 g |
Vitamin C | 33 mg |
Beta-Carotin | 100 µg |
Kalium | 227 mg |
Wie kann man Steckrüben in der Küche verwenden?
In der Küche gibt es einige klassische Rezepte, die besonders gerne aus Steckrüben zubereitet werden:
- Pürees
- Mus
- Eintöpfe
- vegane/vegetarische Schnitzel
- Aufläufe
Wenn du Steckrüben zubereiten möchtest, solltest du die dicke Schale großzügig entfernen. Anschließend kannst du die Kohlrübe zum Beispielklein raspeln und roh etwa im Salat verzehren. Alternativgarst du sie schonend. Hierfür schneidest du das Wurzelgemüse in Scheiben und anschließend in Stücke, Streifen und Co. Koche die Runkelrübe nun für rund 30 Minuten in gesalzenem Wasser. Danach ist sie sofort verzehrfertig. Alternativ kannst du die Streifen auch im Ofen garen: Mit etwas Öl beträufeln, salzen und schon hast du dir Steckrüben-Pommes gezaubert.
Möchtest du dir aus Steckrüben eine vegane oder vegetarische Schnitzel-Alternative zubereiten, garst du die in Scheiben geschnittenen Kohlrüben zunächst bissfest vor. Danach panierst dusie entweder klassisch mit Paniermehl oder wälzt sie in knusprigen Cornflakes. Jetzt nur noch in der Pfanne braten und servieren.
Gut zu wissen
Steckrüben können mitunter Blähungen auslösen – vor allem, wenn sie roh verzehrt werden. Durch das Kochen werden sie bekömmlicher. Auch Gewürze wie Curry oder Kümmelkönnen helfen.
Lagerung und Haltbarkeit von Steckrüben
Die Steckrübe lässt sich – wie viele andere Arten von Wurzelgemüse– gut lagern. Kleinere Exemplare sind meist etwas milder im Geschmack und oft auch besser zu lagern. Achte bereits beim Kauf darauf, dass die Schale möglichst glatt ist und die Kohlrübe keine braunen Stellen aufweist. Im Gemüsefach deines Kühlschranks kannst du die Steckrübe problemlos bis zu 10 Tage aufbewahren. Alternativ lässt sie sich in einem kühlen Kellerraum unterbringen. Hier bleibt sie sogar mehrere Monate haltbar. Allerdings kann es bei dieser Lagerung passieren, dass die Rübe nach und nach verholzt.
Einmalangeschnitten sollte der Erdkohlrabi immer im Kühlschrankaufbewahrt werden. Bedecke außerdem die Schnittflächen. Um die Haltbarkeit zu verlängern, einfach die Steckrübe schälen, kleinschneiden, blanchieren und einfrieren. So können die vorgegarten Steckrübenstücke mehrere Monate lang deine Rezepte verfeinern.