Holunderbeeren – Infos & Wissenswertes
Kräftig und bittersüß schmecken die kleinen schwarzvioletten Beeren, die Blütenpollen hingegen tragen ein mildes, liebliches Aroma: Holunder ist eine vielfältige Frucht und ein beliebtes Hausmittel. Doch auch als Marmelade, Sirup oder in herzhaften Gerichten verbreiten die Beeren des Holunderstrauchs ihren einzigartigen Geschmack. Erfahre hier, woher die Holunderbeeren eigentlich kommen, welche Nährwerte in ihnen stecken, weshalb du sie nicht roh verzehren solltest und wie sie sich zubereiten lassen.
Was sind eigentlich Holunderbeeren?
Die dunkelvioletten, fast schwarzen Beeren wachsen in schirmförmigen Dolden an ausladenden Büschen oder kleinen Bäumen in wilden Gärten, auf Wiesen oder sogar am Straßenrand. In Europa sind vor allem drei Arten der Holunderpflanze bekannt: Der beliebte Schwarze Holunder,Roter Holunder sowie Zwergholunder.
Die Holunderpflanze zählt zu der Familie der Moschuskrautgewächse und kann eine Höhe von zehn Metern erreichen. Kleine weiße, leicht duftende Blüten trägt die Holunderpflanze zwischen Mai und Juli, aus denen sich im Sommer die kugelförmigen Steinfrüchte entwickeln. Die zunächst noch grünen Beeren färben sich fast schwarz, bis sie schließlich erntereif sind.
Die Geschichte der Holunderbeeren
Die kleinen schwarzen Beeren stammen vermutlich aus Mitteleuropa. Heute ist Holunder auch in Asien, Indien, Teilen Sibiriens und Nordafrika sowie im Kaukasus zu finden. Die Geschichte der Frucht geht bis in das Mittelalter zurück. Es ranken sich zahlreiche Sagen und Mythen um die Pflanze. So galt der Holunderstrauch als heilig und sollte schwarze Magie, Hexen, Feuer und Blitze fernhalten. Daher war es üblich, den Hut zu ziehen, wenn man an einem Holunderbaum vorbeikam. Überlieferungen zufolge wohnten gute Hausgeister in den Holundersträuchern – das Fällen des Baumes verärgerte die Geister und brachte Unglück mit sich.
Ernte und Lagerung von Holunderbeeren
Die reifen Holunderbeeren werden zwischen August und Oktober geerntet und sind häufig in Hofläden und auf Wochenmärkten zu finden.
Die kleinen Steinfrüchte halten sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen. Bei Zimmertemperatur sind die Beeren nur drei bis vier Tage haltbar und sollten möglichst frisch verarbeitet werden.
Welche Nährstoffe stecken drin?
Die intensive Steinfrucht ist reich an Provitamin A und mehreren B-Vitaminen sowie Mineralstoffen. Die dunklen Beeren enthalten wichtige Spurenelemente wie Eisen und Zink sowie ätherische Öle und können schweißtreibend und schleimlösend wirken. Zuckerfrei zubereitet können die schwarzvioletten Früchte außerdem zur Verdauungsregulation beitragen.
Nährwerte pro 100 g Holunderbeeren
Kalorien | 51 kcal |
Fett | 1 g |
Kohlenhydrate | 7 g |
Kalium | 290 mg |
Kalzium | 35 mg |
Magnesium | 30 mg |
Phosphor | 57 mg |
Eisen | 1,6 mg |
Zink | 0,2 mg |
Beta-Carotin | 350 µg |
Vitamin B1 | 65 µg |
Vitamin B2 | 78 µg |
Vitamin B6 | 240 µg |
Vitamin C | 18 mg |
Holunderbeeren zubereiten
Roh sind Holunderbeeren nicht genießbar, doch aus den aromatischen Früchten lassen sich viele Gerichte zaubern. Ob gekocht oder getrocknet, als Wein, Tee oder Gelee: Die kleinen Früchte sind vielseitig einsetzbar. Auch in Teig gebacken und mit Zimt und Zucker bestreut lässt sich aus den Beeren ein leckeres Dessert kreieren. Durch das Aufkochen des Saftes der Holunderbeeren mit Zucker entsteht ein fruchtiger Sirup, welcher Schorlen oder Cocktails verfeinert.
Die Beeren der Holunderdolden lassen sich mithilfe einer Gabel von den Rispen abstreifen und können so schnell weiterverarbeitet werden.
Rohe Holunderbeeren enthalten cyanogene Glykoside, welche auch Blausäure-Glykoside genannt werden. Das stark vertretene Pflanzengift Sambunigrin kann zu Magenproblemen, Übelkeit und Erbrechen führen, wenn es in größeren Mengen verzehrt wird. Die Früchte solltest du daher niemals in rohem Zustand essen. Erst durch Erhitzen zersetzt sich das Toxin und die Früchte werden bekömmlich – dabei sollte die Temperatur bei mindestens 80 Grad liegen.
Übrigens: Auch aus Holunderblüten lässt sich ein schmackhafter Sirup zaubern, der in Cocktails sowie als Schorle gern genutzt wird. Du bekommst diesen auch im gut sortierten Supermarkt.
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