Petersilienwurzel: Alle Infos, Tipps & leckere Rezepte
Die würzige Winterwurzel gehört zu den fast vergessenen Gemüsesorten. In den letzten Jahren konnte sie ein köstliches Comeback hinlegen und erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit – zum Glück! Denn die knackige Rübe kann weitaus mehr als Suppengrün.
Themen auf dieser Seite
- Was sind Petersilienwurzeln?
- Pastinaken & Petersilienwurzel: Die Unterschiede
- Wurzelpetersilie vs. Pastinake: Was ist gesünder?
- Kalorien & Nährwerte im Vergleich
- Petersilienwurzel: Mögliche Nebenwirkungen
- Gut zu wissen
- Petersilienwurzel kaufen & lagern
- Die richtige Lagerung
- Kann man Wurzelpetersilie einfrieren?
- So schmecken Petersilienwurzeln am besten
- Kann man Petersilienwurzeln roh essen?
- Gut zu wissen
- Leckere Gerichte mit Petersilienwurzel
Was sind Petersilienwurzeln?
Die Petersilienwurzel (Petroselinum crispum subsp. tuberosum) ist eine Unterart der Petersilie(Petroselinum crispum), die eine verdickte, spitz zulaufende, essbare Rübe bildet.
Das Rübengemüse wird teilweise auch Wurzelpetersilie oder Knollenpetersilie genannt. In Österreich ist es als Peterwurzen bekannt. Botanisch zählt die Petersilienwurzel zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Die Rüben haben eine weiße bis beige Schale mit bräunlicher Ringelung und ein weißes Fruchtfleisch. Durch diese Merkmale sind sie im Aussehen der Pastinake sehr ähnlich, werden deshalb auch oft mit ihr verwechselt. Bei genauerem Hinsehen kann man aber einige Unterschiede zwischen den beiden Gemüsewurzeln ausmachen.
Pastinaken & Petersilienwurzel: Die Unterschiede
Die Größe
Pastinakenwurzeln erreichen eine Länge von bis 40 Zentimetern. Dagegen fällt die Wurzelpetersilie mit maximal 20 Zentimetern deutlich kleiner aus.Die Form
Pastinaken haben einen dickeren Kopfteil, wirken dadurch etwas „knubbeliger“. Knollenpetersilie wächst insgesamt eher rank und schlank. Ein weiteres optisches Unterscheidungsmerkmal ist der Blattansatz, der bei Petersilienwurzeln etwas nach oben gewölbt, bei ihren größeren Verwandten dagegen leicht eingesunken ist.Der Geschmack
Der Name lässt es schon vermuten: Der Geschmack von Petersilienwurzeln erinnert stark an Blattpetersilie und ist sehr würzig. Die Aromen von Pastinaken lassen sich eher als mild und nussig beschreiben. Sie sind darum euch beliebter für Babynahrung.
Wurzelpetersilie vs. Pastinake: Was ist gesünder?
Bei den Inhaltsstoffen der beiden Wurzeln macht sich die Zugehörigkeit zur selben botanischen Familie vor allem am hohen Gehalt an ätherischen Ölen bemerkbar, die in der Naturheilkunde als wohltuend gelten.
Auch beim Nährstoffprofil bestehen nur kleine Unterschiede zwischen Petersilienwurzel und Pastinake. Letztere liefert beispielsweise mehr Kohlenhydrate, dafür stecken in der Knollenpetersilie mehr Proteine. Auch beim Vitamin C hat sie die Nase vorn, wird aber von der Pastinakenwurzel bei manchen Mineralstoffen überholt.
Kalorien & Nährwerte im Vergleich
Nährwert pro 100 g | Petersilienwurzel | Pastinake |
Kalorien | 48 kcal | 64 kcal |
Fett | 0,47 g | 0,43 g |
Kohlenhydrate | 6,05 g | 12,05 g |
Ballaststoffe | 4,30 g | 2,13 g |
Eiweiß | 2,88 g | 1,31 g |
Vitamin C | 41,00 mg | 18,00 mg |
Kalium | 399,00 mg | 523,00 mg |
Magnesium | 26,00 mg | 26,00 mg |
Calcium | 39,00 mg | 47,00 mg |
Petersilienwurzel: Mögliche Nebenwirkungen
Nicht immer sind die in den Rüben enthaltenen ätherischen Öle von Vorteil. Vor allem das sogenannte Apiol kann gesundheitlich kritisch werden, wenn es in zu hoher Konzentration vorkommt. Das geschieht, wenn man das Gemüse selbst anpflanzt und es im zweiten Jahr zu blühen beginnt. Dann steigt der Gehalt an Apiol so stark an, dass die Petersilienwurzel giftig wird. Bei gekauften Wurzeln vom Gemüsehändler oder aus dem Supermarkt besteht aber keineVergiftungsgefahr.
