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Lotus – Infos & Wissenswertes

Schüssel mit Reis.

Lotus – die meisten von uns denken dabei an die Zierpflanze. Oder zumindest an den gleichnamigen wasserabweisenden Effekt. Dabei kann die Wasserpflanze noch viel mehr. In der asiatischen Küche kommt sie regelmäßig zum Einsatz. Doch nicht nur dort. Aber wo kommt die Pflanze eigentlich her und wie schmeckt sie? Wie bereitet man Lotus zu? Und welche wertvolle Nährwertstoffe stecken in ihm? Hier erfährst du mehr zur Pflanze.

Was ist Lotus?

Die Lotusgewächse, die wir unter dem Begriff Lotus oder auch Lotos kennen, bilden eine eigene Pflanzenfamilie. Es gibt nur zwei Arten. Eine stammt ursprünglich aus dem amerikanischen Raum, die andere hat ihre Wurzeln in Asien und Ozeanien. Die Wasserpflanzen haben sich im Laufe der Geschichte einen Namen als ansehnliche Zierpflanzen gemacht, die besonders in den verschiedenen Bereichen der asiatischen Kultur verankert sind. Dort gelten sie als Symbol für Schönheit und geistige Reinheit. Äußerlich erinnern die Wasserpflanzen an Seerosen, die man in Deutschland hin und wieder im einen oder anderen Gartenteich findet.

Der Lotus bildet eine Wurzel, die sich in mehrere Knotenstücke aufteilt. Die Wurzelknollen erreichen dabei eine Länge von bis zu 30 cm und einen Umfang von etwa 10 cm. Aus den Wurzeln sprießen viele stabile Stiele, auf denen große samtige Blätter stehen. Anders als bei der Seerose haben die Blätter aber keinen Kontakt zum Wasser. Die Blüten der Lotuspflanze sind gefüllt und verfügen über einen Blütenstempel, in dem sich später die Samen bilden.

Die Blätter der Lotuspflanze besitzen tatsächlich eine ganz besondere Eigenschaft: Ihre Oberfläche verfügt über mikroskopisch kleine Wachskristalle, die es Schmutz- und Wasserpartikeln schwer machen, Kontakt zur Lotusoberfläche zu knüpfen. Wasser perlt deshalb einfach an den Blättern ab und nimmt praktischerweise die Verunreinigungen gleich mit. So bleibt die Oberfläche immer rein. Das Phänomen ist mittlerweile als Lotus-Effekt bekannt. Wissenschaftler haben die Struktur der Lotusblätter auf künstlichen Oberflächen nachempfunden. Diese Erkenntnisse kommen mittlerweile in verschiedenen Branchen zum Einsatz: Hausfassaden, Autokarosserien oder Brillen verfügen über den besagten Effekt.

Wie kannst du Lotus verwenden?

Diese spezielle Eigenheit der Blätter sorgt allerdings dafür, dass sie in der Küche weniger häufig verwendet werden. Trotzdem ist es möglich, die Blätter zu kochen. Damit sie ihr gesamtes Aroma entfalten, kannst du sie als Wickel für unterschiedliche Lebensmittel verwenden. So profitieren zum Beispiel Reis oder Fisch vom Duft, den die Blätter in dosierter Form an das Gericht abgeben. Gleichzeitig wird die Füllung dadurch sehr schonend gegart.

Wurzeln und Blüten der Pflanze landen im Gegensatz zu den Blättern öfters auf dem Teller. Vor allem die Wurzel hat sich zu einem festen Bestandteil der asiatischen Küche entwickelt: Den Wurzelstock durchziehen mehrere Röhren, die der Pflanze bei der Aufnahme von Sauerstoff helfen. Durch die einzigartige Form isst bei der kulinarischen Verwendung von Lotuswurzeln auch das Auge mit.

Vor der Verarbeitung solltest du die Wurzel zunächst reinigen und sie dann von ihrer Schale befreien. Du kannst sie in Scheiben oder Stücke schneiden und anschließend kochen, braten oder sogar backen. Sie macht sich gut als Beilage in Ramen- oder Currygerichten, wird aber auch als Chips-Alternative verzehrt. In Salaten taucht die Wurzel entweder in roher oder in gedünsteter Form auf. Sie erinnert geschmacklich an Champignons, entwickelt aber eine ganz eigene, süßliche Note.

