Feigen – Infos & Wissenswertes
Ob frisch oder getrocknet: Feigen geben deinem Obstkorb eine exotische Note. Die meist violetten und birnenförmigen Früchte findet man vor allem in süßen wie herzhaften Salaten, als Konfitüre, aber auch im Senf oder in Broten. Aufgrund der Bibel sind die Pflanzen seit Jahrhunderten recht populär und mit ihrem zarten, mild-süßen Fruchtfleisch umso beliebter. Aber halt: Was hat die Feige mit der Bibel zu tun? Das hängt mit Adam und Eva zusammen. Wie sie der Feige zur Berühmtheit verholfen haben und woher sie überhaupt kommt, wird hier erklärt.
Woher kommt die Feige?
Die Echte Feige – in der Botanik als Ficus carica bekannt – zählt zu den ältesten Kultur- und Nutzpflanzen der Welt. Ihren Ursprung, so vermutet man, hat sie in Kleinasien; ein Gebiet, das den Westen der Türkei bis zum Osten des heutigen Irans umfasst. Nach der Einführung dieser Pflanze in Griechenland, wird sie seit der Antike im gesamten Mittelmeerraum kultiviert. Der Feigenbaum gehört zur Familie der Maulbeergewächse. In der Botanik ist die birnenförmige Feige eigentlich eine Scheinfrucht, denn die wahren Früchte sind die zarten Kerne im Inneren des Fruchtfleisches.
Fun Fact: Die Feige ist vor allem eine aus der Bibel sehr bekannte Frucht, da sie dort die erste namentlich benannte Pflanze ist. Es wird besagt, dass sich damals Adam und Eva im Paradies dem Feigenblatt zunutze gemacht haben und damit ihre Nacktheit verdeckten, nachdem sie verbotenerweise vom „Baum der Erkenntnis“ gegessen hatten.
Anbau von Feigen
Essfeigen wachsen an einem sommergrünen Strauch oder an Feigenbäumen, die bis zu zehn Meter hoch werden können und eine unregelmäßige, tiefe Krone haben. Der Ficus carica fühlt sich, ähnlich wie Oliven, besonders im Mittelmeerklima wohl, weshalb dort der Hauptanbau stattfindet. Die Scheinfrüchte der Pflanzen wachsen in warmen und trockenen Gebieten typischerweise nicht aus einer Blüte, sondern aus einem nach innen gestülpten Blütenstand, der sich fleischig verdickt. Das bedeutet: Blühende Feigenbäume wirst du nicht sehen. Fun Fact: Nicht jede Frucht, die „Feige“ heißt, ist auch eine. Bei der Kaktusfeige, botanisch Opuntia ficus-indica genannt, handelt es sich zum Beispiel um ein Kakteengewächs.
Nach dem Einpflanzen können die Pflanzen bereits im zweiten Jahr vereinzelt Früchte tragen. Doch erst nach fünf bis acht Jahren kann man mit einer vollen Ernte rechnen. Die üppige Ernte der Pflanzen erfolgt dann bis zu dreimal im Jahr. Damit die Feigen nicht verfaulen, werden viele zuerst in der Sonne und dann in speziellen Öfen getrocknet, wo sich der Anteil an Zucker und Mineralstoffen konzentriert. Aufgrund des Kristallisierungsprozesses konserviert sich die getrocknete Feige mit einer weißen Zuckerschicht von selbst.
Wann hat die Feige Saison?
Getrocknete Feigen kannst du ganzjährig in Packungen kaufen. So halten sie sich mehrere Monate. Frische Feigen hingegen entfalten ihr süß-mildes Aroma in ihrer Hauptsaison von Juli bis November. Sie werden hauptsächlich aus der Mittelmeerregion importiert – besonders die Türkei, als führender Feigen-Exporteuer, sorgt für qualitativ hochwertige trockene und frische Früchte. Findet man auch im Winter noch Feigen zum Verkauf, so handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Ware aus Kalifornien, Australien und Brasilien. Auch hier wachsen Feigenbäume, deren Früchte aufgrund des langen Transportweges jedoch eher weniger aromatisch und teurer sind.
In deutschen Supermärkten sind vorrangig schwarze, violette und grüne Feigen zu sehen. Allerdings gibt es über 100 Sorten auf der Welt, von denen viele auch weiß, gelb oder rot-braun sein können. Sowohl die Farbe der Schale kann je nach Sorte variieren als auch die des Fruchtfleisches – dieses kann von hellrosa bis kräftig rot reichen – und die Anzahl der Kerne. Was die beste Feigensorte ist, ist von deinem persönlichen Geschmack abhängig. Probier doch mal einige unterschiedliche Feigen aus – sicherlich findest du dann deine Lieblingssorte.