Gut zu wissen
Werdenden Müttern wird empfohlen, während der Schwangerschaft auf den Verzehr von Petersilienwurzeln zu verzichten. Es besteht die Annahme, dass apiolhaltige Lebensmittel Einfluss auf die Gebärmuttermuskulatur nehmen und wehenauslösend wirken können.
Petersilienwurzel kaufen & lagern
Wie bei allen Gemüsesorten, sind Aroma und Nährstoffgehalt auch bei der Petersilienwurzel am besten, wenn sie möglichst frisch vom Acker kommt.
Das ist bei uns ab Ende Oktober und bis in den Februar hinein der Fall, wenn die heimische Ernte eingefahren wird – Petersilienwurzeln sind ein klassisches Wintergemüse. Außerhalb dieser Monate werden die Rüben als Treibhausware angeboten.Neben der Saison spielt auch die Optik eine wichtige Rolle beim Einkauf. Sie verrät, wie frisch die Rüben sind: Wurzelpetersilie sollte glatt, fest und knackig, das Blattwerk saftig und schön grün sein.
Die richtige Lagerung
Im Gemüsefach des Kühlschranks kann man Petersilienwurzeln etwa eine Woche aufbewahren. Wurden sie abgepackt gekauft, sollte man die Plastikhülle entfernen, da das Gemüse darunter zu „schwitzen“ beginnen und schneller verderben kann. Am besten ist es, die Wurzelrüben in ein feuchtes Tuch zu wickeln, bevor man sie in die Kühlung gibt.
Kann man Wurzelpetersilie einfrieren?
Um das Wintergemüse länger haltbar zu machen, kann man es problemlos einige Monate einfrieren. Dazu werden die Wurzeln geschält, geputzt und kleingeschnitten. Man kann sie sowohl roh als auch kurz blanchiert ins Eisfach geben. Wichtig ist, dass sie in jedem Fall zum Schutz vor Gefrierbrand luftdicht in gut schließende Beutel oder Gefrierdosen verpackt werden.
So schmecken Petersilienwurzeln am besten
Es kann kaum Zufall sein, dass die Ernte der würzigen Wurzel ausgerechnet in den kalten Wintermonaten erfolgt: Besonders beliebt ist das Gemüse nämlich für deftige Eintöpfe und wärmende Petersilienwurzel-Suppen. Während der Saison findet man die Rübe ebenfalls häufig als Bestandteil von Suppengrün, aus dem man sich eine leckere Brühe köcheln kann.
Petersilienwurzeln lassen sich grundsätzlich auch überall da einsetzen, wo sonst Möhren oder Pastinaken zum Einsatz kommen – etwa als cremiges Püree, Ofen-Pommes, süßlich karamellisiertes Beilagengemüse zu Fisch und Fleisch, knusprige Gemüserösti oder herzhafte Aufläufe und Gratins.
Kann man Petersilienwurzeln roh essen?
Petersilienwurzeln eignen sich, wie Möhren, nicht nur für die warme Küche – man kann sie auch sehr gut roh verzehren. Für Salate werden sie einfach geraspelt oder in hauchdünne Scheiben gehobelt.
Gut zu wissen
Petersilienwurzeln sind ein echtes Leaf-to-root-Gemüse (aus dem Englischen übersetzt: Blatt-bis-Wurzel). Essbar sind nämlich alle Teile des würzigen Gemüses: Die Blätter lassen sich gut in Salaten verarbeiten, in Pestos mixen oder frisch gehackt auf fertige Speisen streuen. Wenn es sich um Bio-Ware handelt, kann man sogar die Petersilienwurzelschalen noch verwenden. Sie werden in Brühen und Suppen als zusätzlicher Aromageber mitgeköchelt oder – besonders raffiniert – in heißem Fett zu knusprigen Chips frittiert.