Aloe Vera – natürlich, gesund und lecker
Aloe Vera gilt als absolute Geheimwaffe bei Sonnenbrand und findet vor allem in der Kosmetikindustrie und Medizin Anwendung. Doch das wertvolle Gel im Inneren der Blätter ist durchaus essbar, zumindest wenn man weiß, wie man es zubereitet. Wir verraten dir, wie du Aloe Vera verwenden kannst und worauf du achten musst.
Was ist Aloe Vera?
Die echte Aloe Vera (lat.: Aloe Barbendensis) kennen viele als Zimmerpflanze oder als Zusatz in Hautpflegeprodukten, denn in der Kosmetikindustrie wird sie schon lange genutzt. Das liegt an ihren wertvollen feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen, die beruhigend auf die Haut wirken. Darüber hinaus findet die Pflanze Anwendung in verschiedenen Bereichen des Alltags – beispielsweise verschafft das kühlende Gel im Inneren der Blätter schnell Linderung bei Insektenstichen. Doch auch in der Küche lässt sich Aloe Vera verarbeiten.
Die Pflanze gehört zu den Sukkulenten und kann in ihren dicken, leicht stacheligen Blättern viel Wasser speichern. Daher wird sie oft irrtümlich in die Familie der Kakteen eingeordnet. Tatsächlich ist sie aber eine Lilienart und wird daher auch „Wüstenlilie“ genannt. Schneidet man die fleischigen Blätter auf, kommt ein durchsichtiges Gel zum Vorschein. Es ist für den Verzehr geeignet, schmeckt etwas bitter und hat einen sehr starken Eigengeschmack. Im Handel findest du vor allem Saft und Nahrungsergänzungsmittel, die Aloe Vera enthalten.
Anbau von Aloe Vera
Die Aloe-Vera-Pflanze wird in verschiedenen Teilen der Welt angebaut, insbesondere in Regionen mit warmem Klima. Der Anbau auf kommerzieller Ebene erfolgt in der Regel in spezialisierten Plantagen. Vielerorts wächst sie aber auch als Zierpflanze im Garten.
Um die wertvollen Blätter zu ernten, werden die untersten und äußeren Blätter direkt am Ansatz abgeschnitten. Sie können über mehrere Tage und Wochen gekühlt aufbewahrt werden. Verwendet wird lediglich das Gel im Inneren der Blätter. Weltweit gibt es über 500 verschiedene Artender Aloe, wobei die sogenannte „echte Aloe“ oder Aloe Barbendensis den größten Anwendungsbereich hat.
Die Aloe Vera kann auch blühen. Der aufrechte, gelb-rötliche Blütenstand der Pflanze entwickelt sich im Frühjahr.Für die Pflege zu Hause solltest du spezielle Erde für Kakteen oder Sukkulenten verwenden – denn gewöhnliche Blumenerde speichert zu viel Wasser, was zu Staunässe führen kann. Während die Wüstenlilie blüht, sollte sie nicht umgetopft werden.
Für was ist Aloe Vera gut?
In der Naturheilkunde gilt Aloe Vera seit jeher als äußerst gesund, vor allem zur äußeren Anwendung auf der Haut. So bringt die Pflanze, aufgrund ihrer kühlenden, feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften, unter anderem bei Verbrennungen schnell Linderung. Das Gel besteht nämlich vor allem aus Wasser.
Als Lebensmittel soll Aloe-Vera-Saft verdauungsfördernd und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt wirken. Darüber hinaus soll er auch Entzündungen im Körper hemmen.
Aloe Vera enthältVitamin Cund Zink, daher soll sie die Abwehrkräfte stärken. Das enthaltene Vitamin E hat eine antioxidative Wirkung und kommt der Hautgesundheit zugute. Die enthaltenen Antioxidantien, allen voran Flavonoide und Polyphenole, helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und Zellschäden vorzubeugen.
Nährwerte pro 100 ml Aloe-Vera-Saft
Nährstoffe | Nährwerte pro 100 ml |
Kalorien | 3,2 kcal |
Kohlenhydrate | 0,4 g |
Eiweiß | 0,1 g |
Zucker (fruchteigen) | 0,15 g |
Lagerung und Haltbarkeit von Aloe Vera
Aloe-Vera-Blätter halten sich im Kühlschrank für einige Tage. Stell sie am besten in ein Glas mit Wasser, damit sie nicht austrocknen. Das Gel der Pflanze kannst du auch einfrieren, indem du es zum Beispiel in Eiswürfelformen gibst. Bei Saft und Nahrungsergänzungsmitteln lohnt sich immer ein Blick aufs Etikett.
Verarbeitung: Wie kann ich Aloe Vera essen?
Nur das Gel von Aloe Vera eignet sich für den Verzehr. Die Rinde der Blätter und den Saft solltest du nicht nutzen. Daher ist es wichtig, dass du die Blätter nach dem Ernten gründlich wäschst und den Saft abtropfen lässt.
An das wertvolle Gel kommst du, indem du das Blatt aufschneidest und auslöffelst. Wegen der stark abführenden Wirkung solltest du nicht mehr als zwei Esslöffel essen. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfehlen sich Nahrungsergänzungsmittel oder Saft. Fertiges Gel ist auch empfehlenswert, wenn du bislang keine Erfahrung im Umgang mit Aloe Vera hast. In den Blättern steckt ein gelber, bitterer Sekret, der giftige Anthrachinone enthält.
Du kannst Aloe Vera sowohl in Smoothies mischen als auch deinen eigenen Saft herstellen. Sie schmeckt auch super im Müsli oder über Salaten – mit Sesamöl, Knoblauch und Chili ergibt sie ein leckeres Dressing!
Herkunft und Geschichte von Aloe Vera
Aloe Vera wird seit Tausenden von Jahren für die medizinischen und kosmetischen Eigenschaften geschätzt. Ihre genaue Herkunft ist schwer zu bestimmen, da sie in freier Wildbahn vielerorts vorkommt. Man nimmt jedoch an, dass sie ursprünglich aus dem Nahen Osten stammt, aus dem heutigen Jemen und Sudan. Die Pflanze wächst in trockenen, wüstenartigen, aber auch tropischen Regionen wie Südostasien.
Die Verwendung von Aloe Vera hat eine lange Geschichte. Schon im alten Ägypten wurde sie „Pflanze der Unsterblichkeit“ genannt – Cleopatra nutzte sie als Hautpflege. Im Laufe der Jahrhunderte wurde Aloe Vera in verschiedenen Kulturen angebaut. Im 16. Jahrhundert geriet sie durch spanische Entdeckungstouren nach Amerika.