Von der Blüte werden vor allem die Samen verwendet. Oft werden sie auch als Lotusnüsse bezeichnet. Wenn du sie reinigst und schälst, kannst du sie als kleinen Snack für zwischendurch genießen. In der asiatischen Küche gesellen sich die Lotusnüsse aber auch zu Suppen oder Geflügelgerichten. Ein besonderes Highlight sind kandierte Lotussamen. Sie erinnern geschmacklich am ehesten an Mandeln. Je nach Zubereitungsart sind sie im Geschmack aber variabel: Wenn du sie kandierst, schmecken sie süß. Und eingelegt werden sie zu einem erfrischenden sauren Leckerbissen.

Welche Inhaltsstoffe stecken im Lotus?

Die einzelnen Teile der Lotuspflanze eignen sich gut für eine ausgewogene Ernährung. Die Wurzel enthält 74 Kalorien auf 100 g und bietet sich als exotische Zutat für eine schlanke Küche an. Dazu gesellen sich immerhin fast 5 g Ballaststoffe. Das heißt, dass die Wurzel sättigt und gleichzeitig den Verdauungstrakt anregt. Sie besteht außerdem zu 80 % aus Wasser und ist fettarm. Wenn du allerdings auf eine kohlenhydratarme Ernährung wertlegst, solltest du in diesem Fall genauer hinschauen: 17,2 g Kohlenhydrate sind in 100 g der Lotusknolle enthalten. Dafür versorgt die Wurzel deinen Körper mit einer großen Menge an Kalium und Phosphor.

Die Samen haben es im direkten Vergleich in sich: 100 g Lotussamen in getrockneter Form verfügen über 332 Kalorien und etwa 65 g Kohlenhydrate. Für Veganer aber interessant: Mit etwa 15 g Protein stellen die Lotusnüsse eine echte Alternative zu tierischen Produkten dar.

Die Nährwerte der Lotuswurzel in der Übersicht

NährwertePro 100 g Lotuswurzel
Kalorien74 kcal
Kohlenhydrate17,2 g
Eiweiß2,6 g
Fett0,1 g
Wasser79,1 g

Mineralstoffepro 100 g Lotuswurzel
Natrium40 mg
Kalium556 mg
Calcium45 mg
Phosphor100 mg
Magnesium23 mg
Eisen1,16 mg

Wo kannst du Lotus kaufen?

Frische Lotuswurzeln, -blätter oder -samen in Deutschland zu kaufen, ist nicht ganz so leicht. Am ehesten wirst du frische Ware in ausgewählten Asia-Märkten finden. Doch für die Lotusprodukte gibt es im gut organisierten Einzelhandel passende Alternativen in konservierter Form. Die Blätter kannst du zum Beispiel getrocknet und abgepackt erwerben. Geschmacklich unterscheiden sie sich nur gering von frischen Lotusblättern. Einziger Unterschied: Die getrockneten Blätter musst du vor der Verarbeitung in reichlich Wasser einlegen undeinweichen.

Bei den Lotusnüssen kannst du bedenkenlos auf Konservenware zurückgreifen. Die Samen werden in der Regel im Anbaugebiet geerntet, geschält und anschließend eingekocht. Dadurch behalten sie einen Großteil ihrer Inhaltsstoffe und sind länger haltbar als frische Ware. Die abgefüllten Samen kannst du im Anschluss rösten oder anderweitig verarbeiten.

Im Asia-Fachhandel wirst du am ehesten auf frische Wurzeln stoßen. Bei der richtigen Temperatur überstehen die Knollen den Weg aus dem Anbaugebiet nach Deutschland problemlos. Ansonsten kannst du auch hier zur Konserve greifen – oder Lotuspaste kaufen. Dafür wird das Wurzelfleisch püriert und zu einer feinen Creme verarbeitet, die als Füllung oder aber als pikante Zutat für Soßen verwendet werden kann.