Granadilla – Infos & Wissenswertes
Sie wächst an Lianen, schmeckt süß und enthält wertvolle Inhaltsstoffe: die Granadilla. Wie die Maracuja zählt auch sie zu den Passionsfruchtgewächsen. Die Granadilla punktet ebenso wie ihre Pflanzenschwester mit einem hohen Vitamin-Gehalt. Im Folgenden zeigen wir dir, wo die Frucht ihren Ursprung hat, wonach sie schmeckt und wofür du sie verwenden kannst.
Woher kommen Granadillas?
Ursprünglich stammen die Pflanzen, an denen die Granadillas wachsen, aus Südamerika. Vor allem in Kolumbien, Venezuela und Bolivien wächst die Pflanze besonders gut, denn das subtropische Klima liefert optimale Bedingungen. Nachdem die Spanier im 16. Jahrhundert große Teile Südamerikas eroberten, fand die Frucht der Passionsblume schließlich ihren Weg nach Europa.
Der Name Granadilla beruht dabei auf einem Irrglauben. Die Seeleute verwechselten die Frucht aufgrund der durchaus vorhandenen Ähnlichkeit mit dem damals bereits bekannten Granatapfel und dachten es handle sich schlichtweg um eine kleinere Version davon. Die spanischen Eroberer hielten es pragmatisch und tauften die Frucht Granadilla – was soviel wie kleiner Granatapfel bedeutet.
Mittlerweile wachsen Granadillas in subtropischen und tropischen Regionen der Erde. Die Hauptanbaugebiete befinden sich auch heute noch in Südamerika. Doch die Pflanze taucht auch in Teilen von Afrika, Australien und auf den pazifischen Inseln auf, wo ebenfalls ein kommerzieller Anbau stattfindet.
Was sind Granadillas?
Botaniker ordnen die Granadillas als Beeren der Passionsblume ein. Zur engen Verwandtschaft der Frucht gehören die klassische Passionsfrucht und die Maracuja. In Deutschland ist die Granadilla deutlich unbekannter, aber mittlerweile ist sie immer häufiger in den hiesigen Obstabteilungen zu finden.
Die Pflanzen benötigen etwa ein Jahr, bis sie in der Lage sind, Früchte zu entwickeln. Bis aus einer Blüte eine reife Frucht wird, vergehen noch einmal etwa zwölf Wochen. Da Gegebenheiten wie Temperatur und Niederschlag in den subtropischen Anbaugebieten immer konstant bleiben, können Produzenten fast täglich reife Früchte ernten.
Diese hängen an Lianen und sind in der Regel so groß wie ein Tennisball. Die Form ist allerdings eher oval. Im unreifen Zustand sind die Früchte bläulich grün mit vielen kleinen weißen Punkten. Während des Reifeprozesses verändert sich die Farbe in ein leuchtendes Gelb oder Orange. Die Schale ist recht hart, teilweise holzig und porös. Die Außenhaut ist für den Menschen ungenießbar. Im Inneren befindet sich zunächst eine weiße Innenhaut, die das Fruchtfleisch schützt. Dabei handelt es sich wiederum um ein süßes Gelee, in dem sich kleine schwarze Kerne befinden.
Wie schmecken Granadillas?
Der Geschmack der Granadilla ähnelt dem von Maracuja oder Passionsfrucht – allerdings mit einem entscheidenden Vorteil: Die Granadilla schmeckt deutlich süßer. Diese Note wird durch ein leicht säuerliches Aroma vollendet. Zum Teil ist die Frucht aufgrund ihres Geschmacks auch als süße Granadilla bekannt.
Idealerweise solltest du die Frucht so frisch wie möglich genießen. Die Schale kannst du entweder mit den Händen aufbrechen oder die Frucht, ähnlich wie bei der Kiwi, mittig mit dem Messer zerschneiden. Im Anschluss löffelst du das Fruchtfleisch aus der Schale. Die Kerne sind essbar – und knackig.
