Die zu den Hülsenfrüchten zählenden Bohnen sind ein eiweißreiches Gemüse, reich auch an Phosphor, Kalzium, Eisen und Lecithin. Ihr Kalzium-Gehalt übertrifft den der Möhren und des Rotkohls. Nach dem Anbau werden grundsätzlich Busch- und Stangenbohnen sowie Ackerbohnen (Dicke Bohnen) unterschieden. Außerdem unterscheidet man nach Farbe, Zartheitsgrad und Verwendungszweck. Der jeweilige Bohnentyp muss im Handel deklariert werden. Bohnen frisch vom Feld bekommst du in den Monaten Juni bis Oktober. Bohnen dürfen niemals roh verzehrt werden. Sie enthalten den giftigen Eiweißstoff Phasin, der nur beim mindestens 15-minütigen Kochen zerstört wird.
Im REWE Saisonkalender zeigen wir dir, wann andere Gemüsesorten Saison haben.
Buschbohne
Stangenbohnen pflegen auf langen dünnen Stängeln die Stangen emporzuklettern – und zwar immer links herum. Man verwendet sie für Gemüse und Suppen. Häufig werden sie »geschnippelt«, das heißt in schräge, dünne Schnitzel geschnitten. Auch Stangenbohnen gibt es in den Güteklassen I und II.
Ackerbohne
Grüne Bohnen werden die grünfarbigen Sorten der Buschund Stangenbohnen genannt.
Wachs- oder gelbe Bohnen sind die gelbfarbigen Sorten der Busch- und Stangenbohnen. Sie sind zartfleischig und daher als Salat beliebt.
Prinzessbohnen heißen die zarten, kleinen, frühreifen Buschbohnen, die unzerteilt als feine Gemüsebeilage zubereitet werden können. Sie werden in die drei Güteklassen Extra, I und II eingeteilt. Bohnen der Klasse »Extra« müssen prall, flecken- und fadenlos sein. Außerdem werden sie nach der Hülsenbreite in »sehr fein«, »fein« und »mittelfein« sortiert. Diese Größensortierung muss angegeben werden. Für die Klasse »Extra« sind nur »sehr feine« Prinzessbohnen zugelassen.
Diese stricknadeldünnen Bohnen werden in Frankreich, den Niederlanden und in Kenia (Kenia-Böhnchen) angebaut. Feinschmecker schätzen sie wegen ihrer Knackigkeit und wegen ihres ausgeprägten Bohnenaromas.
Bohnenkeimlinge oder -sprossen werden aus der Sojabohne oder der grünen Mungbohne gewonnen. Letztere kommen unter dem Namen »Lunja« in den Handel. Die Bohnen werden in warmem Wasser zum Keimen gebracht, die Keimlinge küchenfertig in Frischhaltebeuteln verpackt. Sie können als Salat oder Gemüse zubereitet werden, sollten in jedem Fall vorher kurz abgebrüht werden. Die Keimlinge sind besonders reich an Eiweiß und Vitamin C und schmecken zart, saftig und frisch.
Bohnen bleiben leider nicht lange knackig. Du kannst sie nur für ein bis zwei Tage im Gemüsefach des Kühlschranks lagern.
Die mittelgroßen, rötlichen und rotgefleckten Bohnen aus Italien kochen weich, behalten aber ihre Form. Sie sind sehr gut geeignet für Salate.
Bunte Bohnen
Die in Amerika und Afrika geerntete Bohnensorte hat eine kräftig-rote Schale, ähnelt im Geschmack der Esskastanie und hat eine mehlige Konsistenz. Die klassische Bohne für das südamerikanische »Chili con carne«.
Diese in China und Indien beliebte Bohnenart hat erbsengroße, olivgrüne Samen, die sehr vitaminreich und aromatisch sind. Sie werden zu Curries und Eintöpfen verwendet.
Schwarze Bohnen
Die lackschwarze Sorte mit weißem Kern schmeckt süß und weich. Sie stammt aus Südamerika.
Die rotbraunbeigen gesprenkelten, länglichen Bohnen sind den getupften Wachteleiern ähnlich. Sie werden in verschiedenen Ländern angebaut und machen sich gut in Eintöpfen und Salaten. Man nennt sie auch Bunte oder Pinto-Bohnen.
Die grünen Bohnenkerne werden vorwiegend aus den USA importiert und eignen sich ausgezeichnet für Eintöpfe.
Die Adzuki-Bohnen sind rotbraune Bohnen, die in erster Linie zu Bohnensuppe verarbeitet oder als Reisbeilage verwendet werden sowie zur Anzucht von Sprossengemüse.
Obwohl ihre Geschichte bis 5000 v. Chr. ins alte China zurückreicht, gelangte die Sojabohne erst im 18. Jahrhundert nach Europa und von dort 1804 nach Amerika. Heute zählt die Sojabohne weltweit zu den wichtigsten Pflanzen, denn sie ist die Hauptquelle für pflanzliches Eiweiß und Speiseöl. Die Gesamtanbaufläche liegt bei 50 Millionen Hektar, davon die Hälfte in den USA und etwa 10 Millionen Hektar in Asien. Milliarden von Menschen setzen auf die erbsengroße, cremefarbene Bohne als Nahrungsmittel: in Form von Sojamilch, Sojamehl, Sojaquark (Tofu), Sojasauce und -paste, Sojaöl und Sojasprossen. Denn das Multitalent enthälthochwertiges Eiweiß, gesunde ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe, Vitamin A, mehrere B-Vitamine, Panthothensäure, viele Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und Kalium, besonders viel Eisen, Selen und andere Spurenelemente, Lezithin und zudem Phytoöstrogene.
Tofu
Allerdings gibt es auch ein paar Nachteile: Die Sojabohne ist schwer verdaulich, enthält nicht alle essenziellen Aminosäuren und muss deshalb mit ergänzenden Nahrungsmitteln kombiniert werden. Sie darf weder roh noch halbroh gegessen werden, da sie für den Menschen schädliche Verbindungen enthält, die erst durch die Verarbeitung zerstört werden. Die Powerbohne, die auch »das Fleisch vom Feld« genannt wird, könnte eine vollwertige Ernährung für alle sein und wird zweifellos in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Im Moment noch werden jedoch höchstens 10 % der Weltproduktion als wertvoller Eiweißspender für die menschliche Ernährung genutzt, der Großteil wird als Tierfutter verwendet. Dazu kommt Soja heute fast nur chemisch und technisch denaturiert auf den Tisch, von gentechnisch verändertem Soja, das schon in vielen Lebensmitteln steckt, ganz abgesehen. Eine Alternative sind Sojaprodukte von Ökoproduzenten, die kein Gensoja einsetzen.