Bärlauch – Infos & Wissenswertes
Wenn der Frühling kommt, kommt er nicht ohne seinen Begleiter: den Bärlauch. Zu finden sind die dezent nach Knoblauch schmeckenden Blätter jedes Frühjahr in Wäldern, Gärten und Parks von März bis Mai. Das fast in Vergessenheit geratene aromatische Kraut bietet kulinarisch so einiges und liegt folgerichtig wieder voll im Trend. Ob in Suppen, Quarkdips, Kräuterbutter oder als Pesto: Bärlauch macht immer eine gute Figur. Doch was genau ist eigentlich Bärlauch? Was sollte man bei der Lagerung beachten? Und welche Nährstoffe liefert das Kraut?
Was ist eigentlich Bärlauch?
Bärlauch stammt aus der Familie der Lauchgewächse und ist somit eng verwandt mit Zwiebeln, Knoblauch und Schnittlauch. Botaniker nennen das Frühlingskraut Allium ursinum, im Volksmund ist es auch als Waldknoblauch oder Wilder Lauch bekannt. Weit verbreitet ist Bärlauch in Europa und dem nördlichen Asien vor allem in Wäldern und Grünanlagen – er wächst am besten an schattigen, feuchten Standorten. Besonders in Süddeutschland ist Bärlauch weit verbreitet, während man ihn im Norden eher suchen muss. Kultiviert wird Bärlauch heute vor allem in Osteuropa, beispielsweise in Tschechien und der Slowakei. Das Wildgemüse wird etwa 20 bis 30 cm hoch, ernten kann man die Blätter von März bis April. Je nach Wetterlage blüht die Pflanze von April bis Mai. Aufpassen sollten allerdings unerfahrene Wildkräutersammler, denn Bärlauch ist äußerst leicht zu verwechseln mit den giftigen Maiglöckchen. Wer sicher gehen will, reibt ein Blatt zwischen den Fingern. Tritt der typische Knoblauchgeruch auf, handelt es sich um Bärlauch. Auch geschmacklich punktet Bärlauch mit einem dezenten Knoblaucharoma und erinnert etwas an Schnittlauch. Einmal aufgeblüht verlieren die Blätter jedoch deutlich an Aroma und werden eher bitter. Schon in der Antike und im Mittelalter war Bärlauch als Heilpflanze bekannt. Das Kraut wurde daher in vielen Klostergärten kultiviert. Hildegard von Bingen, eine der bekanntesten Kräuterkundigen des frühen 12. Jahrhunderts, empfahl das Kraut bei Verdauungsstörungen sowie als gutes Mittel zur Blutreinigung.
Frischer Bärlauch – Tipps zur Lagerung
Bärlauch solltest du möglichst direkt nach der Ernte oder dem Kauf frisch verarbeiten. Falls du das nicht sofort schaffst, kannst du die Blätter in feuchtes Küchenpapier einwickeln und in den Kühlschrank legen.
Bärlauch haltbar machen
Die Bärlauchsaison ist jedes Jahr kurz, doch du kannst sie gut verlängern, in dem du Bärlauch haltbar machst.
Ganz wichtig:Verwende nur ganz frisches Grün. Wasche die Blätter vorab und tupfe sie dann vorsichtig trocken.
Die einfachste Methode für Bärlauchgenuss das ganze Jahr über ist Einfrieren. Hack die Blätter dafür klein und füll sie z. B. in kleine Eiswürfelbehälter. Mit Wasser oder hochwertigem Olivenöl auffüllen und einfrieren. So kannst du bequem eine Portion gefrorenen Bärlauch auftauen.
Eine weitere sehr beliebte Methode zum Haltbarmachen von Bärlauch ist die Verarbeitung zu einem Pesto. Dafür wird Bärlauch mit gerösteten Pinienkernen, Parmesan sowie Öl püriert. Achte darauf, dass das Pesto immer mit etwas Öl bedeckt ist. Kühl gelagert bleibt es so 6-8 Wochen frisch.
Keine Lust auf Pesto? Dann bereite doch eine aromatische Bärlauchbutter zu. Die Zubereitung ist kinderleicht: einfach Bärlauch hacken und unter die weiche Butter mixen. Bärlauchbutter ist 4-6 Monate haltbar und kann sogar eingefroren werden, um die Haltbarkeit zu verlängern.
Bärlauch-Mayo ist ebenfalls eine tolle Variante, um Bärlauch haltbar zu machen. Dafür verquirlst du ein Ei mit Zitronensaft und Senf und ziehst dann gehackten Bärlauch und Öl mit einem Pürierstab hoch, bis eine cremige Mayonnaise entsteht.
Du liebst Kräuteröle? Dann gib Bärlauch mit Sonnenblumenöl in ein steriles, gut schließendes Glas und lass das Öl 2-3 Wochen im Kühlschrank ziehen. So konserviert hast du etwa 1 Jahr was von deinem Bärlauch.
Gut zu wissen: Viele Kräuter kann man trocknen und so länger haltbar machen. Für Bärlauch gilt das leider nicht. Er verliert einen Großteil seines Aromas und sollte deswegen nicht getrocknet werden.
Was steckt in Bärlauch?
Wusstest du, dass der Pflanzenfarbstoff Chlorophyll, welcher die grüne Farbe der Blätter bedingt, ein wahres Wunderwerk für den Körper ist? Chlorophyll spielt eine besonders wichtige Rolle bei der Ausscheidung von Giftstoffen, Schwermetallen und zellschädigenden Substanzen, außerdem wirkt er sich positiv auf die Blutbildung aus. Enthalten sind 422 mg des Pflanzenfarbstoffs auf 100 g Bärlauch.
Zudem ist das Wildgemüse eine echte Vitamin-C-Bombe. Auf 100 g der aromatischen Blätter kommen 150 mg Vitamin-C.
Außerdem stecken wertvolle Schwefelverbindungen, Spurenelemente und Mineralstoffe sowie eine Menge Ballaststoffe in der Pflanze.
Wer Wert auf eine ausgewogene Ernährung legt, kann also voll auf Bärlauch setzen.
Nährwerte pro 100 g
Ballaststoffe | 2180 mg |
Vitamin C | 150 mg |
Natrium | 16 mg |
Kalium | 336 mg |
Kalzium | 76 mg |
Magnesium | 22 mg |
Phosphor | 50 mg |
Schwefel | 61 mg |
Chlorid | 44 mg |
Eisen | 2870 µg |
Zink | 270 µg |
Mangan | 320 µg |
Bärlauch in der Küche
Bärlauch genießt du am allerbesten roh, denn beim Kochen verlieren die Blätter viele wertvolle Geschmacks- und Inhaltsstoffe. In grünem Blattsalat, im Kräuterquark oder einfach auf dem Brot macht sich das Aroma des Wildkrauts immer gut. Du kannst aus Bärlauch in Kombination mit Parmesan, Olivenöl und gerösteten Pinienkernen auch ein wundervoll feines Pesto zaubern – und dieses dann zusammen mit Pasta oder Ofenkartoffeln verspeisen.
Im Handel bekommst du in der Saison immer häufiger Produkte, die mit Bärlauch verfeinert wurden: Bärlauchkäse, Frischkäse mit Bärlauch, Bärlauchsuppe und Bärlauchtofu sind nur einige Beispiele für das Wildkraut, das den Kräuterfrühling einläutet.