Tipps zu Kauf, Lagerung und Verzehr
Je dunkler die Schale, desto reifer und süßer ist die Feige. Drückt man vorsichtig mit den Fingern auf die Frucht, sollte sie leicht nachgeben, aber nicht matschig sein. Durch Verpackungen oder Seidenpapier vermeiden Supermärkte, dass die Frucht Druckschäden bekommt. Solltest du noch etwas unreife Feigen erwischt haben, können sie bei Zimmertemperatur nachreifen und dabei ihren vollen Geschmack entfalten.
Die druckempfindliche Frucht sollte schnellstmöglich verzehrt werden, also am besten am Tag des Kaufs. Wenn einige Feigen aus deinem Einkauf übrigbleiben, sind sie bei einer Lagerung im Kühlschrank bis zu drei Tage haltbar. Unser Tipp: Achte darauf, dass deine Feigen nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen.
Möchtest du Feigen essen, reicht es, sie vor dem Verzehr gründlich unter fließendem Wasser abzuwaschen. Dann kann die Frucht samt dünner Schale und feiner Kerne verzehrt werden. Eine andere Möglichkeit ist es, das Fruchtfleisch auszulöffeln. Nach dem Entfernen des Stielansatzes kann die Feige entweder im Ganzen gegessen, halbiert oder geviertelt verzehrt werden. Eine reife Feige besitzt einen milden Geruch und ist weich. Sollte der Geruch unangenehm süß und die Frucht matschig sein, solltest du sie nicht verzehren.
Feigen haltbar machen
Du möchtest das ganze Jahr über Feigen genießen? Dann mach sie haltbar! Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Klassiker sind getrocknete Feigen, wie du sie im Supermarkt kaufen kannst. Daneben kannst du frische Feigen aber auch einfrieren, einlegen oder zu einem Chutney einkochen.
Wer getrocknete Feigen liebt, kann sie zu Hause problemlos selber zubereiten. Das geht entweder im Backofen oder in einem Dörrautomaten. Dafür werden die Feigen gewaschen, getrocknet und halbiert. Die Hälften kommen mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und werden für 5 Stunden bei 50 °Cgetrocknet. Damit Feuchtigkeit entweichen kann, sollte die Ofentür die ganze Zeit etwas geöffnet sein. Energieschonender geht es, wenn du die Feigen auf einen Rost legst und für ca. 1 Tag gut geschützt in die Sonne stellst.
Feigen lassen sich auch problemlos einfrieren. Auch dafür solltest du sie waschen und halbieren. In einem gefriergeeigneten Behälter halten sie sich etwa ein halbes Jahr. Nach dem Auftauen sind die Feigen allerdings sehr weich und nicht mehr knackig. Sie eignen sich dann aber noch gut zum Kochen von Marmelade oder Chutney oder für Kuchen.
Essen keine Kinder mit, kannst du Feigen in Rotwein haltbar machen. Für 1 kg Feigen benötigst du 400 ml trockenen Rotwein, 50 ml Balsamicoessig und 200 g Zucker. Koch Wein, Essig und Zucker auf, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Lass die Flüssigkeit abkühlen und gib dann die gewaschenen Feigen für 1 Nacht in den Sud. Stech die Feigen vorab mit einer Gabel mehrmals an. Koch den Sud am nächsten Tag auf, lass ihn 10 Minuten köcheln und gib die Rotwein-Feigen dann in sterile Einmachgläser. Dunkel und luftdicht bleiben sie mindestens ein halbes Jahr frisch.
Neben dem Einkochen in Rotwein, kannst du aus frischen Feigen auch ein würziges Feigen-Chutney zubereiten oder Feigenmarmelade.
Nährwerte von Feigen
Die nährstoffreichen Feigen können mit ihren Ballaststoffen für eine gute Verdauung sorgen und dich für einige Zeit sättigen. Der enthaltene Mineralstoff Kalium kann dazu verhelfen, den Blutdruck zu senken. Eisen kann zudem die Blutbildung unterstützen und Kalzium den Knochenbau stärken. Durch Zink ist es weiterhin möglich, das Immunsystem zu stärken. Es kann zudem Haut und Haar gesund erscheinen lassen.
Nährwerte | Pro 100 Gramm (frisch) | Pro 100 Gramm (getrocknet) |
Kalorien | 60 kcal | 284 kcal |
Kohlenhydrate | 13 g | 58 g |
Ballaststoffe | 2 g | 9 g |
Eiweiß | 1,3 g | 6 g |
Fett | 0,4 g | 2 g |
Die besten Rezepte mit Feigen
Feigen passen hervorragend zu Käse und machen auch als süße Nachspeise eine gute Figur. Lass dich von unseren Rezepten inspirieren.