Welche Inhaltsstoffe stecken in Granadillas?
Man sollte sich vom Geschmack der Granadilla nicht täuschen lassen. Obwohl die Frucht sehr süß ist, kann sie dem Körper wertvolle Inhaltsstoffe liefern. 100 g Granadilla verfügen über etwa 97 Kalorien. Die Frucht besteht zu großen Teilen aus Wasser und hat einen geringen Fettanteil von nur 0,7 g. Sie enthält zwar 11 g Zucker, aber eine ähnliche Menge an Ballaststoffen. Granadillas können demnach bedenkenlos auf den Speiseplan für eine bewusste Ernährung gesetzt werden.
Pluspunkte sammelt die Frucht zudem mit Mineralstoffen und Vitaminen. Granadilla ist ein exzellenter Lieferant von Magnesium, Kalziumund Kalium und überzeugt mit einem hohen Vitamin C-Gehalt. In 100 g Granadilla verstecken sich 348 mg Kalium, 29 mg Magnesium und 12 mg Kalzium. Beim Vitamin C sind es insgesamt 30 mg, was circa ein Drittel des täglichen Bedarfs eines erwachsenen Menschen ausmacht.
Nährstoffe | Pro 100 g Granadilla |
Kalorien | 97 kcal |
Kohlenhydrate | 23 g |
Zucker | 11 g |
Fett | 0,7 g |
Eiweiß | 2,2 g |
Ballaststoffe | 10 g |
Kalium | 348 mg |
Eisen | 1,6 mg |
Magnesium | 29 mg |
Kalzium | 12 mg |
Natrium | 28 mg |
Vitamin C | 30 mg |
Wann kannst du Granadillas kaufen?
Da die Granadilla in den Subtropen wächst, wo das ganze Jahr über perfekte Bedingungen für die Frucht herrschen, gibt es sie ganzjährig zu kaufen. In unseren Breitengeraden wächst die Frucht nicht, weshalb es sich bei Granadilla ausschließlich um Importware handelt. Geschlossene Granadillas sind zudem belastbar. Bei Lagerung im Kühlschrank halten sich die Früchte daher bis zu 2 Wochen, ohne dabei an Geschmack zu verlieren. Bei Zimmertemperatur solltest du die frischen Früchte innerhalb weniger Tage verbrauchen.
Wie kann man Granadillas verwenden?
Der exotische Geschmack eignet sich ideal für Säfte oder andere Erfrischungsgetränke. Wenn du selber Granadilla-Saft machen möchtest, solltest du die Kerne vorher entfernen. Löffelst du das Fruchtfleisch samt Kernen in ein Sieb und streichst dann mit dem Löffel oder einer Gabel vorsichtig über die Masse, erhältst du pures Fruchtfleisch. Dieses kannst du ohne weiteres in Getränke geben, um ihnen eine entsprechend süße Note zu verleihen.
Auch in Süßspeisen macht sich der Geschmack der Granadilla gut. Du kannst das gesiebte Fruchtfleisch zum Beispiel in Cremes für Backwaren und Desserts einrühren oder es mit Kernen als essbare Garnitur für den Nachtisch nutzen. Die Granadilla passt gut zu leicht herben Schokoladen-Desserts. Mit etwas Zucker und anderen Fruchtsäften werden Granadillas in einem Kochtopf ohne großen Aufwand aber auch zu einem exotischen Sirup, der vielseitig einsetzbar ist.
Ein etwas ausgefallener Zubereitungstipp: Du kannst die Granadilla auch braten oder grillen. Dazu schneidest du die Frucht einfach längs auf und legst sie zum Beispiel in eine Grillpfanne oder auf ein Rost. Die Schnittseite wird auf diese Weise leicht angeröstet, wodurch der süße Geschmack noch intensiver wird. Beim Verzehr solltest du allerdings daran denken, dass die Schale der Passionsfrucht nicht essbar ist und das gebratene Fruchtfleisch auslöffeln.